Chapter 39

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"Ich könnte jetzt durchaus eine Massage gebrauchen.", flüsterte Iris mir ins Ohr als wir nun tatsächlich doch etwas außer Atem eng umschlungen noch die Nachwirkungen des eben Erlebten spürten. Sex mit Iris war für mich intimer als alles was ich zuvor kennengelernt hatte. Natürlich war noch nicht alles zu hundert Prozent aufeinander abgestimmt, dafür kannten wir uns noch nicht lange genug, aber ich fühlte mich mit ihr zusammen einfach besonders. Es war ein bisschen, als würden wir uns blind verstehen. Kurz durchzuckte der Gedanke, ob es vielleicht doch so etwas wie Seelenverwandte gab, meinen Kopf. 

"Eine Massage willst du jetzt ? Glaubst du, dass ich noch top fit bin? Mir geht es doch wie dir."
"Ich bin ein paar Jährchen älter als du. Das sollte Erklärung genug sein. Die Massage muss auch gar nicht lange sein. Vielleicht so zehn Minuten." Ich konnte erkennen, dass Iris Mundwinkel bereits zuckten. 

Wenn sie mich schon ärgerte, dann würde ich sie jetzt eben ein bisschen schockieren.

"Wenn meine Freundin meint, dass sie das unbedingt jetzt braucht, möchte ich ihr diesen Wunsch nicht ausschlagen.", sagte ich und wartete gespannt auf Iris Reaktion.
Schlagartig setzte sie sich aus ihrer römischen Liegehaltung gerade auf und blickte mich mit ihren blauen Augen direkt an. 
"Okay. Also... Du? Wirklich?" Iris fand wieder einmal nicht die richtigen Worte und dieses Mal amüsierte es mich wirklich, da ich ja nun schon wusste, dass ich sie so schnell nicht wieder verlieren würde.
"Wenn du damit einverstanden bist, dann können wir uns ja Freunde nennen.", sagte ich lakonisch.
"Ähm... Ja, also ich will." Jetzt wandte sich Iris peinlich berührt ab.
"Du schaffst es immer, die Situation noch schlimmer zu machen." Lachend nahm ich Iris in den Arm. 
"Dafür liebe ich dich doch.", meinte ich und drückte sie fest an mich.

Eine Zeit lang lagen wir einfach nebeneinander im Bett und hingen beide unseren Gedanken nach. Ich für meinen Teil freute mich, dass ich in das neue Jahr mit der Person, die sich schon viel zu lange in meinem Kopf eingenistet hatte, starten konnte. 

"Und schon wieder beginnt ein neues Jahr - die Zeit vergeht wirklich wie im Flug.", meinte Iris irgendwann zu mir. 
"Ja, daran habe ich auch gerade gedacht.", antwortete ich und wir legten uns beide auf die Seite, um uns ansehen zu können. 
"Aber ab jetzt verbringen wir sie zusammen.", fügte ich noch hinzu und streckte meine Hand aus, um langsam über Iris Seite kleine Muster zu malen. 
"Darauf freue ich mich schon." Iris Erwiderung war nur ein Hauchen, denn gerade bewegte sich meine Hand hin zu ihrer Brust. 

Ich wollte gerade ein Stückchen näher rücken, da rollte sich Iris entschlossen zum Rand des Bettes und stand auf. 
"Wenn wir jetzt wieder anfangen, kommen wir heute nie im Leben auf die Piste.", meinte sie mit einem Schmunzeln. 
"Ach man, Iris. Komm zurück! Nur eine Viertelstunde."
Iris blickte nur lächelnd zu mir und es drängte sich das Bild einer Göttin auf, die in ihrer vollen Schönheit zu ihren Untertanen herabblickt, so wie sie da völlig nackt vom Ende des Bettes auf mich herabblickte. 

"Nichts da! Los jetzt. Ich will Skifahren gehen - mit dir." Iris ließ keine Wiederrede zu. 
"Okaaay." 
Auch ich setzte mich jetzt auf und wir zogen uns beide an. Während wir eine Schicht nach der anderen über uns drüber stülpten, realisierte ich, dass wir in einem Tag schon wieder zurück nach München fahren würden. 

"Nur ein Tag hier.", meinte ich etwas bedrückt und blickte Iris von der Seite an. 
"Ja, Urlaub vergeht immer wie im Flug. Darum nutzen wir noch die Zeit! Komm, los - Frühstück wartet." 

Unten in der Küche angekommen war schon wieder alles vorbereitet und Philipp stand am Herd und kochte irgendetwas. 

"Guten Morgen die Damen.", sagte er. 
"Hallo Philipp.", erwiderten Iris und ich synchron, was zur Folge hatte, dass wir alle drei loslachten.
Tom und Patricia waren offensichtlich ebenfalls schon wach, denn angelockt durch die ausgelassenen Stimmung kamen sie aus dem Wohnzimmer in die Küche. 
"Wo ist denn Bettina?", fragte Patricia. 
"Die schläft noch.", meinte Philipp und ein kleines Grinsen umspielte seine Mundwinkel. 
"Es wurde gestern vermutlich bei uns allen etwas spät."

Ich will dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt