Paddy
Als ich am nächsten Morgen wach wurde fuhr ich mit meiner Hand über die Betthälfte neben mir. Sie war leer und ich öffnete langsam meine Augen. Sofort blendete mich das helle Licht, das durch die großen Fenster ins Zimmer fiel. Clara hatte die Vorhänge bereits bei Seite geschoben, damit ich nicht so lange schlafen würde. Sie versuchte es immer wieder, hatte aber mittlerweile festgestellt, dass ich dadurch nicht schneller wach wurde. Machte sich aber jedes Mal einen Spaß daraus, wenn ich nach dem Öffnen meiner Augen direkt die Decke über mein Gesicht zog und einen gequälten Seufzer von mir gab. Genau wie ich es jetzt tat. Und kurz darauf öffnete sich die Tür. Ich spürte ein leichtes Zupfen an der Decke und kurz danach fuhren Claras Finger über meinen Rücken und verursachten eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper. Ein Lächeln huschte über meine Lippen während ich die Decke bei Seite schob und mich auf den Rücken drehte. Mit einem Ruck zog ich Clara auf mich, was sie laut aufschreien ließ. Meine Hand fuhr in ihren Nacken und vorsichtig zog ich ihre Lippen auf meine. Wir schauten uns nach dem Kuss lange in die Augen. „Bist du ausgeschlafen? Larissa möchte dir den Strand zeigen und natürlich ihre Sandburg!" Ich nickte nur und gab ihr erneut einen sanften Kuss. „Gib mir noch fünf Minuten. Die brauche ich noch, bis ich aus dem Bett krabbeln und mich im Bad fertig machen kann. Dann können wir frühstücken und anschließend an den Strand!" flüsterte ich. Clara lächelte und stand kurz darauf auf und verließ das Schlafzimmer. Ich schloss meine Augen und dachte einen Moment nach, atmete tief durch und freute mich auf die gemeinsame Zeit mit Clara und Larissa.
Kaum hatte ich den Balkon betreten, kam Larissa auf mich zugestürmt. „Papa!" rief sie. „Eeeendlich bist du wach! Ich habe einen riesigen Hunger. Lass uns schnell frühstücken und dann gehen wir an den Strand. Schau mal, wie schön es da aussieht! Du hast ihn doch noch gar nicht gesehen! Und ich möchte mit dir an der Sandburg weiter bauen!" kam es ohne Punkt und Komma aus ihr herausgesprudelt. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und setzte sie wieder ab. „Dann packe ich mal noch ein Handtuch ein und dann kann es losgehen!" Clara hatte die Situation aus ein paar Metern Entfernung beobachtet und schaute mich an. Sie sah sehr glücklich aus. Ihre Haare wehten ihr ins Gesicht und ich ging langsam auf sie zu. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf ihre und schaute sie an. „Guten Morgen, mein Engel!" flüsterte ich. „Kommt ihr?" kam es schon von Larissa und wir lachten leise.
Gemeinsam verließen wir das Zimmer und machten uns dann auf den Weg in den großen Speisesaal, wo wir gemütlich frühstückten. Bereits jetzt fühlte ich mich, als wäre ich schon eine ganze Woche hier. Der ganze Stress der letzten Wochen war ganz weit weg. Völlig entspannt aß ich mein Müsli und dachte überhaupt nicht an die Zeit und die Arbeit. Weder Pino, der mir ständig im Nacken saß und mich ermahnte, dass die Songs fertig werden mussten, noch die Plattenfirma, die immer wieder neue Vorstellung von meinem nächsten Album hatte und Probeaufnahmen haben wollte, gingen mir durch den Kopf. Ich war einfach nur ich, mit meiner kleinen Familie auf Gran Canaria und glücklich.
Nach dem Frühstück gingen wir endlich an den Strand. Die Sandburg, die Larissa am vorherigen Tag gebaut hatte, war immer noch da. Gemeinsam bauten wir sie weiter aus. Sie bekam noch einen tiefen Wassergraben und mehrere Türmchen. Clara lag in der Zeit auf einem Handtuch unter einem Sonnenschirm und las in einem Buch.
Clara
Immer wieder hörte ich die beiden lachen während sie an der Sandburg weiter bauten, ließ mich aber nicht davon ablenken und las in meinem Buch. Irgendwann kam Paddy zu mir und legte sich auf das Handtuch neben mir. Seine Hände lagen gefaltet auf seinem Bauch und er hatte seine Augen geschlossen. Langsam hob und senkte sich sein Brustkorb, es sah aus, als würde er beten. Ich legte vorsichtig meine Hand auf seine Brust und kurz darauf umfassten seine Hände meine Hand. Er atmete tief durch, drehte seinen Kopf zu mir und schaute mich an.
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Niemand tritt durch Zufall in dein Leben
Hayran KurguEin Testergebnis zerstört das perfekte Glück von Michael Patrick Kelly. Um in Ruhe nachzudenken, beschließt er seinen Bruder Joey zu besuchen und begegnet Clara mit ihrer Tochter Larissa. Ist Clara die Frau, die sein Glück wieder perfekt machen kann...