Jordan
Verwirrt hob ich meinen Kopf an, als ich wach wurde, da sich mein Kissen sehr unbequem anfühlte. Desorientiert schaute ich mich um, bis ich realisierte, dass ich mit Logan auf der Couch eingeschlafen war. Er war tief und fest am schlafen. Seine Atmung war ruhig und regelmäßig. Leise stand ich auf und ging zum Fenster herüber, wo ich mich auf die Fensterbank setzte. Mit einer Hand fasste ich mir an die Schulter, da sie wieder höllisch schmerzte. Leicht musste ich schmunzeln, als ich daran dachte, dass Logan mir die Stelle noch vor ein paar Stunden massierte hatte. Erst war ich mir unsicher gewesen, ob er es schlimmer machen würde, aber bereits nach kurzer Zeit hatte ich gemerkt, dass es besser wurde.
Lächelnd schaute ich auf die Straße herab. Obwohl ich Angst vor solchen Höhen hatte, war das mit dem sicheren Boden unter mir möglich. Ich konnte jeder Zeit weggehen, was die Situation für mich angenehmer machte. Leise murmelte Logan etwas vor sich her, aber ich war mir sicher, dass er noch am schlafen war. Als er zugestimmt hatte hier zu schlafen, war ich froh gewesen, da ich gerne Zeit mit ihm verbrachte und nicht alleine sein wollte. Eigentlich hätte er nicht auf der Couch schlafen müssen. Auf leisen Sohlen verließ ich das Wohnzimmer, um mir in der Küche eine Tablette gegen die Schmerzen an der Schulter zu holen. Fast wäre mir mein Wasserglas runtergefallen, als Zoe die Küche betrat. Müde rieb sie sich über die Augen. Die Schlafmaske hatte sie nur ein Stück hochgezogen.
„Schläft Logan noch immer auf der Couch?", fragte Zoe nach. Ausgedehnt gähnte sie, während sie sich ein Glas aus dem Hängeschrank nahm. „Ja, warum?", hakte ich nach. „Ihm wird alles weh tun, wenn er wieder die ganze Nacht darauf verbringt. Nachdem er das letzte Mal hier geschlafen hat, hat er sich in der Firma andauernd an den Rücken und Nacken gegriffen", erklärte sie. Verstehend nickte ich. Die Couch war eindeutig nicht die beste Anschaffung gewesen. „Ich werde versuchen ihn zu wecken und in mein Bett zu bringen", sagte ich. „Super, gute Nacht", müde lächelte sie mich an.
Leise stellte ich mein Glas in die Spülmaschine, schaltete das Licht aus und schlich ins Wohnzimmer. Logan hatte noch nichtmal von seiner Jeans zur Jogginghose gewechselt. Ich hatte ihm eine auf die Couchlehne gelegt, aber die war natürlich unberührt. Vor mich hin grübelnd, wer zu erst eingeschlafen war, kniete ich mich zwischen seine Beine. Wenn er schlief sah er noch friedlicher aus als sowieso schon. Ein paar Haarstähnen, die sich aus seinem tiefen Dutt gelöst hatten, fielen ihm ins Gesicht. Leicht schmunzelte ich, da seine mittellangen Haare mochte. Sanft rüttelte ich an seiner Schulter, um ihn zu wecken.
„Logan", sagte ich ruhig. Wie zu erwarten, bekam ich keine Reaktion. Nachdem ich seinen Namen mehrfach wiederholt hatte, murrte er. „Steh auf, wir gehen in mein Zimmer", meinte ich. „Noch fünf Minuten", murmelte er schlaftrunken. „Du kannst direkt weiter schlafen", versuchte ich ihm die Aktion schmackhaft zu machen. Erneut bekam ich keine Antwort.
Mit aufeinander gepressten Lippen überlegte ich, ob ich ihn einfach auf der Couch weiterschlafen lassen sollte. Direkt erinnerte ich mich an Zoes Beobachtungen, wodurch ich wusste, dass das keine Option war. Zum wiederholten Mal rüttelte ich sanft an seiner Schulter, bis er seine Augen öffnete. Mehrfach blinzelte er müde. Langsam hob Logan seine Hand an, welche er an meine Wange legte. Erst wollte ich meinen Kopf wegziehen, aber unterließ es schließlich, da sich die Berührung gut anfühlte. Da sich meine Augen längst an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich erkennen, dass sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildete. Vorsichtig glitt seine Hand von meiner Wange zu meinem Hals und schließlich über meine Schulter. Unweigerlich zuckte ich zusammen, da die Schmerztablette noch nicht vollständig wirkte.
„Du solltest aufstehen und mit ins Bett kommen", sagte ich. Leise brummte er. Anscheinend war er mit dem Rat absolut nicht einverstanden. Ich fand es ein wenig niedlich, dass er so lustlos war, wenn er verschlafen war. Unsicher nahm ich seine Hände in meine, um ihn hochzuziehen, was sogar funktionierte. „Die Jogginghose", murmelte Logan. „Ich bringe dich rüber und hole sie dann", sagte ich, worauf er nickte.

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Zeit ist Geld
Teen FictionZwei Männer. Eine Auktion. Jeder ein anderes Ziel. Im Auktionshaus Caparelli werden keine wertvollen Gegenstände ersteigert, sondern Dates. Während die Auktion für den einen die Zukunft bestimmt, würde der andere lieber mit einem Glas Rotwein zu H...