Die Fahrt zur Isla de Muerta

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„Weide deine Augen daran, alles brave Männer im Dienste auf See. Jeder ist sein Salts wert. Und verrückt obendrein.", erklärte Gibbs, während er uns eine Reihe aufgestellter Menschen zeigte. Wir standen auf dem Steg vor unserem Schiff und es war noch früh morgens.

„Also, das ist deine kraftprotzende Crew?", spottete Will. Ich warf ihm einen Seiten Blick zu, doch er reagierte nicht auf mich. Daraufhin musterte ich die Leute. Jack ebenfalls, er blieb vor einem Mann stehen.

„Hey, Seeman."

„Cotton, Sir.", erklärte Gibbs.

„Mr. Cotton. Habt ihr den Mut und die Kraft, Befehlen zu folgen und treu zu sein im Angesicht des Beinahe sicheren Todes? Mr. Cotton! Antwortet mir!", befahl Jack ernst.

„Er ist Stumm, Sir. Dem armen Teufel haben sie die Zunge rausgeschnitten. Deshalb hat er den Papagei trainiert, damit der für ihn spricht. Nur keiner weiß bisher wie.", sagte Gibbs nun.

Jack musterte den Papagei.„Mr Cottons Papagei: selbe Frage."

„Wind in deinen Segeln, Wind in deinen Segeln!", krächzte dieser.

„Meisten glauben wir das bedeutet ja."

„Natürlich heißt es das! Zufrieden?", fragte Jack nun an Will gerichtet.

„Naja, du hast beweisen das sie verrückt sind."

„Ist doch gut – keine Feiglinge.", mischte ich mich nun auch mal ein. Will's Blick traf meinen. Nachdenklich sah er aus.

„Und was springt für uns dabei raus?", ertönte auf einmal eine neue Stimme. Einer aus der Reihe. Jack lief zögernd auf diesen Jemand zu. Und nahm der Person den Hut von dem Kopf, der bis jetzt das Gesicht verdeckt hatte.Eine Frau kam zu Vorschein.

„Anamaria!" Diese verpasste ihm – wie zu erwarten – eine Ohrfeige.

„Ich nehme an die hast du auch nicht verdient.", schmunzelte Will wieder.

„Nein, die habe ich verdient.", gab Jack zu.

„Jack! Du hast mein Boot gestohlen!", ging Anamaria Jack an.

„Eigentlich...", wollte Jack Einspruch erheben, doch eine weitere Ohrfeige folgte. Er hielt sich wieder einmal die Wange. „Ooch......geborgt. Geborgt, ohne Erlaubnis. Aber mit der aufrichtigen Absicht, es dir wieder zurück..."

„Aber das hast du nicht!", schrie sie ihn an.

„Du kriegst ein anderes!", sagte Jack beschwichtigend.

„Das werde ich.", zischte Anamaria zornig und hielt drohend ihren Zeigefinger auf Jack.

„Ein besseres.", versuchte ich zu helfen.

„Genau, ein besseres!", stimme Jack zu.

„Das da!" Wir alle folgten Wills ausgestrecktem Arm.

„Was da?" - „Das da!?" - „Aye, das da. Was sagst du?", wandte sich Jack jetzt wieder an Anamaria.

„Aye!", schrie die Crew.

„Neinneinneinneinneinnein! Es bringt furchtbares Unglück eine Frau mit an Bord zu nehmen, Sir.", sagte Gibbs jetzt.

Ich sah ihn an: „Na, Dankeschön."

„Viel schlimmer wäre es, sie nicht dabei zu haben.", sagte Jack und sah prüfend in den Himmel. Dann begegnetet er meinem Blick und grinste schief.

Die Schiffsfahrt war langwierig. Doch ich begann die Befehle von Jack so langsam zu verstehen. Eine ganze Weile stand ich nur an der Reling und beobachtete Jack, wie er am Steuerrad stand und das Schiff durch die weiten des Ozeans dirigierte. Dann wiederrum beobachtete ich die Crew, befolgte die Befehle des Captains und genoss die frische Meeresluft. Immer öfter drehten sich Köpfe gen' Himmel und auch ich bemerkte wie sich der sonnige Himmel zusammenzog und dicke schwarze Wolken auf uns zukamen.

Fluch der Karibik - An der Seite des CaptainsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt