''Ich hab versucht auszuweichen.. Sie ist tot, Mads, sie ist einfach tot. Sie hat mich einfach so verlassen und mich alleine gelassen. Und alleine ich bin dran Schuld.'' Ich drehte mich zu ihm um, strich mit meinem Daumen seine Tränen weg.
''Ich lag für drei Wochen im Koma und direkt nachdem ich wachgeworden bin, fing mein Vater an mir Vorwürfe zu machen. Er warf mir immer wieder an den Kopf, dass ich meine eigene Mutter umgebracht hatte. Er schlug mich, jeden Tag, jede Nacht und seitdem Vorfall ist er so herzlos geworden. Wir waren früher unzertrennlich, aber jetzt? Jetzt erkenne ich meinen eigenen Vater nichtmal mehr. Dann beschloss er umzuziehen, in eine andere Stadt. Um einen Neustart zu wagen. Dann hat er es geschafft erfolgreich zu werden. Er hat sich kaum um uns gekümmert. Ich war alt genug um für mich zu sorgen, aber meine Schwester? Sie war alles für mich und dann habe ich sie auch verloren. Das einzige was geblieben ist, war der erfolgreiche Vater mit der verstorbenen Frau und ich der Sohn. Der Mörder.''
''Blake..'', flüsterte ich und umarmte ihn so umständlich wie möglich. Seine Tränen prallten auf meiner Haut ab, sein Griff um mich verfestigte sich, als hätte er Angst das mich jemand ihm wegnehmen will.
Blake war kein Arschloch.
Kein nerviger Typ.
Kein verdammter Kerl, der grundlos zu jemanden herzlos und kalt war.
Er war ein kleiner, zerbrechlicher Junge, der nichts anderes als Liebe suchte.
''Ich bin ein Mörder Mads.. Ich habe sie getötet. Wäre ich nicht, dann wäre sie noch am Leben.'' Seine, sowie meine Tränen wurden immer mehr. Mir fehlten die Worte.
''Du bist nicht Schuld Blake.. Hör auf dir das einzureden, das gleiche hätte deinem Vater passieren können, das hätte jedem passieren können. Er schluchzte leise, vergrub sein Kopf in meinem Nacken.
''Du bist nicht Schuld.'', wiederholte ich und strich ihm über den Rücken, hoffte, dass es ihn beruhigen würde.
''Ich sehe sie immer in meinen Träumen.. Wie sie lacht, wie sie mein Lieblingsessen kocht, wie sie immer mit Liebe alles für uns getan hat. Und dann kommt diese Szene mit dem Auto und die nächste, wie mein Vater immer zu mir spricht, ich seie dran Schuld. Jede Nacht ist dieser Traum da.'', murmelte er mit gebrochener Stimme und löste sich von mir, diesmal wischte er mir die Tränen weg.
Seine Augen waren rot und angeschwollen, er sah so zerbrechlich aus in dem schwachen Mondschein.
Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und wir saßen schweigend beim leichten Regen. Keiner von uns wagte es irgendetwas zu sagen, aber das war auch besser so. Schweigen ist manchmal besser als tausend Worte. Und meine Hand die immernoch auf seiner lag, sollte ihm zeigen das ich für ihn da bin.
Der Wind wehte leicht um meine Ohren, liess meine Haare einwenig fliegen und mich überkam plötzlich eine Müdigkeit. Langsam schloss ich meine Augen und schlief mit dem Atem von Blake und meinem Kopf auf seiner Schulter ein.
~*~*~*~
Langsam öffnete ich meine Augen, unwissend wo ich mich grade befand. Ich lag in einem Bett, die Decke über mich gezogen und der Regen peitschte wieder gegen die Fensterscheibe.
Ich drehte mich um und blickte in das schönste Gesicht was ich je gesehen hab.
Ich lag in seinem Bett.
Und er lag mit einem Arm um meine Taille und einem festen Griff neben mir.
Er hatte mich wahrscheinlich, nachdem ich auf seiner Schulter eingeschlafen war, in sein Zimmer gebracht.
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Broken
RomanceMein Leben war bis vor einem halben Jahr noch sorgenfrei. Ich hatte eine problemlose Familie, die besten Freunde und war nahezu immer gut gelaunt... ...bis meine Mutter an einem Autounfall starb. Seitdem änderte sich mein Leben um 180°. Wie würdet i...