Clara
Während ich in seinen Armen lag lauschte ich mit geschlossenen Augen seinem Herzschlag. Ich fühlte mich so wohl und war froh, dass er bei mir war. Ganz tief in mir hoffte ich, dass das Studio nicht doch kurzfristig frei werden würde. Auch wenn ich ihm natürlich nichts mehr wünschte, als dass es mit seinem Album voran ging. „Auf kurz oder lang werde ich mir ein neues Studio suchen müssen. Die Fahrerei zwischen München und hier wird mir auf Dauer zu viel!" Ich nahm meinen Kopf von seiner Brust und schaute ihn an. „Ich habe auch gerade daran gedacht. Allerdings in einer etwas anderen Form. Nämlich, dass ich hoffe, dass Pino nicht doch anrufen wird, dass das Studio frei ist!" Ich biss mir auf die Unterlippe, aber als er lächelte, tat ich es ihm gleich. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Wange. „Aber das mit der Fahrerei ging mir gestern schon durch den Kopf. Du sahst wirklich sehr erschöpft aus." „Das war ich auch wirklich!" Niedergeschlagen schaute ich ihn an. „Ich hab ein schlechtes Gewissen dabei!" gestand ich leise und wandte meinen Blick von ihm ab. Er nahm mein Kinn in seine Hand und drehte meinen Kopf mit leichtem Druck zu sich, so dass ich gar nicht anders konnte, als ihm in die Augen zu schauen. „Warum hast du ein schlechtes Gewissen?" Unruhig huschte mein Blick zwischen seinen Augen hin und her. „Weil du diese Fahrerei nur wegen mir auf dich nimmst! Als du noch in München gewohnt hast, musstest du nach einem lagen Studiotag nur eine halbe Stunde nach Hause fahren und konntest in deinem eigenen Bett schlafen. Jetzt schläfst du ständig in einem Hotel und hast den Tag drauf, wenn du dich lieber ausruhen würdest, über sechs Stunden Autofahrt vor dir. Dann hast du vielleicht vier Tage frei, von denen du fast zwei im Auto sitzt. Ich muss dir verdammt wichtig sein, dass du ständig bereit bist, das auf dich zu nehmen!" „If I could give you one thing in life, I would give you the ability to see yourself through my eyes. Only then would you realize how special you are to me." flüsterte er. Ich schloss meine Augen was zur Folge hatte, dass eine Träne heraustrat und einsam über meine Wange rollte. Was er dort sagte, traf mich tief in meinem Herzen. „Wie sagte Albert Einstein so schön: Gib das, was dir wichtig ist, nicht auf, nur weil es nicht einfach ist!" Erwartungsvoll schaute er mich an, lächelte und strich die Träne vorsichtig von meiner Wange. „Dir ist glaube ich noch immer nicht bewusst, wie viel du mir bedeutest und wie wichtig du mir bist? Um dich zu sehen würde ich sogar noch längere Strecken auf mich nehmen! Ich meine es ernst, wenn ich sage, dass ich mit dir alt werden möchte! So schnell wirst du mich nicht mehr los!" „Das möchte ich ja auch gar nicht." sagte ich ganz leise. „Es wird sich sicherlich bald eine Lösung finden!" versuchte er mich aufzumuntern, legte seine Stirn an meine und kitzelte mit seiner Nasenspitze die meine. Ich hatte meine Augen geschlossen und spürte kurze Zeit später seine Hand auf meiner Wange. Ich legte meine Hand ebenfalls auf seine Wange und eine Weile saßen wir einfach so dort und keiner sagte etwas. „Ich glaube ganz fest daran, dass wir alles zusammen schaffen können!" Ich legte meine Lippen vorsichtig auf seine. „Und ich will dass wir alles zusammen schaffen!" flüsterte ich und er nahm mich fest in den Arm.
Kurz darauf klingelte es. Wir schauten uns an. Ich stand auf und während ich zur Haustür ging, strich ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Larissa kam mir in die Arme gesprungen als ich die Tür geöffnet hatte. „Hallo, Mama! Stimmt es, dass ich heute zu Fiona fahre und dort schlafe?" Als ich nickte jubelte sie noch mehr. Sie setzte ihren Schulranzen ab, zog sich aus und ließ alle Anziehsachen auf den Boden fallen. Dann verschwand sie ins Badezimmer, um sich die Hände zu waschen und rannte weiter ins Wohnzimmer, wo sie Paddy stürmisch begrüßte. Anschließend packte ich mit Larissa ihre Sachen für die Übernachtung bei ihrer Freundin und wollte sie dann zu Fiona fahren. Sie verabschiedete sich von Paddy und drückte ihn feste. „Viel Spaß mein kleiner Käfer! Sei schön lieb und schlaf später gut! Ich hab dich lieb!" „Danke! Ich hab dich auch lieb! Bis morgen!" Ich gab Paddy einen schnellen Kuss auf den Mund und ging mit Larissa zum Auto.
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Niemand tritt durch Zufall in dein Leben
FanficEin Testergebnis zerstört das perfekte Glück von Michael Patrick Kelly. Um in Ruhe nachzudenken, beschließt er seinen Bruder Joey zu besuchen und begegnet Clara mit ihrer Tochter Larissa. Ist Clara die Frau, die sein Glück wieder perfekt machen kann...