Clara
Zu Hause angekommen räumte ich unsere Tasche aus und danach machte ich im Wohnzimmer den Ofen an. Larissa saß auf der Couch und hatte sich bereits ein Spiel geholt. Gemeinsam spielten wir ein paar Spiele bis wir am Abend dann zu meinen Eltern fuhren und mit ihnen gemeinsam Essen gingen.
Als wir vom Essen zurück waren, saßen wir noch gemütlich im Wohnzimmer meiner Eltern und unterhielten uns, während Larissa in einem ihrer neuen Malbücher mit den neuen Glitzerstiften malte. „Wie sieht es eigentlich mit dir und diesem Paddy aus? Seid ihr immer noch nur befreundet?" fragte mich mein Vater. Ich seufzte, schaute ihn an und nickte dann. „Ich habe selbst keine Ahnung, wo das enden soll!" Ich erzählte meinen Eltern ein wenig und nachdem ich ihnen von unserer Vermutung, dass er bis zur Scheidung warten wollte, erzählt hatte, nickte auch meine Mutter. „Ich glaube, er ist ein ganz toller Mensch. Aber nur du alleine kannst entscheiden, ob du so lange warten kannst und willst." Ich schaute aus dem Fenster und dann zu Larissa. „Allein schon wegen ihr kann ich den Kontakt zu ihm nicht abbrechen. Naja, wir werden sehen! Wir machen uns dann auch mal auf den Weg nach Hause. Gestern Abend wurde es spät!" Larissa und ich verabschiedeten uns von meinen Eltern und fuhren dann nach Hause.
Als ich wenige später im Bett lag, konnte ich lange nicht einschlafen. Ich dachte über die Situation im Hotel nach. Was wäre passiert, wenn Larissa nicht da gewesen wäre? Hätte er seine Prinzipien vielleicht über Bord geworfen? Ich malte mir die verschiedensten Szenarien aus und immer wieder erschien sein Gesicht klar vor meinen Augen. Irgendwann schlief ich dann ein.
Paddy
Abends im Bett dachte ich lange über genau die eine Sache nach. Ich wurde verrückt bei dem Gedanken. Mein Herz fing kräftig an zu schlagen. „Nein, verdammt! Du musst dir das aus dem Kopf schlagen! Dafür ist es noch viel zu früh!" sprach ich zu mir selbst. Ich nahm mein Handy in die Hand und schaute auf youtube Tiervideos an, um auf andere Gedanken zu kommen. Nach einer Weile schlief ich dann erschöpft ein.
Am nächsten Morgen fuhr Joey mich nach Siegburg zum Bahnhof. „Du warst scheinbar ganz schön überrascht von Claras Aussage gestern. Der Kaffee kam dir ja buchstäblich aus den Ohren raus!" „Ich hatte halt nicht mit so einer direkten Antwort von ihr gerechnet!" Joey schaute mich von der Seite an. „Aber du hättest es dir gewünscht, oder?" grinste er mich breit an. „Joey! Stop it!" rief ich und boxte ihm in den Oberarm. Er lachte nur. Zum Glück waren wir bald am Bahnhof angekommen und Joey konnte mir keine weiteren Fragen mehr stellen. „Ich melde mich auf dem Rückweg, wann ich ankomme!" meinte ich und wir verabschiedeten uns voneinander. Ich holte mir noch eine Zeitschrift im Kiosk und ging dann zu meinem Gleis. Der Bahnhof war sehr klein und an dem heutigen Tag, an dem viele Leute wieder arbeiten mussten, war es ganz schön voll. Ich hoffte, nicht erkannt zu werden und zog meine Mütze noch weiter ins Gesicht und zog meinen Schal noch etwas höher über meinen Mund.
Es dauerte nicht lange, bis mein Zug einfuhr. Ich suchte im Wagon der 1. Klasse nach meinem reservierten Sitzplatz und machte es mir gemütlich. Ich hoffte darauf, lange alleine im Abteil zu bleiben.
Die knapp eineinhalb Stunden Fahrt bis nach Mannheim gingen schnell rum und ich hatte die ganze Fahrt meine Ruhe. Auf der Fahrt von Mannheim bis nach Chagny musste ich mehrfach umsteigen und ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Dabei wollte ich das ursprünglich erst im Kloster machen. Ich dachte an den schönen Abend mit Clara am ersten Weihnachtstag und auch an meinem Geburtstag. Wir waren uns besonders an diesen Abenden unheimlich nah gekommen. Auch jetzt, wenn ich nur daran dachte, fing mein Herz wie wild an zu schlagen und es zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich schaute aus dem Fenster und sah die Landschaft am mir vorbei rauschen. Mit jedem Kilometer mehr, dem ich dem Kloster näher kam, schmerzte auch mein Herz ein Stückchen mehr. Clara fehlte mir bereits jetzt schon unheimlich doll.
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Niemand tritt durch Zufall in dein Leben
FanfictionEin Testergebnis zerstört das perfekte Glück von Michael Patrick Kelly. Um in Ruhe nachzudenken, beschließt er seinen Bruder Joey zu besuchen und begegnet Clara mit ihrer Tochter Larissa. Ist Clara die Frau, die sein Glück wieder perfekt machen kann...