Clara
Ich machte mich fertig und ging dann mit Nina frühstücken. Sie war zwischenzeitlich von Carlos zurückgekommen, saß mittlerweile im Frühstücksraum an einem Tisch und hatte einen Kaffee vor sich stehen. Ich atmete tief durch und ging dann auf sie zu. „Guten Morgen, Nina! Wir holen uns jetzt Frühstück und dann reden wir!" meinte ich auffordernd zu ihr. Sie nickte resigniert und folgte mir schweigend zum Buffet.
Wir setzten uns gemeinsam an den Tisch und ich schaute Nina auffordernd an. „Ich höre!" meinte ich nach einer Weile vorwurfsvoll als sie immer noch nicht angefangen hatte zu erzählen. „Clara!" kam es von ihr. „Es ist richtig scheiße was du da gemacht hast. Zum einen weil du Jimmy damit verletzt und zum anderen weil du Paddy und mich da mit reingezogen hast. Aber Carlos ist heiß und du bist meine beste Freundin also will ich natürlich wissen, wie es war! Es war bestimmt der Hammer, oder?" grinste ich sie an und sie tat es mir gleich. „Als wir uns am Donnerstagabend von ihm verabschiedet haben, hat er mich gefragt, ob wir uns am nächsten Tag wiedersehen. Er hat mir denselben Ort vorgeschlagen und gefragt, ob ich um zehn Uhr dort sein könnte. Wir haben tatsächlich eine Stadtrundfahrt gemacht, sind im Hyde Park spazieren gegangen, haben gequatscht, lecker zu Mittag gegessen, er hat mir seine Lieblingsplätze in der Stadt gezeigt und dann sind wir zu ihm nach Hause in seine Wohnung gefahren!" Sie grinste mich an und schwieg. „Willst du mich verarschen?" Ich schaute sie ungläubig an. „Du kannst doch nicht dann aufhören zu erzählen wenn es am spannendsten wird!"
Nina
Ich schloss meine Augen und atmete tief durch, dachte daran, als wir bei Carlos in der Wohnung ankamen.
Im Hausflur nahm er meine Hand in seine und schaute mich von der Seite an. In meinem Bauch kribbelte es wahnsinnig. Wollte ich wirklich mit ihm in seine Wohnung rauf gehen? Es war mir absolut klar, was passieren würde, wenn ich es tun würde. Aber da waren wir schon im Aufzug und die Türen hatten sich gerade geschlossen, als er mich näher zu sich zog und mir in die Augen schaute. Diese wahnsinnig dunkelbraunen Augen! Sie allein entlockten mir einen leisen Seufzer und beim nächsten Atemzug schob Carlos seine Hand in meinen Nacken, zog mich sanft zu sich und ich spürte seine Lippen auf meinen. Diese Berührung ging wie ein Blitzschlag durch meinen ganzen Körper. Ich schlang meine Arme um ihn und erwiderte den Kuss mit aller Leidenschaft. Jimmy war in diesem Moment total vergessen und aus meinem Gedächtnis verbannt. Wahrscheinlich würde Clara mich dafür umbringen. Aber ich war Carlos schon im ersten Moment verfallen und konnte den Kuss überhaupt nicht abbrechen.
Die Fahrstuhltür öffnete sich und Carlos zog mich hinter sich her, durch einen schmalen Flur bis wir vor der Tür seiner Wohnung standen. Ungeduldig versuchte er den Schlüssel ins Schloss zu stecken, während seine Lippen schon längst wieder auf meinen lagen. Ich lächelte ihn an und nahm ihm den Schlüssel aus der Hand. Obwohl meine Hand genauso zitterte, gelang es mir die Tür zu öffnen und er schob mich in den dunklen Flur. „Welcome to my little kingdome!" flüsterte er an mein Ohr und wenig später hörte ich eine Katze mauzen, die um unsere Beine schlich. An der Wand hingen mehrere Gitarren und auf dem Boden lagen Schuhe kreuz und quer verteilt. Der Anblick einer typischen Junggesellenwohnung bot sich mir und ich lächelte. Carlos hatte die Katze bereits auf den Arm genommen und hielt sie mir entgegen. „This is Coco! I think I need to give her something to eat quickly. Here is the living room. Feel home!" Er deutete auf die erste Tür auf der rechten Seite und verschwand in der Küche, um Coco etwas zu Fressen zu geben. Ich ging ins Wohnzimmer, stellte mich an die Balkontür und schaute auf die Skyline von London. Es war bereits dunkel und mir bot sich ein atemberaubender Anblick.
Carlos kam ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. Ich drehte mich um, blieb aber an der Balkontür stehen. „Where were we just right now?" fragte Carlos leise und ich ging langsam auf ihn zu. Er lächelte und in mir geriet alles durcheinander. Mein Herzschlag beschleunigte sich, meine Atmung wurde schneller und ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Ich setzte mich rittlings auf seinen Schoß, meine Hände fuhren über seine Brust, während sich seine Hände bereits ihren Weg unter meinen Pullover bahnten und langsam über meinen Rücken streichelten. Ich bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. „I think I was just about to do this..." raunte ich und fing an sein Hemd aufzuknöpfen.
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Niemand tritt durch Zufall in dein Leben
FanficEin Testergebnis zerstört das perfekte Glück von Michael Patrick Kelly. Um in Ruhe nachzudenken, beschließt er seinen Bruder Joey zu besuchen und begegnet Clara mit ihrer Tochter Larissa. Ist Clara die Frau, die sein Glück wieder perfekt machen kann...