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Noch während die Alphas einander zustimmende Blicke zuwarfen, konzentrierten die beiden Herzen wieder auf wichtigere Dinge.. sich selbst.
Josh beugte sich zu Gwen und der blonde Vollstrecker begann sofort drohend zu knurren. Grinsend schüttelte Gwen den Kopf und streichelte zärtlich über die Hände, der Alpha Stahlklammern gleich um ihren Bauch verschränkt hatte.
„Tjooorbeeeen..." flüsterte sie sanft und schließlich lockerte der riesige Mann seinen Griff wieder.
Josh schmunzelte breit und zog sich ein wenig zurück. Abwehrend hob er die Hände und sagte mit versöhnlichen Tonfall: „Okay, okay... Ich komm schon nicht näher. Entspann dich mal. Aber mal was anderes: Gwenny... Du bist schwanger! Oh, ich muss unbedingt Patenonkel werden! Stell dir mal vor, was ich dem kleinen Mini-Alpha so alles beibringen kann!!"
Seine beste Freundin lachte und schmiegte sich noch enger an den blonden Eisklotz, welcher dieses direkt mit einem zärtlichen Schnurren belohnte. Die junge Frau drehte den Kopf, strich mit ihren Lippen sachte über das Schlüsselbein des Mannes und dann sagte sie gedankenverloren: „Patenonkel Josh, hm? Finde ich gut! Was willst du mein Baby den beibringen?"
Oh! Großer! Gott!
Es passierte also wirklich!
Josh jubelte los!
Er sprang auf die Füße und hüpfe schreiend vor Freude im Kreis. Lachend pflügte sein Clansführer ihn mitten aus den begeisterten Rumgehopse und küsst ihn zärtlich auf den Mund.
„Jipiii... oh, mein Gott! Ich werde Patenonkel! Hast du das gehört, Duncan?"
„War ja nicht zu überhören" schnurrte der riesige Mann und verwuschelte liebevoll die braunen Haare seines Gefährten.
Dann neigte er den Kopf und flüsterte Josh ins Ohr: „Also, Patenonkel Josh... Das klingt ja schon toll. Aber was hältst du von Patentante, Gwenny? Denn falls du es vergessen hast, mein kleiner Schatz... Nächste Woche beginnt deine Hitze!"
Der Omega wurde leuchtend rot im Gesicht und versteckte seine glühenden Wangen, indem er mit dem Kopf voran in Duncans Hemd tauchte.

Am liebsten wäre er dort geblieben, doch mittlerweile zogen köstliche Düfte zu ihnen herüber und nicht nur Gwen schnupperte gierig in der Luft. Während sie sich bemühte, den besitzergreifenden blonden Riesen davon zu überzeugen, dass sie jetzt dringend etwas zu Spachteln brauchte, hatte Josh seinen eigenen Kampf auszufechten. denn der Clansführer hielt ihn genauso fest umschlungen wie Tjorben die Epsilon.
„Duuucaaaan! Ich hab Kohldampf! Lass mich los! Sonst futter ich gleich den Stuhl auf!"
Der Rest deines Zirkels kicherte und endlich stand des Rehgulasch in diversen Terminen verteilt sich auf dem Tisch und David platzierte die Körbe mit dem frischen, bereits gebutterten Roggenbrot. Wie der Blitz wand sich der Junge aus den Armen seines Liebsten und stürzte sich auf das Essen. Er war schneller als Gwen, die noch mitten in einer wilden Knutschsession mit Jay war und stopfte sich bereits das erste Brot begeistert in die Futterluke, während seine Freundin immer noch beschäftigt war.
Als diese endlich von ihrem Alpha freigegeben wurde, warf sie sich mit der gleichen Inbrunst auf das Essen wie Josh nur Sekunden zuvor und stopfte sich derart die Backen voll, dass sie aussah wie ein hortender Hamster.
Der Omega platze fast vor Lachen..
Es sah aber auch zu komisch aus!
„Wapsf hafst du?" mampfte Gwen und sah verwirrt auf die lachenden Männer, die sich jetzt nun ebenfalls zu Tisch begaben.

