Teil 116

168 16 77
                                    

Paddy

Am Montag traf ich mich erneut mit Pino, um zwei weitere Studios zu besichtigen. Aber auch die Studios entsprachen nicht meinen Vorstellungen. Danach gingen wir noch etwas Essen. Wir saßen noch nicht lange zusammen, da bekam er eine Nachricht. „Oh wow, super! Paddy, nächste Woche könntest du am Donnerstag und Samstag nach London ins Studio zum aufnehmen! Ich sage das direkt zu, oder? Sonst ist es wieder besetzt!" Fragend schaute er mich an. Aber ich wusste, dass er sich sowieso nicht umstimmen ließ. Gedanklich war ich bei dem Urlaub mit Clara. Ich hatte uns noch am Samstag, bevor wir zur Geburtstagsfeier von Jimmy gefahren waren, ein Zimmer in einem Hotel auf Sylt gebucht. Clara hatte auch schon ihre Eltern gefragt, ob Larissa in der Zeit bei ihnen unterkommen könnte. „Ist zugesagt, ich buche dir gleich einen Flug!" „Musst du nicht! Das mache ich selber. Ich werde Clara fragen, ob sie mitkommen will. Wir wollten an dem Wochenende eigentlich nach Sylt fahren!" „Und dann? Soll sie die ganze Zeit mit im Studio rumhängen?" „Nein! Sie ist schon groß und kann sich alleine London anschauen. Aber dann sehen wir uns wenigstens abends und am Freitag auch! Vielleicht können wir ja bis Montag bleiben." Pino schaute mich musternd an. „Sie scheint dir wirklich sehr wichtig zu sein!" stellte er dann fest und ich nickte nur. „Okay, und in der Woche wenn wir aus London zurück sind, dann mache ich Termine für die anderen Tonstudios. Ich habe von Kollegen erfahren, dass es sogar zwei in Hennef gibt!" Ich schaute ihn überrascht an. „Und? Sind die gut?" „Also was Hennef und Tonstudios angeht, die sind gar nicht so schlecht. Eine bekannte Band aus Köln schwört auf ein Studio und arbeitet seit zwanzig Jahren dort. Haddaway und Wolfgang Petry haben in einem anderen Studio in Hennef ihre Alben produziert." „Das klingt gut! Eine Viertelstunde bis zum Studio hört sich traumhaft an!"

Nach dem Essen verabschiedete ich mich direkt von Pino und fuhr nach Hause. Als Larissa im Bett war, saßen Clara und ich auf der Couch. Clara hatte ihren Kopf auf meine Schulter gelegt und ihre Hand lag auf meinem Bauch. Ich atmete einmal tief durch. „Wir müssen unseren Kurzurlaub nach Sylt verschieben. Ich kann nächste Woche Donnerstag und Samstag nach London ins Studio. Auch wenn ich wirklich kurz davor war, das abzusagen, das kann ich nicht machen. Das Studio ist so selten frei und wenn, dann muss ich das ausnutzen und dort hin!" Clara richtete sich auf und schaute mich an. „Das ist schade, aber das kann ich verstehen! Du hast schon so oft von dem Studio erzählt. Nutz die Chance, wenn es frei ist! Wir fahren ein anderes Mal nach Sylt!" Sie klang ein wenig traurig und das war ich ehrlich gesagt auch. Ich hatte mich schon riesig auf die Tage mit ihr alleine gefreut. „Ich habe mich riesig auf unseren Kurzurlaub gefreut, aber wie wäre es, wenn du einfach mit nach London kommst? Wir wären dann wenigstens abends zusammen. Könnten ein wenig durch die Stadt schlendern und lecker essen gehen. Und am Freitag und Sonntag haben wir dann auch Zeit für uns!" Sie schaute mich eine Weile an und überlegte scheinbar.

„Ist es okay für dich, wenn ich Nina frage, ob sie mitkommt? Dann kann ich mit ihr durch London ziehen, während du im Studio bist. Abends wird sie sich zurückziehen, so dass wir auch ein wenig Zeit für uns haben!" „Ja natürlich! Frag sie, ob sie Lust und Zeit hat! Das ist eine gute Idee!" „London mit dir hört sich toll an! Fast so toll wie am Strand spazieren!" meinte sie und lachte dann leise. „Dann buche ich uns mal direkt Flüge und du schreibst Nina, ob sie mitkommen möchte. Am Donnerstag ist das Studio ab zehn Uhr für mich reserviert also sollten wir Mittwoch fliegen! Vielleicht bekomme ich einen Flug am späten Nachmittag, so dass du an dem Tag arbeiten kannst und dann könntest du dir vielleicht den Montag frei machen, damit wir den Sonntag noch ganz haben?" „Alles klar! Ich freue mich darauf, auch wenn es nicht Sylt ist und du arbeiten muss! Das holen wir nach!" sagte sie leise und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen. „Das machen wir auf jeden Fall! Ich freue mich auch."

Ich schaute direkt nach Flügen für uns auf meinem Handy, während Clara Nina eine Nachricht schrieb und sie fragte, ob sie mit nach London kommen würde. Überraschenderweise antwortete die ziemlich schnell und wollte sich um einen Flug und Hotelzimmer kümmern, sobald sie mit Jimmy aus Holland zurück war. Unsere Flüge gingen am Mittwochnachmittag nach London und am Montagvormittag zurück.

Niemand tritt durch Zufall in dein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt