„GWEN... HÖR VERDAMMT NOCH MAL ENDLICH AUF, SO EINEN MIST ZU ERZÄHLEN!" brüllte Josh und klammerte sich verzweifelt an eines der Tischbeine, als Xander ihn an den Knöcheln packte und unter seiner Deckung hervorzog. Mit einem wilden, lauten Knurren presste der blonde Riese seine Stirn gegen die des Omegas und grollte:
„Komm ja nicht auf dumme Ideen, mein Kleiner! Du gehörst uns! Keine Doktorspiele mehr für dich und deine Gwenny, hast du verstanden? Wenn du Sex brauchst, komm gefälligst zu einem von uns... Klar soweit, frische Omega?"
„Ja, aber..."
„Nichts aber, Schätzchen!" fauchte Rafe und zog mit einer kraftvollen Bewegung seinen Gürtel aus den Hosenschlaufen.
Josh wurde blass.
Nicht, dass er was gegen ein Spanking hatte... Hin und wieder fand er den Gürtel sogar ausgesprochen erregend.
Aber jetzt gerade hatte er nicht wirklich Lust auf einen wunden Hintern!
„GWEN! JETZT SAG IHNEN ENDLICH DIE WAHRHEIT!" schrie er, während er mit aller Kraft gegen den stahlharten Griff seines Mechaniker ankämpfte.
Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie seine heftig lachende Freundin versuchte auf einen Schrank zu klettern, um den jagenden Alphas zu entkommen.
‚Schön, dass wenigstens einer von uns sich amüsieren kann,' dachte der junge Mann gallig und versuchte, mit verzweifelter Anstrengung die Finger Xanders auseinander zu biegen.
„Halt ihn gut fest, Xan," drohte der Vollstrecker und ließ den Gürtel durch die Luft schnallen.
Josh erstarrte regelrecht und warf dann seiner besten Freundin über die Schulter einen ziemlich gereizten Blick zu.
„Okay, okay, okay... Hört schon auf. Es war doch nur ein Scherz! Natürlich haben wir nie etwas miteinander gehabt. Josh ist eher ein Bruder für mich als ein Geliebter. Ja, klar, er ist schon niedlich, aber kommt schon... eww! Da könnte ich mich ja gleich mit meinen nervigen Cousinen im Bett herumwälzen. Die sexuelle Anziehungskraft wäre da in etwa dieselbe!"Der dunkelhäutige Riese hörte auf, drohend mit dem Gürtel vor der Nase des kleinen Omegas herumzuwedeln und drehte sich betont langsam zu der jungen Frau um.
Dann fixierte er sie mit einem strengen Blick und zischte: „Du hast uns verarscht? Echt jetzt? BIST DU EIGENTLICH LEBENSMÜDE, MÄDEL?!"
Wie ein angreifender Stier senkte Rafe den Kopf und stapfte mit geballten Fäusten in Richtung der Epsilon los.
Alpha Jared schob sie rasch hinter sich und ging leicht in die Hocke.
„Wage es ruhig... na, los... komm unserer Kleinen zu nahe und ich reiß dir den Kopf ab!"
Die Stimme des Mannes war fast schon gelassen... und so eiskalt, dass es Josh nicht weiter gewundert hätte, wenn sich im Innern der Hütte ein spontaner Schneesturm entwickelt hätte.
Aber bedauerlicherweise kannte er seinen aufbrausenden Vollstrecker und wusste genau, worauf es hinauflaufen würde...
„RAFE! LASS SIE IN RUHE!" kreischte der Junge und kaute dann frustriert auf der muskulösen fleischlichen Fessel herum, die ihn fest an eine mächtige Brust drückte. Als würde Xander das in irgendeiner Form spüren, geschweige denn ihn dazu zubringen, seine niedliche Beute loszulassen.
Schließlich sprach der Clansführer ein Machtwort: „Es ist genug! Komm wieder runter, Rafe. Die Kleine wollte uns alle nur ein wenig ärgern. Jetzt schnapp dir Josh und geh mit ihm zu seinem Nest. Und dann schmust du dir verdammt noch mal diese Aggressionen aus deinem System!"
Einige Herzschläge lang fixierte der Riese die Epsilon, welche hinter einer Wand aus fünf weiteren Alphas verschwunden war, weiterhin mit finsteren Blicken, dann pfefferte er seinen Gürtel in die nächste Ecke, stürmte zu dem Mechaniker und zerrte Josh an seine Brust.
Den Omega fest an sich gepresst, marschierte Rafe ins Schlafzimmer und schmetterte die Tür hinter sich ins Schloss.
Heftig und schwer atmend stellte er seine kostbare Fracht auf dem Bett ab und lehnte seine Stirn gegen Josh's Bauch.
Der Junge seufzte leise und streichelte mit beiden Hände zärtlich durch die dunklen Haare. Sanft kraulte er die Kopfhaut und flüsterte: „Ist alles wieder in Ordnung? Hm, mein Großer? Willst du darüber reden, oder sollen wir einfach nur kuscheln?"
Rafe schob seine Pranken unter das Shirt, welches sich Josh nach dem Sex von Duncan gemobst hatte und strich langsam über die warme Haut am Rücken des Clanherzen. Dann neigte er seine Kopf leicht in den Nacken und der Omega beugte sich vor, der Einladung folgend und küsste den aufbrausenden Riesen.
‚Schmusen also,' dachte der Junge zufrieden und zog seinen Alpha zu sich ins Nest.Als Duncan einige Minuten später an das Nest herantrat, konnte er ein breites Lächeln nicht mehr unterdrücken. Rafe lag auf dem Rücken, die dunklen feurigen Augen geschlossen, während die Seele ihres Clans sich auf der breiten Brust zusammengerollt hatte. Der Vollstrecker schnurrte zufrieden, begleitet von dem Summen eines sehr, sehr glücklichen kleinen Omegas.
„Na, ihr zwei? Gehts wieder?" fragte der große braunhaarige Alpha leise und Josh öffnete widerwillig ein Auge, um ihn anzufunkeln.
„Deine Freundin ist draußen und wartet auf dich," flüsterte Duncan leise und strich dem Winzling liebevoll durch die kurzen Haare.
„Super... dann werde ich ihr jetzt mal ein paar Takte husten! Die hatte doch vorhin glatt den Verstand verloren," maulte Josh, drehte sich nochmal zu Rafe und gab ihm eine rasche Folge an federleichten Küsschen auf die vollen Lippen.
Widerwillen lag im Blick des Vollstreckers, als er seinen Schatz losließ und so dem Omega erlaubte, sich zu erheben. Bevor er an den Clansführer vorbeischlüpfen konnte hob dieser den Kleinen hoch und küsste ihn sanft auf die Stirn.
„Sei nicht so hart zu ihr... sie wollte nur ein bisschen Spaß machen. Anders als du ist Gwendolyn nicht in einer Familie aufgewachsen, die aus einem starken Alphazirkel bestand. Sie weiß daher nicht, wie extrem wir auf derartige Provokationen reagieren können. Also ist hier etwas Nachsicht angebracht... findest du nicht auch, mein Liebling?"
Nachdenklich runzelte Josh die Stirn.
Duncan hatte ja recht...
Oh, na toll... und jetzt fühlte er sich grottig!
Wie konnte er das nur vergessen haben?
Wie hatte er nur vergessen können, wie schwer Gwenny es tatsächlich gehabt hatte...?!
Josh war im Vergleich zu ihr im Paradies aufgewachsen... hatte keine ihrer Entbehrungen erleiden müssen... er hatte sich stets auf seine Familie verlassen können, auf ihren Rat, die Liebe... auf die Stärke.
Gwen war alleine gewesen...
Und in ihrer wichtigsten und zugleich schlimmsten Zeit war er nicht da gewesen, um ihr Rückendeckung zu geben.
Sie war mit der Angst und den Zweifeln vollkommen auf sich gestellt gewesen.
Kein Wunder, dass sie verunsichert war... dass sie zunächst um sich schlug und niemanden vertraute.
Josh schob angriffslustig den Unterkiefer vor.
Das würde er nun ändern!
Gwenny war nicht mehr nur auf sich gestellt. Und jetzt war es an der Zeit, dieser kleinen dickköpfigen Epsilon genau das zu beweisen!
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Brennende Himmel
FantasyJosh ist ein begabter junger und sehr fleißiger Mann, dessen Herzenswunsch es ist, Kinderarzt werden will. An für sich ist das ja kein utopischer Wunsch... das Problem an der ganzen Sache ist nur, dass er ein genetischer Volltreffer ist. Ein geschle...