Die Schlauen werden die Dummen sein

1.6K 110 30
                                    

Nach dem unerfreulichen Gespräch mit Barbossa, segelten wir Seite an Seite Richtung Tortuga.

Jack starrte düster rüber zu Barbossas Schiff.

„Ich sollte ihn nochmal erschießen."

Ich seufzte. „Lass gut sein, Jack. Fang keinen Streit an."

Er sah mich ruckartig an. „Wieso nicht?" Leise flüsterte er: „Wir könnten auch einen Hinterhalt planen. Wir laden unsere Kanonen und schicken ihn und sein blödes Schiff auf den Meeresgrund."

Ja. Das konnten wir durchaus machen. Doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass Barbossa sich genau das gleiche dachte. Und spätestens sobald wir die Klappen der Kanonen öffneten würde er das gleiche tun und ein riesiges unglückliches Gefecht ohne Sieger würde stattfinden.

Ich schüttelte den Kopf. „Helfen wir ihm einfach R... den Stecher zu finden."

Verwirrt sah mich Jack an. „Was sollte das gerollte R?"

Ertappt blickte ich zurück. „Ehm... nur R taktik R."

„O...kay? Du hast doch nicht etwa einen Sonnenstich?"

Ich lächelte gezwungen und schüttelte den Kopf. Daraufhin wandte Jack immer noch irritiert den Blick von mir.

Ich atmete auf. Rick hatte mir seinen Namen anvertraut. Und auch wenn ich Jack alles sagte. Das war eine Sache zwischem mir und dem Stecher.

Das endlose zurück Segeln machte mich fast krank vor langerweile. Zumal ich keinen Sinn darin sah schon wieder nach Tortuga zu segeln. Dort hatte doch schon alles angefangen.

-----------------------------------------------------

Jack erwischte ich ziemlich oft tuschelnd in einer Ecke mit Gibbs. Aber das interessierte mich wenig. Entweder sie sprachen über die Pearl, oder den Kurs, oder Männerproblemen. Da mischte ich mich nicht ein.

Als wir auf der Pirateninsel anlegten und an Deck gingen, kam Barbossa zielgerichtet auf uns zu. „Ihr wisst doch, wo der Stecher wohnt."

Jack verdrehte die Augen lief aber los, dieses mal erstaunlicherweise ohne irgendeine Diskussion anzuzetteln.

Kurze Zeit später standen wir in der gleichen Gasse wie das letztemal und sahen zu dem selben offenen Fenster hoch wie damals.

„Heeey! Stecher!", rief Jack.

Keine Reaktion.

„Heeeeeeeeeeeeey!?"

Ich zog abwartend eine Augenbraue hoch.

„HEY!"

Ich machte schüchtern den Mund auf. „Ich glaube ja nicht, dass er so dumm wäre um sich hier zu verstecken."

„Außer er ist so schlau, dass er sich hier versteckt, weil wir so dumm - in unseren Augen schlau - sind hier nicht nach ihm zu suchen. Also sind die schlauen am Ende dumm was aber bedeuten müsste das er auch dumm wäre...", nachdenklich legte Jack einen Finger ans Kinn.

Barbossa verdrehte die Augen und erhob das Wort. „Die andere durchsuchen den Rest Tortugas, also werden wir hier nachsehen! Wie gelangt man in seine Wohnung?"

Jack zuckte die Schultern sah sich um und ging auf eine der Türen zu. „Wie wäre es mit: Man nehme die Tür?"

Im Entengang folgten wir Jack ins innere des Gebäudes. Der Flur war ausgesprochen eng und gab nur die Breite für eine Person. Dafür aber war er verwinkelter als man es sich vorstellen könnte.

Willkommen im Treppenhaus a la infin...

„Wir teilen uns auf!", entschied Barbossa. „Jack bleibt auf der ersten Etage, ich nehme mir diese Gänge hier vor und Miss Adams geht nach oben."

Fluch der Karibik - An der Seite des CaptainsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt