,,Liebling ich weiß, dass du nicht mitbekommen hast, was passiert ist, aber Valerius hat mich von Anfang an erkannt. Sein schmeichelhaftes Getue war nur, damit niemand denkt, dass etwas nicht stimmt. Er ist wohl dafür bekannt. Sein Wutausbruch vorhin war auch nur gespielt. Er sagte mir in Gedanken, dass wir uns morgen früh, bevor die Sonne aufgeht am Eingang vom Schloss treffen", erklärt Lavea mit einer ruhigen Stimme.
,,Aber wieso das Ganze?", fragte Narius neugierig.
,,Es scheint ganz so, als würde Caleara was vor haben mit mir, weil ich die Tochter von Alraia bin. Mehr weiß ich leider noch nicht, aber es war deutlich, dass Valerius Caleara nicht traut. Ich weiß nicht mal, ob wir Valerius trauen können", sagt sie dann etwas unsicher.
,,Das heißt also Caleara will mehr vor dir als nur Fragen beantworten. Dein Vater weiß das und will deswegen, dass wir zu ihm ins Schloss kommen, wo niemand uns sehen kann?", geht Narius noch einmal im Kopf durch ,,Okay, aber wir sollten vorsichtig sein, selbst ich war auf dem Ball angespannter als im Kampf gegen Argus und Sathar", fügt er noch hinzu.
Lavea nickt ,,Lasst uns schlafen, ich bin total erschöpft und müde", sie legt sich dabei ins Bett und dreht sich um.
Arog und Mion schlafen auf einer ausgebreiteten Decke.
Narius deckt Lavea zu und legt sich dann neben sie.
Sie schlafen sofort ein.
Narius weckt Lavea am Morgen ,,Schatz die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Wir sollten gehen", und gibt ihr dann einen Kuss auf die Wange.
Lavea quält sich aufzustehen.
Sie ziehen sich etwas an und gehen dann aus dem Gasthaus raus.
Arog und Mion verstecken sich ausnahmsweise Mal im Schatten von ihnen.
Am Eingang angekommen, warten die zwei darauf das Valerius kommt.
Plötzlich geht die Tür auf ,,Kommt rein", sagt eine etwas kindliche Stimme.
Sie gehen durch und vor ihnen steht ein junger Mann ,,Beeilung, ich bringe euch zu meinem Meister", sagt der junge Mann und geht los.
Narius und Lavea tun sich schwer, ihm zu folgen.
,,Geht die Treppe rauf, dort ist das Zimmer von Meister Valerius. Er wartet schon auf euch", nachdem der junge Mann das sagt, ist er verschwunden.
Narius hält Lavea am Arm fest ,,Bist du dir sicher Schatz?", sagt er in Gedanken zu ihr.
Lavea guckt Narius entschlossen an ,,Ja das bin ich, lass uns raufgehen"
An der Tür oben angekommen geht sie sofort auf.
Valerius trägt ein rotes Gewand, sein Stab steht neben ihm an einem Tisch, wo Reagenzien herumstehen und viele Bücher drauf liegen.
,,Kommt rein und schließt die Tür. Es tut mir leid, dass ich nicht selbst an der Tür war. Wurde aufgehalten von einem Gespräch", erklärte Valerius und dreht sich dann zu ihnen um.
Narius schließt hinter sich die Tür.
Lavea ist schon im Raum und guckt sich um.
,,Setzt euch, möchtet ihr etwas trinken?", fragte Valerius und zeigt auf zwei Stühle.
Sie setzten sich und schütteln beide den Kopf.
,,Was genau war das gestern?", fragte Lavea ganz direkt.
Valerius seufzt ,,Das wird eine lange Geschichte, ich hoffe ihr habt Zeit"
Narius nickt.
Lavea durchbohrt Valerius fast mit ihrem Blick.
,,Nun gut, wie ich sehe, habt ihr Zeit. Es fing vor ca. dreizig Jahren an, ich lernte Alraia kennen, da war ich hier, um das Königreich auszuspionieren. Dylan dachte sich wahrscheinlich, dass ein Feuererzmagier in Lavadia nicht auffällt. Leider hatte er damit recht. Ich besuchte den Tempel fast fünfzig Mal in einem Jahr. Alraia fiel das auf und nahm mich irgendwann auf Seite und fragte mich, was ich hier suche. Sie lies nicht locker, ihr Schutzgeist ein roter Drachen bedrohte mich. Ich fing an zu stottern, damit sie denkt, ich sei ein Feigling. Alraia lachte und lies mich los, von da an war ich in Alraia verliebt. Nach dem Jahr ging ich fort, ohne ihr was zu sagen. Dann ein Jahr später griffen wir das Königreich an. Ich schlich mich abends weg und versuchte Alraia zu finden. Sie war dabei, Verwundete zu heilen. Ich packte sie auf meinen Schultern, damit es so aussieht, als würde ich sie entführen. Sie versteckte sich in einem abgelegenen Haus, wo du zur Welt kamst. Damals wollte ich das Kind, also dich nicht, weil ich noch in der Garde war. Es war für mich nicht richtig, also verließ ich Alraia. Seitdem mache ich mir Vorwürfe. Dann fand ich dich, weil der Diener des Königs dich im Schloss gefangen hielt. Ich bedrohte ihn, damit er mich zu dir bringt. Das weißt du ja auch noch alles. Das Jahr mit dir war, wenn ich ehrlich bin, sehr stressig. Durch uns bist du sehr mächtig, denn Alraia ist keine Hohemagierin gewesen, sondern so wie ich ein Erzmagier. Caleara denkt, du hättest das Erbe von Alraia erhalten, die Macht den ältesten Drachen beherrschen zu können so wie ihr Vater. Ich weiß nur nicht, ob es stimmt", erklärt er mir sanfter Stimme.
,,Das heißt also, dass Lavea von Anfang an schon die Macht einer Erzmagierin hatte?", fragte Narius nachdenklich.
,,Ja und eigentlich dachte ich, dass die Schule ihr helfen wird, diese Macht zu kontrollieren. Deswegen gab ich sie so früh dort hin", Valerius schenkt sich, als er das sagt, etwas zu trinken ein.
,,Leider ging es mir in der Schule nicht wirklich gut", sagt Lavea bedrückt.
,,Aber wieso das nicht?", fragte Valerius geschockt.
,,Mir wurde gewaltsam meine Macht versiegelt und bis ich dreizehn war, hatte ich keinen Kontakt mit anderen, nur mit Narius. Er war damals jeden Tag vor meiner Tür und redete viel mit mir. Mit vierzehn verhalf er mir zur Flucht, weil sie mir die Macht rauben wollten, um so mächtiger zu sein...", Lavea hört einfach auf zu erzählen.
Valerius hält ihre ein Glas hin ,,Keine sorge es ist nur Kamillentee"
Narius nimmt das Glas und trinkt einen Schluck. Als er merkt, dass nichts passiert, gibt er es an Lavea weiter.
,,Sag mir Narius, wieso hast du meiner Tochter geholfen?", fragte Valerius neugierig.
,,Ich sah sie zum ersten Mal, als ihr sie dahin gebracht habt und wusste gleich, dass ich für immer bei ihr bleiben will", erklärt Narius.
,,Wie alt warst du da, dass du sowas schon wusstest?"
,,Ich war da sieben Jahre alt", sagt Narius mit einem leichten Grinsen.
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Das Vermächtnis der Schwarzblüter
FantasyDie junge Feuermagierin Lavea sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, den Fängen der Magierschule zu entgehen. Deren Jäger jagen sie verbissen durch alle Welten. Arog ihr treuer Freund weicht nicht von Laveas Seite. In einem schicksalhaften Moment...