„Nun komm schon", brüllte Tonya. „Brauchst du ein Scheunentor?"
„Das ist unfair", maulte Mark zornig. „Du bewegst dich zu schnell. Warum bleibst du nicht einfach mal stehen?"
„Das darf nicht wahr sein", schnaubte Tonya. „Hast du das Spiel immer noch nicht begriffen?"
„Oh doch", knurrte Mark. „Ich darf dich abknallen."
„Eben", nickte Tonya zufrieden. „Und warum machst du es nicht? Hier bin ich."
Mit hoch in die Luft gestreckten Armen hüpfte Tonya hin und her. Mark knurrte noch lauter und warf dann so hart er konnte den Ball auf Tonya. Diese sprang dem Ball entgegen, fing ihn auf und umschlang ihn mit beiden Armen, während sie sich nach hinten fallen ließ und sich über den Rücken abrollte. Gerade noch innerhalb des Kreises kam sie wieder auf die Beine.
„Strafpunkt für euch", jubelte sie und streckte Mark die Zunge raus.
„Das macht kein Spaß", fluchte Mark.
„War doch klar", mischte sich nun Tim ein. „Gegen deine Schwester kommst du nicht an. Warum hast du den Ball nicht einfach abgegeben. Ich hatte eine bessere Position. Oder du hättest dir ein anderes Opfer aussuchen sollen."
„Halte dich raus", blaffte Mark. „Das ist eine Sache zwischen ihr und mir."
„Nicht wenn du dir dafür einen Strafpunkt für uns einhandelst", fauchte Tim nun zurück. „Das ist ein Mannschaftssport, du Idiot, und keine Geschwisterkeilerei."
„Schluss jetzt." Die herrische Stimme von ihrem Trainer Herr Dunning dröhnte über den Platz. „Tim hat Recht, Mark. Das ist ein Mannschaftssport. Das bedeutet, dass man alle Spieler auf dem Platz im Blickfeld hat. Du hast dich nur auf Tonya konzentriert, dabei hättest du mit Leichtigkeit Charly oder Will abschießen können. Oder du hättest den Ball an Tim oder Andy abgeben können, die in einer besseren Position standen. Aber Schluss für heute. Geht euch duschen. Tonya, auf ein Wort noch."
Die Jungs rannten feixend zum Schulgebäude zurück, während Tonya auf Herrn Dunning zuging.
„Tonya, wir wollen dieses Spiel beim Schulfest vorstellen und anhand einem kleinen Turnier die Regeln erklären."
„Wirklich?", freute sich Tonya. „Hoffentlich gefällt den Leuten das Spiel."
„Da bin ich mir sicher", lächelte Herr Dunning. „Du hattest die Idee für dieses Spiel. Deshalb möchte ich, dass du die Moderation übernimmst."
„Nee", Tonya schüttelte entschieden den Kopf. „Das ist nicht mein Ding. Wirklich nicht. Da sind doch dann auch die Oberen da. Ich würde da kein Ton rausbekommen."
„Überlege es dir", bat Herr Dunning. „Es ist dein Spiel. Wer könnte es besser erklären als du?"
„Bitte", bettelte Tonya. „Tun Sie mir das nicht an. Ich würde mich hoffnungslos blamieren. Ich kann nicht vor so vielen Leuten.... Und wenn dann auch noch die Oberen .... Das kann ich nicht. Wirklich nicht."
„Nun gut", nickte Herr Dunning. „Aber wir werden das Spiel am Schulfest vorstellen."
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Gehorche, Tonya.
WerewolfTonya wächst nur mit Brüdern auf und verbringt auch sonst ihre Zeit fast nur mit Jungs. Sie wird bald volljährig, aber einen Mate lehnt sie grundsätzlich ab. Ausgerechnet für sie hatte die Mondgöttin den jungen Alpha des Rudels vorgesehen, der si...