Paddy
Es war Mittwochnachmittag, der 12. Mai, und ich saß aufgeregt im Wohnzimmer auf der Couch und wartete auf Clara, dass sie von der Arbeit nach Hause kam. Larissa hatte ich früher von der Schule abgeholt. Und schon bereits vor ein paar Tage hatte ich sie in meine Überraschung eingeweiht. Ihr Versprechen, Clara nichts zu verraten, hatte sie gehalten und so saß sie ebenfalls wartend mit mir im Wohnzimmer. „Mama freut sich bestimmt riesig über deine Überraschung! Du brauchst gar nicht aufgeregt sein, Papa!" versuchte Larissa mich zu beruhigen und setzte sich auf meinen Schoß. Ich lächelte und musste mir eingestehen, dass sie recht hatte. „Du hast recht, Mama freut sich bestimmt riesig!" lächelte ich sie an und in dem Moment hörten wir Claras Auto.
Gemeinsam gingen wir in den Flur und warteten, dass Clara zur Tür reinkam. Als sie Larissas Trolly im Flur stehen sah, schaute sie überrascht. „Was ist denn hier los?" fragte sie, den Hausschlüssel noch in der Hand und die Handtasche über ihrer Schulter. Larissa nahm ihr den Schlüssel und die Handtasche ab. „Das gibst du mal mir, Mama!" kicherte sie und ich zog Clara sanft am Arm zu mir. „Und du kommst mit mir mit!" meinte ich und gab ihr einen sanften Kuss, zog sie dann an der Hand hinter mir bis ins Schlafzimmer.
Vor dem Bett lag ein kleiner Trolly, aufgeklappt, bereits mit Anziehsachen von mir gepackt. „Du brauchst Sachen für vier Tage und wie du draußen siehst, ist das Wetter nicht das allerbeste für Mai also auch eine Jacke und feste Schuhe. Aber bitte auch etwas, um sehr schick essen gehen zu können!" Verwundert schaute sie mich an. „Was hast du vor?" fragte sie unsicher. „Ich habe eine Überraschung! Los, wir müssen gleich los!" drängte ich sie ein wenig. „Ähm, ich muss morgen und Freitag arbeiten und Larissa muss in die Schule!" Sie machte immer noch keine Anstalten ihre Sachen zu packen, hatte ihre Hände in ihre Hüften gestemmt. „Vertrau mir! Ich habe dafür gesorgt, dass du die nächsten zwei Tage Urlaub hast und Larissa geht bis Sonntag zu Nina, Carlos und Sophie. Es ist alles geklärt! Wir müssen nur noch auf dem Weg nach Köln Larissa und Boe dort absetzen!" Sie seufzte. „Das ist total süß, Paddy, aber ich kann mir nicht ständig hier und da ein paar Tage Urlaub nehmen. Ich habe zwölf Wochen Schulferien abzudecken, aber habe selbst nur sechs Wochen Urlaub. Ich kann nicht ständig Larissas Großeltern einspannen!" Ich ging auf sie zu, nahm sie in den Arm und gab ihr einen sanften Kuss. „Hey, mach dir keine Gedanken darüber. Auch das habe ich geregelt. Ich werde auf jeden Fall zwei Wochen der Sommerferien übernehmen und mit Larissa Zeit verbringen und du kannst in der Zeit arbeiten! Wir besprechen nächste Woche einfach, welche zwei Wochen bei mir frei sind und wie das mit deinen Plänen zusammen passt! Okay? Und in den Oster-, Herbst- und Weihnachtsferien kannst du auch auf mich zählen. Zusammen bekommen wir das hin, Clara. Du bist jetzt nicht mehr alleine damit!" versuchte ich sie zu besänftigen. Sie schaute mich an und lächelte. „Das würdest du wirklich machen? Zwei Wochen und sogar noch mehr Papa spielen?" Irritiert schaute ich sie an. „Warum sollte ich Papa spielen? Ich bin doch ihr Papa, oder nicht? Also nicht wirklich, aber ich habe dir schon öfters gesagt, dass sie für mich wie meine leibliche Tochter ist und sie sagt Papa zu mir. Außerdem kann ich zukünftig nicht einfach einen Unterschied zwischen Larissa und unserem gemeinsamen Kind machen. Das wäre ihr gegenüber nicht fair!" Völlig berührt von dem was ich gerade gesagt hatte schaute sie mich an. „Du bist so süß!" Vorsichtig legte sie ihre Lippen auf meine und umarmte mich fest. „Verrätst du mir denn wenigstens, wo es hingeht und warum?" „Überraschung! Und jetzt fang bitte an zu packen, sonst verpassen wir unseren Zug!" „Okay, also geht's nicht auf die Malediven!" gab sie gespielt enttäuscht von sich aber endlich trat sie einen Schritt zurück und suchte sich Sachen zusammen. Immer wieder hielt sie mir Sachen mit einem fragenden Blick entgegen, ob sie es einpacken konnte.
Fünfzehn Minuten später hatte sie fertig gepackt, wir räumten alles ins Auto und fuhren zu Nina, wo wir Larissa und Boe absetzten.
Clara
![](https://img.wattpad.com/cover/322394226-288-k594964.jpg)
DU LIEST GERADE
Niemand tritt durch Zufall in dein Leben
Hayran KurguEin Testergebnis zerstört das perfekte Glück von Michael Patrick Kelly. Um in Ruhe nachzudenken, beschließt er seinen Bruder Joey zu besuchen und begegnet Clara mit ihrer Tochter Larissa. Ist Clara die Frau, die sein Glück wieder perfekt machen kann...