Kapitel 20

3.6K 176 2
                                    

Verwirrt sah ich mich um. Ich stand in einem weißen Raum. Nichts anderes war zu sehen. Ich blickte in die Ferne und entdeckte eine kleine schwarze Person. ''Madison.'', hörte ich die raue Stimme flüstern. Die Person kam immer näher und die Gestalt wurde immer größer. ''Madi.'', hörte ich sie wieder.

Ich kenne diese Stimme doch.

Ist das nicht..?

Blake.

Er stand vor mir, nur in schwarz gekleidet. Mit langsamen Schritten kam er mir immer näher bis nur noch weniger als einen halben Meter Abstand zwischen uns war. Er blickte zu mir runter, da ich einen Kopf kleiner als er war. ''W-Was?'', flüsterte ich nur. Meine Stimme brach ab.

Seitwann war ich so still und ängstlich gegenüber ihm?

Er durchbohrte meine Augen intensiv mit seinen und löste nicht den Blickkontakt. Vorsichtig legte er seine Hand auf meine Wange und lies sie drauf ruhen. Seine Berührung brannte wie Feuer auf meiner Haut und eine Gänsehaut bildete sich auf meinem ganzen Körper. Er fuhr langsam meine Wange auf und ab und fixierte mich weiterhin mit seinen Augen.

Ich konnte mich nicht lösen. Es war so als würden meine Füße auf dem weißen Boden kleben.

Plötzlich löste er seine Hand von meiner Wange und mir wurde sofort kalt. Er ging ein paar Schritte zurück und seine Figur fing an zu verblassen. Er wurde immer durchsichtiger, bis er überhaupt nicht mehr zu sehen war.

''H-Hallo?'', flüsterte ich nur ganz leise.

Es war still.

Der Boden unter meinen Füßen begann zu wackeln und ich fiel auf die Knie. Ängstlich blickte ich mich um. ''Ist da jemand?'', rief ich verzweifelt und hoffte auf eine Antwort.

Die Wände fingen an zu wackeln.

Geschockt starrte ich sie an und stellte mich wieder auf meine Füße.

Die Wände kamen immer näher in meine Richtung und ich bekam Angst.

Große Angst.

Ich wachte von meiner Starre auf und fing an zu laufen. Ich rannte und rannte, doch die Wände hörten nicht auf sich in meine Richtung zu bewegen. So schnell wie jetzt bin ich noch nie gelaufen. Meine Füße taten weh und ich konnte sie nicht mehr spühren. Mein Herz pochte und meine Atmung war sehr schnell und unregelmäßig.

Verzweifelt lies ich mich auf den Boden fallen und vergrub meine Hände in meinen Haaren. Die Wände kamen immer näher und näher. Mein ganzer Körper war am zittern und ich bekam keine Luft mehr. Ich blickte ängstlich hoch und sah die Wände sich nähern. Ich fing an zu weinen und schrie so laut ich konnte.

''NEIN! GEH WEG! NEIN!''

Es gab kein Entkommen mehr.

Ich war hier gefangen.

Für immer.

''Madi. Madi steh auf.'', nahm ich nur ganz leicht wahr. Ein klatschen an meiner Wange lies mich aufschrecken. Ich schrie und fuhr mit rasendem Herz hoch. Mein Brustkorb bewegte sich schnell auf und ab und ich drohte zu ersticken. ''Hey, beruhig dich. Alles ist gut. Es war nur ein Traum.'' Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und fing an zu schluchzen.

Abi nahm mich in den Arm und strich mir über meine Haare. ''Psscht. Alles gut. Mach dir keine Sorgen mehr, es war nur ein Traum.''

Ich lag noch für weitere Minuten schluchzend in Abis Armen.

BrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt