Teil 67

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Clara

Als Paddy mich anschaute, sah ich das Leuchten in seinen Augen. Nur wenige Minuten zuvor, als ich mit meiner Mutter und Larissa aus der Küche zurückgekommen war, hatte ich bemerkt, dass irgendetwas vorgefallen war. Paddy hatte zu mir aufgeschaut und sich mit der Hand durch die Haare gestrichen! Aber während er mit Larissa über die Eiskönigin Scherze gemacht hatte, hatte er sich nichts Weiteres anmerken lassen. „Wenn wir das Eis aufgegessen haben, dann fahren wir nach Hause! Boe ist ganz alleine. Wir können dann noch eine Runde spazieren gehen!" bereitete ich Larissa schon mal auf die Abfahrt vor. Sie nickte nur und aß ihr Eis auf. 

Wenig später fuhren wir dann nach Hause. Im Auto war Larissa ohne Punkt und Komma am erzählen, wie sie sich den restlichen Tag vorstellte. Paddy legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und schaute mich kurz an, bevor sein Blick wieder auf die Straße gerichtet war. 

Zu Hause angekommen gingen wir, nachdem wir den Einkauf verstaut hatten, direkt eine große Runde mit Boe spazieren. Larissa fuhr mit ihrem Fahrrad und Boe rannte ihr hinterher. Wir waren schon außerhalb des Dorfes, als Paddy seinen Arm um mich legte und mich zu sich zog. „Ist alles in Ordnung? Du hast doch irgendwas?" Er schaute mich an. „Bin ich so leicht zu durchschauen?" Ich lächelte ihn an und nickte vorsichtig. „Für mich schon! Ich bin ganz gut im Beobachten und das habe ich die letzten acht Monate bei dir scheinbar perfektioniert! Was ist passiert, als du mit meinem Vater alleine warst?" „Er hat mich darum gebeten, dich nicht zu verletzen und dir nicht das Herz zu brechen. Ich soll dich nicht enttäuschen! Könntest du deinen Eltern beim nächsten Mal bitte sagen, dass wir jetzt zusammen sind? Ich konnte das deinem Vater eben nicht sagen und wollte es auch nicht, ohne nicht vorher mit dir darüber gesprochen zu haben!" Larissa war mit Boe ein ganzes Stück vor uns. Also blieb ich stehen und hielt ihn am Arm fest. Vorsichtig legte ich meine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu mir, bis sich unsere Lippen zaghaft trafen. Paddys Hände wanderten auf meinen Rücken und eine Hand legte er auf mein Kreuz, um mich näher zu sich zu ziehen. In meinem Magen war es wie wild am kribbeln und ich war froh, dass er mich festhielt. Nach dem Kuss schauten wir uns lange an. Seine Hand lag nun auf meiner Wange und er streichelte mit seinem Daumen über meinen Wangenknochen. „Ich finde es schön, dass wir zusammen sind. Ich werde niemals den Tag vergessen, an dem wir uns kennengelernt haben und ich völlig ahnungslos war, dass du mir mal so viel bedeuten wirst. Soll ich dir was sagen, Clara? Ich denke schon direkt nach dem Aufwachen das erste Mal an dich und bis ich schlafen gehe gehst du nicht mehr aus meinem Kopf." Ich lächelte ihn an und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Hast du schon mal dieses gewisse Etwas gespürt? Dieser Moment, wenn du jemanden küsst und alles um dich herum wird auf einmal ganz unscharf. Nur du und diese Person sind das einzige, was scharf ist. Und dir wird klar, dass diese Person die einzige Person ist, die du für den Rest deines Lebens küssen solltest. In diesem Moment bekommst du dieses unglaubliche Geschenk, du willst lachen aber du willst auch weinen. Du bist so glücklich, dass du es gefunden hast und doch hast du solche Angst davor, dass du es verlieren könntest. Mit dir zusammen zu sein, fühlt sich einfach richtig an!" Paddy lächelte mich an und nickte so vorsichtig, dass ich es nur eben erkennen konnte. „Ich kenne dieses Etwas! Und ich finde es wundervoll, dass ich es bei dir spüre!" Aus dem Augenwinkel sah ich Larissa und Boe auf uns zukommen. Paddy nahm mich in den Arm und wir gingen weiter. Er hauchte mir einen sanften Kuss auf die Schläfe.

„Mama, Pättchen, warum seid ihr denn so langsam?" fragte Larissa als sie uns mit ihrem Fahrrad einmal umrundete und Boe ihr hinterher lief. „Wir sind nicht langsam, ihr seid nur unglaublich schnell!" antwortete Paddy ihr und Larissa grinste. „Komm, Boe! Wir laufen wieder vor. Wer zuerst an der großen Eiche da hinten ist!" hörten wir sie noch rufen und schon waren die beiden wieder voran geeilt. „Es fühlt sich alles perfekt an. Du an meiner Seite, Larissa und Boe verstehen sich prima. Wir sind doch jetzt eigentlich eine kleine Familie, oder?" Ich kuschelte mich noch enger an ihn und Paddy drückte mich noch fester. „Das fühlt sich nicht nur perfekt an, das hört sich auch perfekt an!" flüsterte ich und schweigend gingen wir so eine Weile weiter.

Niemand tritt durch Zufall in dein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt