Chapter 26

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Nervös stand ich vor der Tür. Es war eine große hölzerne Tür mit einem eingeschnitzten Berg. Schnell warf ich einen Blick auf das Klingelschild. Da stand von Sentlitz. War ich jetzt hier wirklich richtig. Weder Tom noch Iris hießen so mit Nachnamen.
Mit einem weiteren Blick scannte ich das Anwesen. Es war eine wirklich große Hütte. Sie hatte zwei Stockwerke und musste einen Pool haben. Mit all dem Schnee sah es richtig idyllisch aus.

Irgendwie fasste ich schließlich den Mut, den Klingelknopf zu betätigen.

„Charlie!" Patricia öffnete mir stürmisch.
„Da bist du ja schon. Ich bin ja so froh, dass du mir meinen Koffer bringst. Du glaubst ja gar nicht, wie blöd ich mich gefühlt habe. Da sind ja nicht nur die Sachen drin, die ich brauche, sondern auch meine Weihnachtsgeschenke und so. Danke!"
Ein bisschen überrumpelt nickte ich und hielt ihr den Koffer hin.

Dann sah ich im Hintergrund auf einmal eine Frau. Sie hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Iris, auch wenn ich nicht hätte sagen können, dass die beiden verwandt waren, wenn ich nicht gewusst hätte, dass die beiden verwandt waren.

„Bitte die Dame doch erst einmal herein. Wie unhöflich, sie da in der Kälte bibbern zu lassen.", hörte ich die scharfe Stimme der Frau.
„Äh. Ja, klar. Komm doch rein, Charlie."
„Gerne."
Dann trat ich in das wirklich um einige Grad wärmere Haus ein und fühlte mich tatsächlich ganz wohl. Doch als ich dann zu Bettina blickte, musste ich schlucken.
Ihre blauen Augen blickten mich durchdringend an. Es war die gleiche Farbe wie bei Iris.
Sie scannte mich von Kopf bis Fuß und sagte kein Wort. Ich räusperte mich.

„Ja. Also ich bringe den Koffer und bin sehr dankbar, dass ich hier eine Nacht verbringen darf." schnell holte ich den Wein aus meiner Tasche..

„Ich bin übrigens Charlotte. Charlotte Wendt." Ich hielt ihr den Wein hin.
Erst sagte sie kein Wort und ich bekam schon Angst, dass diese Situation in einer völligen Blamage enden würde, aber ich wurde überrascht.
Sie sah sich den Wein an und blickte dann wieder direkt in meine Augen.

„Wenigstens eine hier hat Geschmack. Willkommen. Ich heiße Bettin. Bettina von Sentlitz."
Dann nahm sie mir die Flasche aus der Hand und bedeutete mir, mitzukommen.

„Sie können im zweiten Stock das Zimmer auf der rechten Seite haben. Bettlaken und Decke finden Sie im Schrank im Zimmer. Sie können den Fernseher nutzen, während wir skifahren. Ich verstehe zwar nicht, warum sie mit Patricia befreundet sind, aber ich hoffe dennoch, dass Ihnen Ihr Aufenthalt hier gefällt." Mit diesen Worten ließ sie mich stehen und ging ins Wohnzimmer zurück. Ich drehte mich um und sah Patricia an der Tür stehen.
Schnell ging ich zu ihr hin.

„Sie mag mich nicht.", klagte sie.
„Das wird bestimmt noch."
„Wie kann sie dich seit der ersten Sekunde mögen und mich nicht. Ich habe wirklich nichts falsch gemacht."
„Das wird wie gesagt bestimmt schon. Ich gehe jetzt erst einmal in mein Zimmer und dann geht ihr ja sowieso Skifahren."
„Okay. Und danke nochmal."

Ich schnappte mir meine Reisetasche und begann, die Stufen in den zweiten Stock nach oben zu steigen. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte meine Vermutung. Es gab einen beheizten Whirlpool auf der Terrasse. Als ich dann in meinem Zimmer ankam, staunte ich nicht schlecht. Das Bett war sogar größer als mein eigenes.

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Als ich schon seit ungefähr einer halben Stunde alleine war, verließ ich endlich mein Zimmer, nachdem ich mein Bett bezogen und mich eingerichtet hatte. Außerdem musste ich den Auftritt von Iris Mutter erst einmal verdauen. Sie war noch strenger als Iris. Ihr Blick war noch durchdringender und sie war noch emotionsloser. Wenn ich Iris schon manchmal nicht lesen konnte, dann konnte ich das bei ihrer Mutter noch weniger.
Leise schlich ich in den ersten Stock, obwohl niemand da gewesen wäre, der mich hätte hören können.
Es gab vier Räume. Im ersten befand sich offensichtlich das Zimmer von Patricia und Tom. Dann kamen jeweils recht und link ein leerer Raum, die aber beide als Schlafzimmer genutzt werden konnten und dann folgte ein abgeschlossener Raum. Ich tippte auf Bettinas Zimmer.
Wer sonst würde in diesem Haus sein Schlafzimmer abschließen?

Ich will dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt