Paddy
Ich ging an Carlos vorbei, der ein Grinsen im Gesicht hatte, und steuerte auf Ninas Auto zu. Allein an Carlos' Gesichtsausdruck konnte ich mir schon denken, was in der vergangenen Nacht passiert war! Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und knallte die Tür laut zu. Nina atmete tief durch und starrte aus dem Fenster, ohne mich anzuschauen. „Jetzt hör mir mal gut zu, Nina! Ich mag dich! Aber das, was du hier gerade abziehst, ist echt großer Mist! Du betrügst meinen Bruder! Ich werde da nicht mehr lange mitspielen. Klär das und entscheide dich. Ansonsten rede ich - mit beiden! Und ich werde mir nicht so lange Zeit lassen!" gab ich wütend von mir. „Ist gut, Paddy! Ich wollte jetzt direkt zu Jimmy fahren!" Ich schaute sie an und nickte. „Okay! Ich denke auch, dass du dringend mit ihm reden solltest! Wenn du Jimmy nicht liebst, dann bleib nicht mit ihm zusammen, nur weil er mein Bruder ist. Auch wenn du dich gegen ihn entscheidest, ich werde dir nicht böse sein. Ich will nur nicht, dass du zweigleisig fährst. Das hat keiner der beiden verdient!" Sie nickte nur und ich wollte gerade die Tür öffnen. „Wie gesagt, ich fahre jetzt zu ihm und werde das mit ihm beenden!" Überrascht schaute ich sie an. Nun war ich derjenige, der nur schweigend nickte. „Könnt ihr mir den Gefallen tun und Carlos noch nichts sagen. Ich komme nach dem Gespräch mit Jimmy nochmal wieder und werde es ihm persönlich sagen!" Scheinbar meinte sie es jetzt endlich ernst. „Es ist nicht unsere Aufgabe! Natürlich werden wir nichts sagen! Bis später!" Ich stieg aus und ging zurück ins Haus. Fragend schauten sowohl Carlos als auch Clara mich an. „Nina kommt später nochmal wieder und möchte mit dir etwas besprechen!" sagte ich an Carlos gerichtet und ging ins Wohnzimmer. Ich hörte noch gedämpft, wie Clara und Carlos ein paar Worte wechselten, dann war es wieder ruhig.
Ich setzte mich auf die Couch, neben Larissa, die gerade am Couchtisch ein Bild malte. „Hey, mein kleiner Käfer! Was malst du schönes?" Ich musste mich irgendwie ablenken und Larissa konnte mich immer sehr gut auf andere Gedanken bringen. „Ich male Mama und dich, wie ihr heiratet!" Sie schaute mich an, verdeckte das Bild mit ihrem Arm und lächelte. Ich streichelte ihr über die Wange und hörte im Hintergrund, wie Clara in der Küche bereits den Frühstückstisch abräumte. „Verrätst du mir denn, wie du dir vorgestellt hast, wie Mama und ich heiraten?" Sie überlegte. „Ihr habt beide ganz schicke Anziehsachen an. Du eine schwarze Hose und ein weißes Hemd, Mama ein schönes rosafarbenes Kleid und eine ganz tolle Frisur!" „Das hört sich toll an! Und was wirst du anhaben?" Erwartungsvoll schaute ich sie an. „Ein weißes Minihochzeitskleid, das ganz doll fliegt wenn ich mich drehe und weiße Schleifen in die Haare geflochten!" Larissa hatte schon ganz genaue Vorstellungen von unserer Hochzeit die auch meinen bisherigen Überlegungen entsprachen. „Hast du noch mehr Ideen was unsere Hochzeit betrifft? Vielleicht wünscht du dir irgendwas, wo wir feiern, mit wem oder wie? Brauchen wir eine Märchenkutsche?" Sie lachte. „Nein, Papa, das passt nicht zu euch. Ihr müsst ja erstmal heiraten. Könnt ihr das bei Joey auf dem Hof machen oder müsst ihr zu dieser Frau hin, die das macht?" Ich überlegte kurz. Eigentlich müsste es möglich sein, dass eine Standesbeamtin auf Joeys Hof kommt, damit wir uns dort trauen lassen können. „Du meinst die Standesbeamtin, die uns trauen wird? Das ist eine tolle Idee. Ich werde mich da mal erkundigen, ob die auf den Hof kommen und uns dort trauen kann!" Sie lächelte und mir gefiel, was sie vorgeschlagen hatte.
„Und dann machen wir eine tolle Feier bei Joey und Tanja auf dem Hof mit allen Freunden und Verwandten. Alle deine Geschwister sollen kommen mit ihren Kindern und Oma und Opa und Nina und Sophie und deine Freunde, wenn du welche hast!" Ich musste lachen. „Klar habe ich auch Freunde. Jeder brauch doch ein paar Freunde, oder? Warte ab, kleiner Käfer, du wirst sie schon noch kennenlernen. Aber sie wohnen leider nicht so nah, wie deine Mama Nina hat. Und das wird eine ganz schön große Party! Meinst du wirklich, dass wir mit so vielen Leuten feiern sollen?" Sie überlegte und schaute mich nachdenklich an. „Vielleicht ein paar Gäste weniger? Aber Tante Patricia muss auf jeden Fall dabei sein!" Ich streichelte ihr über den Kopf und im Augenwinkel sah ich, dass Clara im Türrahmen gelehnt stand. „Weißt du was? Wir überlegen uns das nochmal ganz in Ruhe, wenn wir einen Termin für die Hochzeit haben, okay? Dann kann jeder vorschlagen, wer alles dabei sein soll! Ist das eine Idee?" Larissa nickte. „Jetzt musst du aber wieder weggucken, damit ich das Bild zu Ende malen kann. Das soll nämlich eine Überraschung für euch werden!" „Ich bin schon ganz gespannt!" meinte ich und lehnte mich dann zurück. Clara kam zu mir auf die Couch. Sie kuschelte sich zu mir und eine ganze Weile saßen wir einfach nur so da. Carlos hatte sich ins Gästezimmer zurückgezogen und wir hörten ihn leise Gitarre spielen.
![](https://img.wattpad.com/cover/322394226-288-k594964.jpg)
DU LIEST GERADE
Niemand tritt durch Zufall in dein Leben
FanfictionEin Testergebnis zerstört das perfekte Glück von Michael Patrick Kelly. Um in Ruhe nachzudenken, beschließt er seinen Bruder Joey zu besuchen und begegnet Clara mit ihrer Tochter Larissa. Ist Clara die Frau, die sein Glück wieder perfekt machen kann...