Einige Zeit später waren sie alle in einem regelrechten Fresskoma. Speziell die beiden kleinen Herzen hingen in den Seilen, sprich auf den Schößen ihrer Alphas, die zärtlich mit großen, kreisenden Bewegungen über die voll gestopften Bäuche ihrer Liebsten fuhren.
Prinz Henry streichelte Gwenny und flüsterte sanft: „War es vielleicht ein bisschen zu viel, mein Schatz?" und die Epsilon quittierte das Ganze nur mit einem Stöhnen. Der Alpha kicherte und erhob sich mit ihr im Arm.
„Ihr entschuldigt? Unser kleiner Liebling hier braucht ein Verdauungschläfchen. Ich bringe sie mal eben ins Bett."
Duncan nickte nachdenklich und blickte auf Josh herab. Der kleine Omega hatte sich in seine Arme geschmiegt und war bereits am wegdämmern.
„Ja, das kann unser Schatz hier wohl nachempfinden... Ich werde den Kleinen auch mal in die Federn bringen."
Dann stand der riesige Man auf und ging mit langen, weichen und wiegenden Schritten in Richtung des Nebengebäudes, wo sein Clan im Moment Stellung bezogen hatte.
Kaum hatte er die Hütte verlassen, begann der Omega vor sich hin zu murren.
Irgendwie passte es ihm gar nicht, dass er gerade von Gwendolyn fortgebracht wurde. Auch wenn Josh kein Alpha war, Gwenny war nun mal seine beste Freundin und er hat einen schon immer einen ausgesprochenen Beschützerinstinkt gehabt, wenn es um sie ging. Und jetzt, wo seine Besti auch noch schwanger war, wurde das Bedürfnis in ihrer Nähe zu sein, immer stärker.
„Nicht... Ich will da nicht hin. Duncaaaan... zurück, bitte!"
Der Alpha seufzte und betrat das Nebengebäude, um den Kleinen dort in das provisorische Nest zu legen.
Kaum dass Josh's Hinterteil die flauschigen Decken berührt hatte, strampelte der junge Mann sich frei und krabbelte zwischen den Beinen seines Alphas hindurch in Richtung Haustür.
Der Clansführer hob eine Augenbraue und drehte sich um.
„Echt jetzt? Komm schon, Josh... Was soll der Scheiß? Wir wissen beide ganz genau, dass du todmüde bist. Na, los... schwing deinen niedlichen kleinen Knackarsch zurück ins Nest. Du musst ja auch nicht alleine da drin bleiben. Ich werde bei dir liegen und wir können die ganze Zeit miteinander schmusen, bist du eingeschlafen bist. Und selbst dann werde ich noch bei dir bleiben. David wird mich nachher ablösen."
Das waren jetzt nicht unbedingt schreckliche Aussichten, doch Josh wollte zu Gwen.
Nachdem Duncan es ein weiteres Mal versucht hatte, seinen Omega zur Ruhe zu betten und dieser wieder einmal die Fliege gemacht hatte, gab der Alpha auf und hob den Jungen wieder in seine Arme.
„Na, schön... Du hast gewonnen, Baby. Bist du jetzt zufrieden?"
Müde nickte Josh und vergrub sein Gesicht an der starken Schulter seines Gefährten.
Dieser schüttelte mit einem leichten Schmunzeln den Kopf und ging zurück zur Haupthütte.
Als er wieder eintrat, musterten ihn die anderen Alphas mit einem verwunderten Blick.
Duncan zuckte mit den Schultern, oder besser gesagt, mit einer Schulter, da Josh die andere gerade als Kopfkissen benutze und sagte: „Er wollte unbedingt in der Nähe von Gwendolyn sein. Und nachdem er zum zweiten Mal aus dem Nest in Richtung Hütte getürmt ist, hab ich mir gedacht, was soll der Stress. Dann kann er halt hier schlafen."
Xander grinste breit und nickte zufrieden. So gefiel es dem riesigen blonden Mechaniker sowieso viel besser... Nun war Joshi sicher und umsorgt in ihrer Mitte... genau so, wie es sein sollte.
Der Omega bekam von alle dem nichts mit. Jetzt, da er seinen Willen bekommen hatte, schlummerte er selig an den starken Körper seines ersten Alphas geschmiegt und träumte.

Was er träumte, war zunächst hoch unanständig. Doch zum Schluss sah er in seinen Armen ein unendlich süßes, kleines Mädchen mit braunen Löckchen und riesigen blauen Augen. Und sein Herz ging auf, in wilder Freude und verzweifelter Hoffnung schon bald seine Tochter in seinen Armen halten zu können. Denn dass diese süße, kleine Wesen seines war, das wusste er mit absoluter Sicherheit. Und er wusste auch, dass er sie in wenigen Monaten auf der Welt begrüßen konnte.
Und so war es nicht weiter verwunderlich, dass selbst in den tiefsten Träumen versunken ein breites, überglückliches Lächeln auf seinen Lippen schimmerte.

Brennende HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt