Marek
Mit einem To- Go Kaffee und guter Laune betrat ich den Secondhand Shop in Bluefort, welcher gut besucht war. Jordan hatte sich hier innerhalb von drei Monaten gut etabliert. Da sein Shop in Eastfield gut gelaufen war und häufig von den Bewohnern aus Bluefort besucht wurde, war das kein Problem gewesen. Anfangs hatte er Angst gehabt, dass alles schief laufen würde, aber am Ende hatte es sich gelohnt. Ray war gerade eine ältere Dame am abkassieren, als ich mich zu ihm, hinter den Verkaufstresen, gesellt hatte. Er durfte die Filiale führen. Als Jordan ihm das Angebot gemacht hatte, war er ihm um den Hals gefallen und hatte sich tausendfach für die Chance bedankt.
„Wo ist Jordan? Er sagte mir, dass er heute hier ist und Clair den anderen Shop macht", wollte ich wissen. Mit einer Handbewegung deutete er mir, dass ich warten sollte und griff nach einem Block, um sich etwas zu notieren. „Hat er es dir nicht erzählt?", kam eine Gegenfrage von Ray zurück. Verwundert schaute ich ihn an, da ich nicht wusste, wovon er sprach. „Er ist bei Jamie, da seine Schmerzen in der Schulter schlimmer geworden sind", klärte er mich auf.
Genervt verdrehte ich meine Augen, denn davon hatte er mir natürlich nichts gesagt. Jordan wollte mir keine Sorgen bereiten, wodurch er seine Schmerzen lieber verschwieg. Bei unseren letzten Treffen hatte ich schon gemerkt, dass etwas nicht stimmt, aber es nicht angesprochen. Ich hatte mich auch nicht gewundert, als ich vor wenigen Tagen seine Armschlinge auf dem Bett liegen gesehen hatte. Entschuldigend lächelte Ray mich an, bevor er sich um den nächsten Kunden kümmerte. Nachdem ich nach dem Schlüssel vom Büro gefragt hatte, verschwand ich genau in diesen Raum. Draußen war es viel zu warm, um zu telefonieren, wodurch ich das in einem klimatisierten Raum machen wollte. Angespannt lauschte ich dem Tuten, bis ich auf der Mailbox landete. Da ich mit Jordan sprechen wollte, ignorierte ich die mechanische Stimme und versuchte es erneut.
„Hey Sweetie", begrüßte Jordan mich. Im Hintergrund war ein Wirrwarr an Stimmen. „Bist du noch im Krankenhaus?", fragte ich gerade heraus. „Ja, ich wollte eigentlich in Bluefort sein, bevor du es erfährst", sagte er. Hörbar atmete ich aus. „Wenn du dir genug Zeit lässt, hast du gleich einen kalten Kaffee", meinte ich. „Mach Eiswürfel rein, dann geht es schneller", brummte er. Unwillkürlich musste ich schmunzeln. „Fahr vorsichtig", nach den Worten legte ich auf.
Mit einem Seufzen legte ich mein Handy auf dem Schreibtisch ab, als ich mich auf dem Drehstuhl niederließ. Ich konnte verstehen, dass Jordan nicht wollte, dass ich mir Sorgen mache, aber ich fand es nicht in Ordnung, dass er dann so mit seiner Gesundheit spielte. Er reagierte nicht früh genug auf die Zeichen seines Körpers.
***
Bevor ich überhaupt ein Wort an Jordan richten konnte, als er das Büro betrat, hatte er mich umarmt, was wahrscheinlich versöhnlich auf mich wirken sollte. Zu seinem Glück funktionierte das auch noch. Sanft drückte er mich nach hinten, bis ich gegen den Tisch stieß. Da sein Druck gegen mich nicht nachließ, war ich gezwungen mich auf die Platte zu setzen.
„Was hat Jamie gesagt?", fragte ich nach, als wir uns voneinander lösten. Jordan verdrehte die Augen. „Ein bisschen Ruhe und ein paar Schmerztabletten, dann wird es wieder", antwortete Jordan. „Das hier sieht aber nicht nach Ruhe aus", wies ich ihn hin. Unzufrieden brummte er. „Dafür habe ich noch genug Zeit, wenn wir nicht mehr alleine sind", säuselte er. Meine Nackenhaare stellten sich bei den Worten auf.
Bevor ich etwas darauf erwidern konnte, hatte er mich wieder in einen Kuss verwickelt und seine Hände an meiner Hüfte platziert. Anstatt unsere Münder vereint zu lassen, wanderte seine Lippen über meinen Kiefer und schließlich über meinen Hals. Sanft biss er mir in die empfindliche Haut, was mir ein erschrockenes Keuchen entlockte. Da ich ihn nicht aufhielt, nutzte er die Chance, um mich zu markieren. Auf einmal öffnete sich die Bürotür, aber das hielt ihn vom weitermachen nicht ab. Über seine Schulter hinweg konnte ich erkennen, dass Ray anscheinend nicht wusste, was er zu uns sagen sollte. In mir stieg wiederum Panik an, welche mich erstarren ließ. Ich bekam noch nichtmal ein Wort heraus. Meine Erektion, die sich aufgebaut hatte, verschwand sehr schnell.
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Zeit ist Geld
Teen FictionZwei Männer. Eine Auktion. Jeder ein anderes Ziel. Im Auktionshaus Caparelli werden keine wertvollen Gegenstände ersteigert, sondern Dates. Während die Auktion für den einen die Zukunft bestimmt, würde der andere lieber mit einem Glas Rotwein zu H...