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(Triggerwarnung)

Schnaufend zog Josh sein Sportshirt über den Kopf und bückte sich, um die Turnschuhe zu zubinden.
Okay, dieser Königsclan Alpha war gruselig hoch einer Million!
Bei den intensiven Blicken, die der blonde Riese Gwenny geworfen hatte, drehte sich Josh's Magen um. Jede Faser seiner Seele brüllte dem Omega Gefahr zu und der junge Mann bemerkte, dass seine Hände vor Anspannung zitterten. Das Lärmen und Poltern diverser männlicher Studenten zwang Josh wieder dazu, sich zusammenzureißen. Und keine Sekunde zu früh, denn nun stürmten die Alphas des Abschlussjahrs in die Umkleide. Ben grinste spöttisch, als er den jüngeren sah und stellte sich provokant vor ihn.
„Ich muss schon zugeben, Josh... Du bist ein echt niedlicher, kleiner Schnuckel geworden. Schade, dass du kein Omega bist. Ich würde dich sofort beanspruchen! Und das obwohl du kein Weibchen bist."
Josh würgte an einem Salatblatt, das langsam seine Kehle empor kroch.
Ja, nöööö!!! Das würde niemals passieren! Eher würde der Omega sich selbst entmannen, bevor er zulassen würde, dass Ben und seine Konsorten... Uuurgh!!!!
Bevor der junge Alpha noch seinen Dödel auspacken und unaussprechliche Dinge von ihm verlangen konnte, sah Josh lieber zu, dass er Land gewann!

Draußen auf dem Sportplatz räckelte der junge Mann sich genüsslich in der Sonne und sah wie Gwendolyn auf ihn zu stromerte. Er winkte ihr zu und seine Besti warf sich Trost suchend in seine Arme. Irgendwas war auch bei ihr schon wieder vorgefallen und so genoß und spendete Josh den Trost und die Geborgenheit, die sie beide aus ihrem Gekuschel zogen, dann löste er sich rasch von Gwen und warf ihr einen warnenden Blick zu. Der blonde Alpha hatte sie beide im Blick - auch wenn er sich mit Beta Paul, dem Sportlehrer unterhielt. Gwenny wurde hochrot im Gesicht und flüsterte beschämt: „Tut mir leid..."
Doch Josh lächelte sie nur ruhig an und gemeinsam gesellten sie sich dann zusammen mit dem Rest der Studentenschaft zum Sportlehrer und dem Königsclan Alpha. Und wie sollte es auch anders sein?
Um Eindruck zu schinden scheuchte Beta Paul sie alle erst mal für fünf Runden um den Sportplatz herum.
Wenigstens hier konnten die beiden glänzen. Als Omega und Epsilon waren sie zwar sehr viel kleiner und körperlich schwächer als der Rest der Gesellschaft, dafür waren sie schnell. Verdammt schnell!
Und ließen auf Kurzstrecken sogar die riesigen Alphas hinter sich.
Josh hatte sich ein Stück zurückfallen lassen und bekam so im vollem Umfang mit, wie der Dreckskerl Tim - der On/Off Freund von Bianca - Gwendolyn im vollen Lauf ein Beinchen stellte. Die dämlichen Alphas wieherten sich vor Schadenfreude natürlich einen ab und auch der Rest der noch laufenden Studentenschar klatschte hämisch Applaus.
Und jetzt sah Josh rot.
Mit einem Wutschrei stürzte er sich auf den dümmlich vor sich hin kichernden Volltrottel und hämmerte wie ein Irrer mit seinen Fäusten auf dessen Brust ein. Bedauerlicherweise war Tim nicht nur gut zwanzig Zentimeter größer, hatte etwa 30 Kilo mehr Muskelmasse, sondern verfügte als Alpha zudem über den schwereren Knochenbau, so dass er den Omega mühelos abschütteln konnte.
Kaum lag Josh am Boden, trat ihm der Alpha mehrfach mit aller Kraft in die Rippen. Diese ächzten und knackten bedrohlich und während Josh sich noch wünschte, heute morgen im Bett geblieben zu sein, warf sich seine beste Freundin, kreischend wie eine Todesfee auf den Riesen, fuhr von ihm mit den Nägeln ihrer zierlichen Fingern durch die dämliche Hackfresse und begann wie eine Wahnsinnige an seinen Haaren zu ziehen.
Das war natürlich der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Mit Müh und Not zerrte Beta Paul, vor Anstrengung keuchend die wütende Epsilon von den blutenden jungen Alpha herunter und betrachtete dann den am Boden liegenden Josh.
„Ihr zwei! Zur Krankenstation! Und du, Tim. Du hast es provoziert. Fünf Strafrunden für dich."
Mit Mühe und Not schaffte es Gwendolyn, ihren Freund auf die Beine zu hieven und hackte sich bei ihm unter.
Gemeinsam taumelt es sich einfach besser und so wankten sie Seite an Seite zur Krankenstation.

Unfassbar... einfach unfassbar!
Entgeistert starrte Josh auf die Mitteilung, welche ihm Sabina gerade mit einem spöttischen Kichern und den besten Wünschen des Sportlehrers in die Hand gedrückt hatte.
„Nachsitzen? Echt jetzt? Der Kerl hat uns Nachsitzen aufgebrummt?"
Seine rothaarige Freundin lehnte sich erschöpft gegen die warme Gebäudewand und fuhr sich durch mit der Hand übers Gesicht.

Brennende HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt