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Baaaah... diese blöde Sonne!
Er hatte doch gerade so schön vor sich hin geträumt... vom heißem Sex mit fünf noch viel heißeren Alphas und dann weckte ihn die verdammte Sonne noch vor seinem Wecker, damit er zur Schu...
Moment mal...
Ach, du heiliger Bimbam!
Mit einem Ruck setzte sich Josh auf und starrte fassungslos auf den Haufen muskelbepackter Riesen... sehr NACKTER muskelbepackter Riesen, die um ihn herum ausgebreitet waren.
Kein Traum!

ES WAR GAR KEIN TRAUM GEWESEN!

Mit einem Quieken fuhr der Omega in die Höhe und machte einen Hechtsprung aus dem gewaltigen Bett, nur um mitten in der Luft von zwei starken Händen abgefangen und wieder zurück in die warmen Decken gezogen zu werden.
„Hmm.." brummte eine verschlafene Stimme hinter ihm und Lippen pressten sich fordernd auf den Markierungsbiß.
„Bleib noch liegen, Kleiner. Ruh dich aus... das waren anstrengende vier Tage für dich!"
Mühsam wälzte sich Josh herum und sah sich Duncan gegenüber. Der Alpha lächelte auf ihn herunter und streichelte zärtlich durch die zerzausten Haare des Jungen.
Unbehaglich zappelte Josh wieder los und murmelte etwas von ‚dringend auf die Toilette gehen' und sah überall hin nur nicht auf das beeindruckende Gerät, dass der Mann da zwischen seinen Beinen hatte.
Duncan schmunzelte ob der entzückenden Röte seiner Wangen und machte eine auffordernde Geste in Richtung Badezimmer. Sofort hopste der Omega aus seiner Umarmung und verschwand schneller durch die Tür, als ein Kaninchen in seinem Bau.
„Der arme Kleine... völlig verwirrt und schüchtern!" kicherte David leise, erhob sich mit einer anmutigen Bewegung und angelte nach seiner Hose. Duncan richtete sich auf einem Ellbogen auf und fragte mit hochgezogener Augenbraue: „Das Fenster im Bad ist abgeschlossen, oder?"
Sein Stellvertreter nickte grinsend und streckte sich genüsslich.
„Jepp... Ich hab's noch am ersten Abend seiner Hitze verriegelt... sicher ist sicher. So, ich mach mal Frühstück für uns. Irgendwelche Wünsche?"
Der braunhaarige Mann schüttelte den Kopf und dehnte mit einem leisen Stöhnen seine Arme.
„Nope... achte nur drauf, kein Weizen zu benutzen. Wir wollen unseren Schatz ja nicht direkt als Notfall ins nächste Hospital bringen müssen!"
David erschauderte bei dem Gedanken, dass ihr Herz aus Versehen vergiftet werden könnte und nahm sich vor, als erstes alle Weizenprodukte zu entsorgen... am besten verbrennen! Die Sicherheit des Omegas ging immer vor!

Josh hatte derweil sein Geschäft erledigt und sich die Hände gewaschen. Er sah in den großen Spiegel und erschrak fast bei seinem Anblick. Die Haare standen in alle Richtungen ab und unter seinen Augen lagen tiefe Schatten. Seine Haut war trocken - er hatte eindeutig viel zu wenig getrunken in den letzten Tagen, dazu kam die Hitze und die Slick-Produktion... sein Körper war ja völlig ausgedörrt! Und jetzt fühlte er auch den brennenden Durst, der seine Eingeweide zusammenzog.
Kurzerhand schöpfte er Wasser aus dem Hahn in seine hohlen Hände und trank gierig... und trank... und trank.
Als Josh schließlich aufhörte, hatte er einen regelrechten Kugelbauch und in seinen Magen passte nicht mehr auch nur ein weiterer Milliliter.
Und trotzdem hatte er immer noch Durst...
Zum Glück verarbeitete der Körper eines Omegas Flüssigkeit sehr viel schneller als es bei anderen Menschen der Fall war.
In ein paar Minuten würde er mehr trinken können..
Und in der Zwischenzeit konnte er ja auch mal etwas gegen die Strubbelhaare und seinen klebrigen Körper unternehmen.
Josh stellte die Dusche an und wartete auf das warme Wasser, dann wusch er sich glücklich summend mit geruchsneutralem Shampoo, welches extra für Omegas entwickelt wurde, die Überbleibsel des Sexmarathons von der Haut.
Als er fertig war und sich wieder trocken gerubbelt hatte, schlich er auf Zehenspitzen zur Tür und spähte schüchtern ins Schlafzimmer hinein. Das Bett war verwaist und so tapste Josh zögernd zu dem Sessel, auf dem ein frisches T-Shirt und Jogginghosen aus weichem Fleece bereits auf ihn warteten.
Der Omega zog sich an und sah dann wieder zum Bett.
Es roch einfach himmlisch!
Nach seinen Alphas, nach Sex und nach ihm selbst...
Aber ihm gefiel die Anordnung der Decken und Kissen nicht.
Also rupfte er alles runter von der Matratze und begann das Ganze so aufzuschichten, aufzupuscheln und zu drapieren, bis jedes Laken, jedes Kissen und jede Decke an dem richtigen Platz lag. Dann folgte der junge Mann seiner Nase und fand im Wäschkorb die benutzte Kleidung der fünf Männer.
‚Löblich,' dachte Josh anerkennend und kramte alles wieder raus, um die einzelnen Stücke ebenfalls an ihren richtigen Platz in seinem Nest zu legen.
Zufrieden nickte er - jetzt war es perfekt!
Sein zufriedenes und sehr stolzes Summen war so laut, dass es den ganzen Raum ausfüllte!
Im Gegensatz zu Epsilons schliefen Omegas immer in Nestern und bauten diese nicht erst, wenn sie während ihrer Hitze befruchtet wurden.
Hier würde er sich sehr wohl fühlen!

