Kapitel 55

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Ich erstarrte und wurde schlagartig nervös. Mein Herz fing an schneller gegen mein Brustkorb zu schlagen und meine Hände wurden langsam schwitzig.

Wieso wurde ich nervös, ich hatte keinen Grund dazu.

Verdammt, beruhig dich Herz.

Es war doch nur eine Frage, nichts weiter.

''Ehmm, nein, ich meine.. ehh, wie kommst du drauf? Nein, natürlich nicht. Ich und verliebt? Ach was, nein!'', sprudelte es aus mir heraus und ich liess ein nervöses Lachen am Ende heraus.

Meine Nervösität, welche sich ohne jeglichen Grund in mir ausgebreitet hatte, versuchte ich zu überspielen, indem ich meine Haare hinter mein Ohr legte und meine Hände in meinem Schoss verschränkte.

Diana schaute mich misstrauisch an, wobei Abi ein leichtes Grinsen in ihrem Gesicht hatte.

''Das glaubst du dir doch selber nicht, oder?'', fragte Abigail nach und ihr Grinsen wurde größer.

Nein.

''Doch, natürlich!'', kam es sofort aus mir heraus, vielleicht auch etwas zu schnell, als die beiden erst sich gegenseitig anschauten und dann ihre Aufmerksamkeit wieder mir widmeten.

''Naja, wenn du meinst.'', meinte Diana immernoch etwas misstrauisch, ehe sie das Thema Blake sein ließen und sie sich über irgendetwas anderes unterhielten.

Ich hielt mich etwas zurück, da mir das was grade passiert war ziemlich unangenehm war. Glücklicherweise versuchten die beiden mich auch nicht irgendwie in ein Gespräch mit einzuziehen oder wieder auf das Thema zurückzukommen.

Während ich in meinem Essen rumstocherte flogen meine Gedanken zu Blake.

Ich konnte nicht anders als an ihn zu denken, ohne irgendetwas zu machen.

Um ehrlich zu sein hatte ich seinen Duft vermisst, obwohl ich ihn vor einpaar Stunden umarmt hatte, wobei bei dem Gedanken an seine starken Arme, die sich um mich gelegt hatten mein Herz warm wurde. Ich hatte seine wunderschönen Augen vermisst, die mich jedesmal faszinierten und so mysteriös waren. Ich hatte seinen Anblick vermisst.

Und wie aufs Stichwort kam Blake auch schon in die Kantine, gefolgt von paar seiner Freunde, und blieb an der Tür stehen. Ein Junge der neben Blake stand, erzählte Blake wahrscheinlich etwas witziges, da er beim Lachen seine Augen zu kniff und seinen Kopf in den Nacken legte.

Und dieser Anblick war einfach nur traumhaft schön.

Ich hatte ihn noch nie wirklich sooft lachen sehen und meiner Meinung nach sollte er dies viel öfter tun.

Denn es stand ihm.

Als er sich beruhigt hatte ließ er seine Augen durch den Raum wandern, um ihn abzuchecken.

Auf einmal wurde ich wieder nervös und mein Herz begann wieder mit schneller Geschwindigkeit gegen mein Brustkorb zu hämmern, ganz zu schweigen von meinen weichen Knien und schwitzigen Händen.

Als unsere Blicke sich trafen, keiner von uns es wagte den Augenkontakt abzubrechen, und er mich mit seinen eisblauen Augen intensiv ansah und seine Mundwinkel ein kleines bisschen zuckten, so als ob er nicht wusste ob er mich anlächeln sollte oder nicht, wurde mir eines klar.

Ich hatte mich in den Jungen verliebt, den ich eigentlich abgrundtief hasste.

In den Jungen, bei dem ich mir so lange eingebildet habe ihn zu hassen. In den Jungen, der mich bei jeder Gelegenheit verspottet und beleidigt hatte. In den Jungen der mir oftmals das Herz gebrochen hatte, mir aber auch seine fürsorgliche und warme Seite gezeigt hatte. In den Jungen, der mir wenn er die Kraft dazu hatte auch seine emotionale Seite zeigen konnte.

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