Clara
Er stand am Fußende des Bettes, ich lehnte an der Tür und wir schauten uns schweigend an. „Darf ich zu dir kommen?" fragte ich leise und voller Hoffnung. Er nickte vorsichtig. „Ich kann nämlich auch nicht schlafen!" flüsterte ich und ging auf ihn zu. Ich nahm seine Hand und zog ihn mit zum Bett. Als er neben mir lag, kuschelte ich mich an ihn und deckte uns vorsichtig zu. Er umarmte mich und ich spürte sein Herz kräftig schlagen. „Ich möchte einfach nur bei dir sein und an deiner Seite einschlafen!" flüsterte ich und schloss meine Augen. „Damit bin ich einverstanden!" sagte er leise und ich hörte das Lächeln in seiner Stimme. „Wir müssen jeden Moment, den wir uns sehen, ausnutzen. Ich bin sowieso früh wach und kann mich aus dem Zimmer schleichen." Vorsichtig hob er meinen Kopf an, so dass wir uns anschauen konnten. „Du hast Recht. Wir sollten die Zeit nutzen die wir haben. Ich hab dich im Kloster schon so furchtbar vermisst, wie wird das erst ab nächster Woche sein?" Ich lächelte und drückte ihn dabei fest. Einen Moment lang schaute ich auf seine Lippen, um dann ein Stück zu ihm hochzurutschen und meine Lippen vorsichtig auf seine zu legen. Seine Lippen waren so weich und erzeugten ein Kribbeln auf meinen. Es fühlte sich an, wie hunderte von Nadelstichen die von meinen Lippen über die Wangen wanderten. Ich mochte gar nicht daran denken seine Lippen kein einziges Mal auf meinen spüren zu können wenn er weg sein würde. Paddys Hand fuhr aufgeregt über meinen Rücken und hielt auf meinem Kreuz. Ein leises Keuchen entwich meiner Kehle und unterbrach den Kuss. Er hatte bereits herausgefunden, dass seine Berührung an dieser Stelle mich erregte. „Ich kann dir gar nicht oft genug sagen, wie glücklich ich gerade bin. Dich hier in meinen Armen zu halten, von dir geküsst zu werden, neben dir einzuschlafen!" Er redete so leise, dass ich mich anstrengen musste, jedes Wort zu verstehen und streichelte mir dabei mit einem gedankenverlorenen Blick über die Wange.
Eine Weile schauten wir uns einfach nur an, während er immer wieder über meine Wange streichelte, was ich sodann auch bei ihm tat. Ganz langsam wanderte seine Hand weiter, über mein Ohr, schob sich in mein Nackenhaar wo seine Finger mich kraulten und er mich dann mit seiner Hand in meinem Nacken zu sich zog. Seine Lippen berührten ganz sanft die meinen und es war ein Kuss, wie ich ihn noch nicht erlebt hatte. Immer wieder kraulten seine Finger meinen Nacken, was mich am ganzen Körper erschauern ließ. Er zog mich noch enger an sich heran. Der Kuss wurde immer intensiver. In diesem einen Kuss lag so viel Leidenschaft. Es herrschte eine unheimliche Spannung zwischen uns – dass keine Funken sprühten war alles. Ich war mir ziemlich sicher, dass wir uns in diesem Moment auf der Zielgeraden des nächsten Schrittes befanden und in meinem Kopf ging ein ganzes Glockenspiel an Alarmglocken los, aber ich war unfähig den Kuss zu beenden. Ich schob mein Bein vorsichtig zwischen seine und legte mich halb auf ihn. Er umarmte mich noch fester und ein wohliges Aufseufzen von ihm erfüllte den Raum. Ich spürte an meiner Brust, wie sein Herz unter seinem Brustkorb kräftig hämmerte. „Oh wow!" gab er von sich und war völlig außer Atem. Seine Augen hatten die Farbe verändert, sie schienen dunkler geworden zu sein. Vielleicht war es aber auch nur das gedimmte Licht auf dem Nachttisch, welches diesen Effekt hervorrief. Ich sah ihn einfach nur an, genauso atemlos wie er es war und war unfähig einen Gedanken zu fassen. Mich zu bewegen traute ich mich ebenfalls nicht. Mein Herz schlug so kräftig und in meinem ganzen Oberkörper kribbelte es. Es fühlte sich an, als wäre sämtliches Blut aus meinen Gliedmaßen entwichen. Seine Hand war schon lange nicht mehr auf meiner Wange. Da erst registrierte ich, dass er mit beiden Händen mein Shirt hochgeschoben hatte und seine Hände auf meinem Rücken ruhten. Meine Haut war auf einmal unheimlich sensibel. Jede noch so kleine Berührung seiner Finger fühlte sich plötzlich an wie ein brennendes Feuer. Ich fühlte die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen und meine Mitte heftig pulsieren. Lange würde ich das nicht mehr aushalten. Er streichelte sanft an meiner Wirbelsäule entlang, bis er an meinen Schulterblättern angekommen war. Ganz automatisch hatten sich unsere Lippen wiedergefunden. Ich wollte nur ein Stück zu ihm hochrutschen und als ich meinen Oberkörper anhob, wanderten seine Hände wie von selbst zu meiner Brust und umfassten sie vorsichtig. Ganz sanft fing er an sie zu massieren und ich konnte ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Kurzentschlossen setzte ich mich rittlings auf seinen Schoß, während der Kuss nicht abbrach und spürte seine harte Männlichkeit in meinem Schritt. Mein ganzer Körper fing plötzlich an zu zittern. Seine Lippen lösten sich von meinen und er schaute mich besorgt an. „Hey, ist alles in Ordnung mit dir?" Seine Hände wanderten auf meinen Rücken und er zog mich sanft zu sich runter. Ich nickte kurz, legte meinen Kopf auf seine Schulter und atmete seinen maskulinen Duft tief ein und mir war, als würde mir schwindelig. Unsere Herzen klopften um die Wette, schlugen aber im gleichen Rhythmus. Ich rutschte von ihm und kuschelte mich an seine Seite. Ich suchte nach seiner Hand, die ich dann fest in meine nahm, zog sie an meinen Mund und hauchte einen sanften Kuss auf seine Finger. Nur ganz langsam beruhigte sich mein Herzschlag und ich spürte, wie er mir einen Kuss auf die Haare gab. Eine ganze Weile lagen wir schweigend nebeneinander, Arm in Arm. Es fühlte sich so gut an in seinen Armen zu liegen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es mich so aus dem Konzept bringen würde. Ihm so nah zu sein hatte ich mir schon mehr als mein halbes Leben gewünscht und dann sowas. „Wir müssen nichts überstürzen!" unterbrach er flüsternd meine Gedanken. Ich drehte meinen Kopf und legte mein Kinn auf seiner Brust ab. Mein Blick fiel auf seine Lippen, über die ich langsam mit meinem Daumen fuhr. Allein der Gedanke, sie wieder auf meinen zu spüren machte mich verrückt. „Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden hast du vor meiner Tür gestanden. Und in den letzten vierundzwanzig Stunden ist so viel von dem passiert, wovon ich als Teenager immer geträumt habe. Ich hätte nie gedacht, dass mir vor lauter Glück mal übel werden könnte! Vielleicht ist es aber auch, weil ich seit Jahren nicht mehr so intim mit einem Mann war?" Mit einem leicht verängstigten Blick schaute ich ihn von unten an. Er lächelte und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Und ohne dass er etwas sagte, fühlte ich mich von ihm verstanden. „Ich spüre dein Herz unglaublich doll gegen meine Rippen hämmern. Lass uns schlafen. Wir haben Zeit. Ich liebe es neben dir einzuschlafen, dich dabei in meinen Armen zu halten und deinen verführerischen Duft einzuatmen. Du weißt gar nicht wie glücklich du mich allein damit schon machst!" sagte er leise und drückte mich fest an sich. Ich drückte ihn ebenfalls, gab ihm einen sanften Kuss, legte meinen Kopf auf seine Brust und schlief bald von dem Rhythmus seines Herzschlags, der sich nach einer Weile beruhigt hatte, ein.
Am nächsten Morgen wurde ich gegen halb neun wach und schaute genau in Paddys schlafendes Gesicht als ich meine Augen öffnete. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Wange und fuhr seine Konturen nach. Was hatte ich ein verdammtes Glück jetzt gerade neben ihm zu liegen, seine Wärme zu spüren. Ich gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange, kroch aus seiner Umarmung und hörte ihn kurz aufbrummen, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Er drehte sich zur Seite und schlief weiter. Auf Zehenspitzen schlich ich aus dem Gästezimmer, schloss die Tür hinter mir und atmete erleichtert aus als ich im Flur stand, froh noch die einzige zu sein, die wach war. Von oben hörte ich ebenfalls noch nichts, Larissa schien auch noch zu schlafen. Schnell ging ich in die Küche und startete die Kaffeemaschine. Während der Kaffee durch die Maschine lief, machte ich mich oben im Bad fertig.
Wieder unten angekommen, gab ich Boe etwas zu Fressen und öffnete die Terrassentür. Boe lief in den Garten und ich ging mit meinem Kaffee hinter ihm her und stand auf der Terrasse. Nachdem Boe sich erleichtert hatte, gingen wir wieder rein und ich machte im Wohnzimmer den Ofen an. Boe gehörte für uns schon wie zur Familie und er fühlte sich hier sehr wohl. Er stupste mich mit seiner kalten Nase am Arm an und wollte gestreichelt werden. Ich setzte mich im Schneidersitz vor den Ofen auf das Schafsfell. Boe machte es sich ebenfalls gemütlich und legte seinen Kopf auf meine Beine. Fast schon auffordernd schaute er mich an, dass ich ihn streicheln sollte. Eine ganze Weile saßen wir so vor dem Ofen und ich ließ die vergangenen zwei Tage in meinem Kopf Revue passieren.
Es war zwanzig nach neun als ich Larissa die Treppe runter laufen hörte und hoffte, dass sie Paddy nicht wecken würde. Da sie nicht direkt ins Wohnzimmer kam, war sie wohl zu ihm ins Zimmer gestürmt und weckte ihn nun doch unsanft. Ich musste ein wenig schmunzeln und holte mir einen neuen Kaffee. Ich hörte sie laut lachen und nahm Paddys Stimme wahr, verstand aber nicht, was er sagte. Dann hörte ich auch ihn herzlich lachen und mir wurde ganz warm ums Herz. Kurz darauf kam Larissa ins Wohnzimmer gehüpft. „Hallo, Mama!" Boe hob seinen Kopf an, legte ihn aber kurz darauf wieder auf meinen Beinen ab. Larissa setzte sich zu uns und kuschelte mit Boe. „Guten Morgen, mein Spatz! Hast du gut geschlafen?" Sie nickte nur und ich streichelte ihr gedankenverloren über die Haare.
Nach etwa fünf Minuten kam Paddy ins Wohnzimmer. „Guten Morgen!" gab er leise von sich und setzte sich zu uns vor den Ofen. „Hey, guten Morgen! Du bist ja schon aufgestanden!" Er lächelte mich an und streichelte mit seiner Hand über meinen Rücken. Da Larissa mit ihrem Kopf auf Boe lag, gab er mir einen leisen Kuss auf den Mund. „Zeit ausnutzen, erinnerst du dich?" fragte er und lächelte mich an. „Ich gehe schnell duschen und dann können wir frühstücken!" Er nahm mir meine Kaffeetasse aus der Hand und trank einen Schluck. „Ohhh, tut das gut!" „Nimm ruhig mit, ich hole mir gleich einen neuen Kaffee!" lächelte ich und streichelte ihm über die Wange. Larissa sprang ebenfalls auf und kündigte an, sich umziehen zu wollen.
Nachdem ich mir einen neuen Kaffee geholt und ein bisschen für das Frühstück vorbereitet hatte, lief ich durch das Haus und sammelte Wäsche von Larissa ein, die sie am Abend zuvor und eben beim Umziehen überall hatte liegen lassen. Selbst im Flur vor dem Gäste Bad lag eine dreckige Hose von ihr. Ich hob gerade die Hose vom Boden auf und richtete mich wieder auf, als die Badezimmertür geöffnet wurde und Paddy nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt vor mir stand und kurz zusammen zuckte als er mich sah. Ich schaute ihn an, doch dann wanderte mein Blick völlig automatisch seinen Oberkörper hinunter. Er hielt das Handtuch fast krampfhaft fest und seine Muskeln waren allesamt angespannt. Man konnte bereits ein wenig die Auswirkungen seiner wenigen Bewegung erkennen. Aber darunter konnte ich definierte Muskeln erahnen. Auch wenn er keinen perfekt durchtrainierten Körper hatte, sah er einfach umwerfend aus, was ich jedes Mal aufs Neue feststellen musste. Aus seinen nassen Haaren tropften immer wieder Wassertropen, die auf seiner Brust landeten und dann ganz langsam seinen Oberkörper hinunter liefen. Einige versiegten in seinem Bauchnabel. Mein Blick wanderte weiter runter, entlang der dunklen Haare, die von seinem Bauchnabel bis zu seinem Intimbereich unter dem Handtuch verschwanden. Unter dem Handtuch konnte ich eindeutig eine Wölbung erkennen. Meine Gedanken spielten verrückt. Wie mochte es sich wohl anfühlen, ihn zu berühren. Schnell schloss ich meine Augen, legte meine Hand vor die Augen und drehte mich um. „Sorry! Ich habe gerade Larissas Wäsche aufgesammelt. Ich wollte dich nicht stören! Tut mir leid!" Kaum hatte ich ausgesprochen, hätte ich mich für meine dämlichen Worte ohrfeigen können. Oft genug hatte ich ihn so schon am Pool gesehen.
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Niemand tritt durch Zufall in dein Leben
FanficEin Testergebnis zerstört das perfekte Glück von Michael Patrick Kelly. Um in Ruhe nachzudenken, beschließt er seinen Bruder Joey zu besuchen und begegnet Clara mit ihrer Tochter Larissa. Ist Clara die Frau, die sein Glück wieder perfekt machen kann...