„Ein wirklich großartiges Nest hast du uns allen gebaut, Liebling!" schnurrte die tiefe Stimme von Xander und Josh drehte sich aufgeregt zu ihm um.
Der blonde Hüne lächelte ihn liebevoll an und hob den Omega kurzerhand auf seinen Arm. Scheu, aber glücklich über das Lob kuschelte der Junge sich eng an den Körper des Alphas und schnupperte unauffällig an dessen Hals.
Er mochte diesen Alpha.
Der Mann roch fantastisch!
Im Stillen beglückwünschte sich Josh, dass er sämtliche Alphas seines Clans während der Hitze markiert hatte. So konnte er jetzt ohne Gewissensbisse nach Herzenslust an ihnen rumschnüffeln!
Hmmm... diese Mischung aus Schokolade und Motoröl...
Vielleicht würde Xander ihm ja sogar beibringen, wie die Solarsegler funktionierten?! Abgesehen von seinem Wunsch Arzt zu werden, war Josh unendlich neugierig auf so ziemlich alles - abgesehen vielleicht von Geographie!
In vielerlei Hinsicht waren Omegas wie kleine Kinder. Nicht nur, dass sie selten einen verbalen Filter hatten und einfach drauflos brüllten, wenn ihnen was nicht passte - egal ob sie eine Delta, einem Beta oder gar einen Alpha vor sich hatten - Omegas hatten darüberhinaus auch noch einen unstillbaren Wissensdurst.
Xander betrat die Wohnküche und setzte sich an den großen Tisch, auf dem bereits Scheiben frischen, warmen Roggenbrotes, Sonnenblumenbutter, verschiedene Marmeladen und Rühreier standen. David stellte gerade noch Karaffen mit Wasser und Cranberrie-Saft und eine Schale mit Avocadocreme dazu und setzte sich nun ebenfalls.
Durstig wollte Josh sich sofort den Saft schnappen, doch Duncan kam ihm zuvor und drückte ihm ein großes Glas davon in die gierig ausgestreckten Hände.
„Danke," flüsterte der Junge mit einem scheuen Lächeln und trank das Glas in einem Zug leer.
Deke nickte zufrieden und merkte an:
„Du siehst schon viel besser aus! Dein Flüssigkeitshaushalt ist anscheinend fast wieder ausbalanciert."
Ein Klopfen durchbrach die darauffolgende Stille und Rafe erhob sich.
„Ich geh schon. Gebt unserem Kleinen trotzdem noch was von dem Saft. Wir haben ihn ziemlich gefordert für seine erste Paarungshitze!"
Der Omega errötete wieder und verbarg sich an Xanders Halsbeuge.
Der lachte leise und küsste zärtlich die Schulter des Jungen.
„Wo ist er?" rief da eine bekannte Stimme und Josh fuhr in die Höhe.
„GRAMMY!" schrie er und wand sich aus dem Griff des Mechanikers. Dann stürzte er auf seine Großmutter und warf sich in ihre ausgebreiteten Arme.
„Joshi!! Oh, mein süßer Schatz! Lass dich anschauen! Es geht dir gut, allen Göttern sei Dank..."
Grammy Lani nahm sein Gesicht in ihre Hände und sah ihren Enkel mit Tränen in den Augen an. Hinter ihr betraten Rafe und Josh's Großvater Theo das Zimmer.
Duncan erhob sich und neigte den Kopf.
„Danke, dass ihr gekommen seid. Ich weiß, dass unser Herz euch sehr vermisst hat. Speziell seine Grammy. Wir möchten, dass ihr euch selbst ein Bild darüber machen könnt, dass wir Josh mit aller Liebe, der wir fähig sind behandeln werden. Es wird ihm an nichts fehlen und selbstverständlich wird er weiterhin Kontakt zu seiner Familie haben dürfen, wann immer er das möchte."
Grammy Lani löste sich ruhig von ihrem weinenden Enkel und trat an den Alpha heran. Großvater Theo knurrte warnend und war eine Sekunde später bei seiner Partnerin, um diese von dem fremden Alpha fortzuziehen.
Genervt klopfte die resolute Dame auf seinen Unterarm und fauchte:
„Theo! Lass los! Ich möchte sehen, was das für Männer sind, die mit unserem kleinen Joshi einen Zirkel bilden. Denn er wurde bereits markiert und sie alle tragen ebenfalls schon sein Zeichen. Also lass mich gefälligst herausfinden, ob es eine gute Wahl war! Und das geht nicht, wenn du wie ein Neandertaler knurrst und mich festhältst!"
Xander musste ein Schmunzeln verbergen und er sah, dass es seinen Clansbrüdern nicht anders erging. Wenn man Grammy als Indiz nehmen dafür betrachten konnte, welche Art Omega diese Blutlinie hervorbrachte, dann würde das Leben mit ihrem Schatz und später ihren gemeinsamen Kindern ganz sicher nicht langweilig werden!

Brennende HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt