Kapitel 95

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Ich fühlte mich komplett leer.

Ich hatte ihn verloren..

Ich spürte nichts mehr.

Ich hatte ihn verloren..

Mein ganzer Körper fühlte sich an wie gelähmt.

Ich hatte ihn verloren..

Das konnte nicht sein.

Das war nicht echt!

Das durfte nicht echt sein!!

Ich nahm nichts mehr wahr, weder irgendeinen Schmerz, noch irgendwelche Gefühle.

Ich starrte nur mit weitgeöffneten Augen auf den Punkt, wo er gerade noch stand.

Und dann, ganz plötzlich schrie ich.

Ich schrie.

Ich schrie so laut ich konnte.

Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, während ich auf meine Knie fiel und Tränen über meine Wangen flossen.

Meine Kehle brannte, aber es interessierte mich nicht. Es war nichts im Vergleich zu dem Schmerz in meinem Herzen.

Ich schrie.

Ich hatte ihn verloren.

Ich hatte Blake verloren.

Ich schluchzte laut.

Mein ganzer Körper bebte, ich schnappte hektisch nach Luft und mein Brustkorb zog sich schmerzhaft zusammen, als ich mit weitaufgerissenen Augen auf den Punkt starrte, an dem Blake vor wenigen Minuten noch stand.

Ich hatte ihn verloren.

Mein lautes Schluchzen hallte im leeren Flur und echote sich immer und immer wieder in meinem Kopf. Je lauter es wurde, desto mehr spürte ich den Schmerz in meinem Herzen, der sich immer weiter ausbreitete.

Meine Tränen flossen wie Sturzbäche über meine Wangen und meine Sicht war verschleiert.

Alle Emotionen, die ich die ganzen zwei Wochen verdrängt hatte, überwältigten mich. Sie überrannten mich wie ein Tsunami und ich drohte zu ersticken.

Ich hatte Blake verloren.

Wie konnte das passieren?

Was war passiert, dass wir uns so auseinander gelebt hatten? Ich hatte alles versucht, hab immer mein Bestes gegeben, war immer für ihn da und trotzdem hatte es nicht gereicht.

Je länger ich weinte, desto größer und deutlicher wurde der Schmerz.

Ich nahm nichts mehr um mich herum wahr.

Mein Körper fühlte sich taub an, obwohl alles in mir drinnen tobte. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz gleich den Geist aufgeben würde.

Je länger ich hier, alleine im Flur, auf den Knien, weinte und schluchzte, desto mehr realisierte ich, dass ich ihn verloren hatte.

Ich hatte so große Angst ihn zu verlieren, so verdammt große.

Ich war in der ganzen Zeit so abhängig von ihm geworden, all' meine Sinne sehnten sich nach ihm und es fühlte sich einfach nur falsch an ohne ihn zu sein.

Ich liebte ihn so unsterblich, dass es mir sogar Angst machte, weil ich derartige Gefühle nicht kannte.

Diese Art von Gefühle hatte ich noch nie gefühlt und sie waren so intensiv, wie sonst keine. Jedes mal als er mich auch nur angesehen hatte, überrannten mich meine Emotionen wie eine riesen Welle.

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