-50-

512 41 1
                                    

Die Hitze brach am dritten Tag des animalischen Sexmarathons. Gerade noch hatte Duncan mitsamt des Knotens tief in Josh gesteckt und seine Erlösung gefunden, in nächsten Moment fauchte der Omega sie alle an - wie eine Katze, der man einen Eimer Eiswasser übergegossen hatte. Die Alphas hatten allen Göttern sei Dank trotz der Unmenge an Paarungspheromonen in der Luft genügend Selbsterhaltungstrieb gehabt, um sich langsam von dem jungen Mann zurückzuziehen. Ansonsten wäre ihr Kleiner ihnen wortwörtlich an die Kehle gegangen.... Ununterbrochen knurrend packte Josh einen großen Armvoll Decken und Kissen und watschelte unter der sperrigen Last leicht gebeugt aus dem Zimmer. Seine Haare standen in sämtliche Richtungen ab und die Augen waren tief schwarz... Instinkte hatten übernommen und der Kleine war auf der Suche nach etwas ganz bestimmten...
Absolut jeder Beta, der ihm über den Weg lief bekam ein kreischendes Fauchen ab, so dass er schleunigst zusah, dass er Land gewann.
Ein Omega in diesem Status war gefährlicher als ein Alpha und dass zusätzlich fünf Kleiderschrank große Exemplare dieser Gattung hinter den Clanherz einher schlichen hatte zur Folge, dass innerhalb kürzester Zeit alle Gänge menschenleer waren.
Hin und wieder öffnete Josh ein Zimmer, schnupperte kurz und warf die Tür dann mit einem Grollen wieder ins Schloss... bis er zu einer Abstellkammer kam. Der Raum war leer und ausgesprochen klein, vor allem wenn man bedachte, dass hier der Meinung des jungen Mannes nach sechs Leute schlafen sollten...
Doch der kleine Omega maunzte zufrieden und ließ seine Decken fallen. Dann drehte er sich um und wetzte zurück zu dem ursprünglichen Zimmer, um so nach und nach den Rest des ehemaligen Nestes heranzuschaffen. Glücklich über den Fund des Winz-Zimmerchens begann Josh die Decken und Kissen im Innern zu drapieren, zupfte hier ein wenig, stopfte dort etwas aus und fixierte schließlich seine Gefährten, die es doch glatt wieder gewagt hatten, sich etwas anzuziehen. Der junge Mann bleckte die Zähne und marschierte mit steifen Schritten auf die Alphas zu und zerrte wütend an Xanders Jogginghose.
„Meins!" zischte der Omega und heulte fast los, als er das Kleidungsstück nicht schnell genug von den Hüften seines Mechanikers runter bekam. Glücklicherweise verstanden die anderen Männer den Wink mit dem Zaunpfahl prompt und zogen sich so schnell wieder aus, dass einem ganz schwindelig werden konnte. Doch das Tempo erfreute den Winzling über alle Maßen, der nun wieder zufrieden vor sich hin summend in der kleinen Kammer verschwand und seine fünf Gefährten mit einem breiten Grinsen, splitterfasernackt und steinharten Erektionen im Gang stehen ließ.
„Ist es das, was ich denke, dass es ist?" fragte David und sah zu dem Clansführer hin. Duncan nickte mit einem lachten Auflachen, warf den Kopf in den Nacken und brüllte seine Freude hinaus.
Sein kleiner süßer Omega war schwanger!
Der alte König war Geschichte, Henry hatte die Nachfolge angetreten und alles würde sich nun ändern... und doch verblasste diese grandiose Zukunftsaussicht zu einem unwichtigen Nichts angesichts der Tatsache, dass ihr Liebling ihnen bald schon das erste von vielen Kinder schenken würde!

Neugierig steckte Xander seinen Kopf zu Tür hinein und der Anblick, der ihn dort erwartete zauberte ihm ein unendlich liebevolles Lächeln auf das hübsches Gesicht. Josh steckte bis zu Taille kopfüber zwischen Lagen über Lagen aus Fleecedecken und Federkissen und machte sich anscheinend nicht die Bohne was daraus, dass sein doch sehr nackter Hintern dem Alpha freundlich einen guten Tag wünschte. Schließlich wühlte das Clanherz sich aus der zehnten Zwischenlage Flausch und sah sich leicht verwirrt um. Sofort begann Xan zu schnurren und der kleine Omega blinzelte ihn schläfrig an. Dann kletterte Josh in das neue Nest, schmuste mit Duncans Hose und kurze Zeit später zeigte das leise Schnarchen, dass er nun sicher in Morpheus Atmen lag.
Eine Zeit lang spingsten die fünf Männer verliebt in das Zimmerchen, dann räusperte der Clansführer sich und sagte: „So gern ich den Rest des Tages damit verbringen würde, unseren süßen kleinen Schatz beim Schnarchen zuzusehen, wir sollten alles für den Umzug bereit machen. Ich werde Henry anrufen und fragen, ob die Zimmer im Palast für uns schon fertig sind. Ach und wir sollten uns vielleicht wieder anziehen... es wird allmählich draußen kälter und ich hab keine Lust mir den Schwanz abzufrieren."
David kicherte leise und machte eine auffordernde Bewegung in Richtung ihres ehemaligen Zimmers. Nur mit viel Mühe konnten sich die Männer von dem Anblick ihres seelisch schlummernden kleinen Lieblings losreißen, doch schließlich siegte die Vernunft über das Verlangen.
Kaum hatten sie alle wieder Kleidung am Körper, tigerte der Mechaniker bereits nach draußen, um nach dem Flugsegler zu sehen und diesen startklar zu machen, während der Clansführer mit dem neuen amtierenden König sprach.
Deke hatte die Wache vor dem kleinen Nestraum übernommen und knurrte jedes Mal wie ein wirklich sehr hungriger Wachhund, wenn einer der Betas, welche sie nach dem Massaker zwecks Entthronung von Henrys Vater zur Sicherheit nach Cliffmanor zurückbegleitet hatten, der Tür auch nur zu nahe kam.
Duncan trat einige Minuten später wieder zu ihm und rieb sich den Nacken, während er zu seinem schwangeren Omega hineinspähte.
„Was ist los? Du siehst besorgt aus..." fragte der Tracker und musterte unruhig die Umgebung, setzte seine geschärften Sinne ein, um nach einer möglichen Gefahr Ausschau zu halten. Der braunhaarige Riese winkte müde ab und antwortete: „Es ist nichts, womit wir nicht fertig werden. Anscheinend haben Sympathisanten des alten Regimes versucht, Gwen zu entführen... der Königsclan musste sie verlegen, Darren und Tjorben haben wohl für einen interessanten neuen roten Anstrich gesorgt, als sie die Entführer überraschten und logischerweise ist Gwendolyns Zimmer jetzt nicht mehr wirklich bewohnbar. Sie haben das Mädchen umquartiert und neben unserer Suite untergebracht. Henry warnt, dass es vielleicht auch jemand bei Josh versuchen könnte... kann ich mir zwar nicht wirklich vorstellen, da er abgesehen von der Epsilon keine Verbindung zu Königshaus hat, trotzdem sollten wir auf alles gefasst sein. Sicher ist sicher. Was mir aber viel mehr Sorgen macht ist, dass wir mit unserem Kleinen hier in den Palast umziehen müssen. Ich fürchte, Josh wird das nicht freiwillig mitmachen... Aber dieses Haus ist einfach nicht sicher genug, von der Winzigkeit des Nestraumes will ich gar nicht erst anfangen... da passt nicht mal mehr einer vor uns zusätzlich rein, ganz zu schweigen von fünf unseres Kalibers!"
Deke verzog das Gesicht.
Sein Freund hatte zwar versucht, die angespannte Atmosphäre mit dieser letzten Bemerkung aufzulockern, dennoch war der Entführungsversuch der immer noch bewusstlosen Gwendolyn ausgesprochen besorgniserregend. Xander kam über den Gang auf die beiden Männer zu geschlendert und wischte sich die Hände an einem Tuch ab.
„Der Flugsegler ist abfahrbereit. Sobald er sicher am Palast geankert ist, muss ich mir die Segelaufhängung einmal genau ansehen... da scheint was zu klemmen. Für diese Flug funktioniert es noch, aber wenn wir das Ding weiterhin nutzen wollen, muss der Segler gewartet werden. Und das dringend!"
Dann sah der Mechaniker die ernsten Blick seiner Clansbrüder und hob fragend eine Augenbraue. „Was ist passiert?" fragte er unruhig und genau wie Deke nur kurze Zeit zuvor wanderte sein Blick nach Gefahr suchend umher.
Der Tracker schob die Hände in die Hosentaschen und lehnte sich gegen die Wand. „Och, nur das übliche... Entführungsversuch bei Gwendolyn, ein stinkwütender Königsclan und ein selig vor sich hinbrütender kleiner Omega, dessen gerade gute Schlummerlaune wirklich zappenduster werden wird, sobald wir ihn inklusive seines Nestes verlegen werden... ein völlig normaler Mittwoch halt."
Xander runzelte die Stirn, dann seufzte er und murmelte: „Na, wenn's weiter nichts ist..."
Grimmig nickten die beiden anderen Alphas und zögernd traten sie gemeinsam an die Tür.
Der besagte brütende Omega hatte fertig geschlummert und mit Seligkeit war jetzt auch nichts mehr, stattdessen fixierte er seine Gefährten aus warnend blitzenden Augen. Ein drohendes Knurren vibrierte in Josh's Brust, während er über den Rand seines Nestes sah und seine Finger dort tief in die dicken Federkissen grub.

Na, das konnte ja heiter werden...

Brennende HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt