Teil 102

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Clara

Ich schob meine Hände auf seinen Rücken und umarmte ihn fest. So froh, von ihm in den Armen gehalten zu werden, atmete ich tief aus. Dann schaute ich ihn an. „Also, hast du dir schon überlegt wie du deine Räume gestalten willst? Jetzt wo du weißt, dass du nichts aus deiner Ehe mit ihr mitnehmen willst!" Er lächelte und streichelte mit beiden Händen von meiner Stirn über meine Schläfen, schob meine Strähnen hinter die Ohren und legte seine Hände anschließend auf meine Wangen, um meinen Kopf anzuheben und mir einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken. „Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass das hier mit uns funktioniert, Clara!" Ich nickte und schaute ihn an. „Es tut mir leid. Ich finde es schrecklich eifersüchtig zu sein. Hoffentlich komme ich damit klar, wenn deine Fans dich so anhimmeln!" meinte ich und verzog mein Gesicht. „Vertrau mir bitte, Clara! Ich liebe dich!" Er umarmte mich fest und ich spürte sein Herz an meiner Brust schlagen. „Wollen wir am Wochenende deine Sachen von Joey holen? Oder sind es zu viele Sachen, die in dein späteres Tonstudio und Atelier kommen?" „Ich hatte schon einen kleinen Transporter voll an Dingen, die jetzt bei Joey unterstehen. Aber einiges kann ich davon schon herholen! Das fühlt sich komisch aber auch toll an. Irgendwie bin ich ein bisschen aufgeregt." Ich lächelte und nickte. „Lass uns das am Wochenende machen, okay? Dann können wir auch Larissa sagen, dass du hier einziehen wirst!" Er schaute mich an, lächelte und zog mich erneut in eine feste Umarmung. Eine ganze Weile blieben wir so stehen. „Als ich dich zum ersten Mal getroffen habe, hätte ich niemals geahnt, wie wichtig du mir einmal sein wirst, wie viele tiefgründige Gespräche wir führen würden und wie oft du mich zum Lachen bringst, bis ich keine Luft mehr bekomme. Ich bin so dankbar, dass ich dich habe, Clara. Und ich freue mich riesig darauf, am Wochenende die ersten Sachen herzuholen!" Ich lächelte und umarmte ihn. „Und als ich dich damals getroffen habe, hätte ich nie für möglich gehalten, dass meine Träume mal Wirklichkeit werden!" „Damals hast du dir dein Leben erträumt. Heute lebst du deinen Traum! Ich danke dir, dass ich einen Platz sowohl in deinem damaligen Traum hatte als auch in deinem heutigen Leben habe!" Ich zog ihn nah an mich und umarmte ihn fest. Mein Kopf lag an seiner Schulter und ich hörte sein Herz schlagen, was mir ein wohliges Gefühl bescherte. Eine ganze Weile standen wir einfach nur schweigend da und hielten uns gegenseitig in den Armen.

„Wollen wir nochmal in den Rohbau gehen? Willst du dich nochmal umschauen, damit du dir überlegen kannst, wie du alles gestalten möchtest? Da stehen ja einige Telefonate an, um noch alles fertig machen zu lassen!" durchbrach ich irgendwann die Stille. „Ja, gerne! Ich habe mir die letzten Tage schon einige Gedanken gemacht und würde gerne deine Meinung dazu hören!"

Also gingen wir kurz darauf rüber in den Rohbau und Paddy schaute sich nochmal in Ruhe um. Ich sah, wie er gedanklich die Räume einrichtete. Wo seine Instrumente ihren Platz finden sollten und was er sich neues besorgen wollte. Er machte sich auf einem Notizblock, von dem ich gar nicht bemerkt hatte, dass er ihn mitgenommen hatte, Stichpunkte darüber, was noch alles erledigt werden musste. Auf der einen Seite standen To do's auf der anderen Besorgungen. Ich bemerkte ein Lächeln in seinem Gesicht, seine Augen strahlten und ich wusste, dass die Entscheidung, die wir getroffen hatten, die richtige war. Ich freute mich darauf, dass er hier bald vollständig einziehen würde und ich lächelte ebenfalls.

„Hast du eigentlich auch privat einen Flügel?" fragte ich ihn irgendwann neugierig, als wir in dem größeren der beiden Räume standen. Dieser war ja immer für meinen Traum von einem eigenen Flügel vorgesehen. „Nein! Ich habe ein E-Piano. Zum Komponieren und Aufnehmen reicht das. Und bisher hatte ich nie Platz für einen Flügel. Und das E-Piano brauche ich auch ganz dringend. Ich frage Joey mal, er hat sicherlich einen Bulli, den ich mir für den Transport ausleihen kann. Kann das E-Piano so lange ins Wohnzimmer, bis die Räume hier fertig sind?" Er schaute mich an und lange sagten wir beide nichts, bis ich dann lächelte und nickte. Meine Enttäuschung darüber, dass ich doch niemals die Gelegenheit haben würde, um zu Hause auf einem Flügel spielen zu können, ließ ich mir nicht anmerken. Paddys Blick war merkwürdig. Ich wusste nicht, ob ihm bewusst war, dass ich über den noch immer fehlenden Flügel traurig war. „Ich überlege noch, ob ich mir wirklich einen anschaffen soll. Aber dafür spiele ich dann doch zu wenig. Und wie gesagt, fürs Komponieren und Aufnehmen reicht das E-Piano. Es würde auch den Raum hier erdrücken mit den ganzen anderen Instrumenten." meinte er dann und mein Traum zerplatzte vor meinen Augen endgültig wie eine Seifenblase. Andererseits hatte ich im Wohnzimmer ausreichend Platz. „Worüber denkst du gerade nach?" meinte er leise und kam langsam auf mich zu. „Schade! Ich mag es wirklich sehr gerne, wenn du am Flügel sitzt und spielst. Dabei schaue ich dir sehr gerne zu!" Als ich ausgesprochen hatte, war er bereits bei mir angekommen und hatte seine Arme um mich gelegt. „Weißt du, wie gerne ich dabei gewesen wäre, als du an Silvester bei Joey Make you feel my love von Adele gespielt hast? Alleine als Joey mir davon erzählt hat, ist mir eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen!" Er gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen, strich vorsichtig mit seiner Zunge darüber, was ein unheimliches Kribbeln erzeugte. Automatisch öffneten sich meine Lippen und seine Zunge tastete sich weiter vor, bis sie vorsichtig an meine stupste. Ich spürte seine Hand auf meiner Wange. Der Notizblock fiel mit einem lauten Klatschen zu Boden, der Stift auf den Block. Seine frei gewordene Hand legte er in mein Kreuz, was mir wieder einen leisen Seufzer entlockte, und er zog mich näher an sich. Zärtlich umspielte seine Zunge die meine, streifte sie ganz vorsichtig. Ich suchte einen noch intensiveren Kontakt zu ihm, brauchte mehr von seiner Wärme, seinem maskulinen Duft, seinen zarten Berührungen auf meiner Haut, seinem Geschmack auf meiner Zunge. Viel mehr. Er knurrte leise und ich spürte nur wenige Millimeter über meinen Lippen seinen Atem. Es war ein lustvolles Knurren voller Genuss und Verlangen, das sich in meinem ganzen Körper ausbreitete, herrlich vibrierte und mir den Atem raubte. Seine blauen Augen fixierten meine und er neigte seinen Kopf nur ein wenig mehr und seine warmen, weichen Lippen legten sich erneut sanft auf die meinen und ein leises Stöhnen erstickte darunter. Der Kuss wurde heftiger, unsere Zungen tanzten wild umeinander herum. Mein Atem beschleunigte sich und auch seiner wurde schneller und ich spürte das Verlangen, welches in ihm aufstieg. In der Luft hing ein gewaltiges Knistern. Als er mich näher an sich ran zog, spürte ich, wie sich die Muskeln in seinem Arm anspannten. Vorsichtig streichelte ich mit meiner Hand über seine angespannten Muskeln und alleine das erregte mich. Seine andere Hand fuhr langsam unter mein Shirt und er streichelte ganz sanft meine Wirbelsäule entlang. Der Kuss wurde stürmischer und trotzdem berührten seine Finger nur ganz eben meine Haut, so dass ich es kaum spürte aber es dennoch ein unheimliches Kribbeln in mir auslöste. Seine Umarmung wurde fester und ich wollte seine nackte Haut auf meiner spüren, schob sein T-Shirt langsam hoch und meine Hände wanderten über seinen Bauch. Gekonnt öffneten seine Finger den Verschluss meines BHs. Seine Hand wanderte wieder nach vorne und umfasste sanft meine Brust, was mir einen Seufzer entlockte. Ich schob mein Becken noch fester in seinen Schoß und wieder durchfuhr sein erregtes Brummen meinen ganzen Körper. Auch ich atmete schwer aus und als sein Daumen vorsichtig meine Brustwarze umkreiste, schob ich meine Hände in seinen Nacken, vergrub sie in seinen Haaren und küsste ihn weiter fordernd. Seine nackte warme Haut auf meinem Bauch erzeugte ein unheimliches Kribbeln in mir. Paddy wich ein Stück zurück und schaute mich intensiv an. Seine Augen sprachen Bände. „Ich habe jetzt gar keinen Kopf mehr für den Rohbau und bin dafür, dass wir uns ganz genau merken, wo wir gerade sind, rüber gehen, uns einfach unter der Bettdecke verkriechen, um dann genau dort weiterzumachen." flüsterte er, während er seinen Daumen über meine Lippen strich. Ich schloss meine Augen, genoss das warme Gefühl seiner Hand auf meiner Brust, das Kribbeln, das er auf meinen Lippen erzeugte und spürte meinen Unterleib zucken. Ein Kälteschauer durchfuhr meinen ganzen Körper. Ich brachte nur ein ganz leises Okay hervor und schon machten wir uns auf den Weg rüber ins Haus und rauf ins Schlafzimmer.

Niemand tritt durch Zufall in dein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt