Das Beiboot kam wieder. Erleichtert atmete ich auf, doch dann erkannte ich nur Will und eine bewusstlose Frau. Das konnte nicht sein...
Sobald Will an Deck war fiel ich ihn an. „Wo ist Jack? Was ist mit ihm?"
Will sah mich an. Seine Augen verschlossen. Keine einzige Emotion konnte ich von ihnen ablesen. In seinen Armen die Frau. Miss Swann. „Zurückgeblieben."
Ich erstarrte. Niemand auf dem Schiff sagte ein Wort.
„Das ist doch nicht wahr.", flüsterte ich dann. Ich sah zu der Insel. „Und jetzt wollt ihr ihn zurücklassen?", fragte ich die Crew.
„Der Kodex..."
„Der Kodex kann mich mal!" Ich machte Anstalten in das Beiboot zu klettern.
„Melissa! Komm schon, was du vorhast ist verrückt!", meinte Will.
„Sind wir nicht alle ein bisschen verrückt?", gab ich zurück und kletterte nach unten. Ich begann zu rudern. Hörte noch wie Will „Melissa!" und Mr Gibbs „Miss Adams!" riefen. Doch ich reagierte nicht. Ruderte einfach weiter. Ja, ich war lebensmüde. Ja, das war dumm. Und ja, ich stoppte trotzdem nicht. Ich ruderte immer weiter. Jack hatte mir geholfen, jetzt würde ich ihm helfen. Ich stieg aus dem Boot und lief so leise wie möglich durch die Höhle. Irgendwann hörte ich Stimmen.
„Wie zum Teufel hast du es geschafft, von dieser Insel zu fliehen?" Ich schlich näher heran.
„Als du mich auf diesem fleckchen Land ausgesetzt hast, ist dir was wichtiges entgangen, mein Guter: Ich bin Captain Jack Sparrow."
Ich lunzte an einem Felsvorsprung hervor und sah Jack in einem Haufen voller mir unbekannter Piraten. Vor ihm stand ein Mann – höchstwahrscheinlich der Captain dieser Crew – er hatte einen ungestutzten Bart und trug einen breiten Hut.
„Ah, na schön, diesen Fehler begehe ich nicht nocheinmal. Sicher nicht. Und, ihr alle erinnert euch doch noch an Jack Sparrow?", fragte er laut seine Crew.
„Captain... es heißt Captain Jack Sparrow.", murmelte ich für mich. Leider nicht so leise wie ich gehofft hatte. Ein Pirat schoss auf mein Versteck zu und packte mich am Arm. „Lass mich los, du Stinkbolzen!", fluchte ich und versuchte mich seinem Griff zu entziehen. Leider vergeblich.
„Melissa..." murmelte Jack und sah mich mit großen Augen an. Fast schon vorwurfsvoll. Der Captain der anderen Crew kam auf mich zu.
„Und Ihr seid ...?" Er ließ seinen Blick über meinen Körper schweifen.
Ich funkelte ihn an.„Melissa Adams. Und Sie?", gab ich zurück.
„Ihr wisst nicht wer ich bin?" Er zog beide Augenbrauen hoch.
„Bedauer, nein. Deshalb wäre ich Euch sehr verbunden, wenn Ihr es mir sagen würdet.", zischte ich. Ich wusste auch nicht woher meine Wut gerade kam. Wahrscheinlich musste ich einfach mal alle meine Gefühle rauslassen. Und da kam dieser Typ gerade richtig.
„Ich bin Captain Barbossa!", sagte er mit erhobener Stimme.
Barbossa... Jacks meuternder erste Maat... Ich ließ mir nichts anmerken. „Aha, schön.", sagte ich so uninteressiert wie möglich.
Er funkelte mich an. „Was bildet Ihr euch eigentlich ein, wer Ihr seid!?", fuhr er mich an.
„Immer noch Melissa Adams, Mister. Oder seh' ich aus als hätte ich mich vor Euren Augen in eine andere Person verwandelt?", spottete ich schon fast. Barbossa knirschte mit seinen Zähnen. Uh... gab es in diesem Jahrhundert noch keine Zahnbürsten? Äcks.
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Fluch der Karibik - An der Seite des Captains
FanfictionEin merkwürdiges Schwindelgefühl genügt und ehe Melissa sich versieht landet sie im Achtzehnten Jahrhundert und wird prompt von ‚Captian Jack Sparrow' "entführt". Im ersten Moment kann sie gar nicht glauben, dass sie sich in der Vergangenheit befind...