Ich wusste nicht wie spät es war, als ich meine Augen öffnete.
Mein Kopf pochte und meine Augen schmerzten vom ganzen weinen. Mühsam richtete ich mich in meinem Bett auf und fuhr mir mit meinen Händen erst über mein Gesicht, dann über meine Haare. Abi war nicht im Zimmer und draußen hatte es angefangen zu regnen, als ich die Tropfen hörte, die gegen die Fensterscheibe prallten.
Der erste Gedanke der in meinem Kopf spuckte, als ich meine Bettdecke zur Seite schlug und meine Beine aus dem Bett hängen ließ, war Blake.
Er hatte mich schon so lange Zeit nicht mehr mit seinem kalten Blick angestarrt und es tat weh das er, nachdem was am vorherigen Abend passiert war, mich wieder so anschaute. Aber es war nichts neues das ich sein Verhalten nicht nachvollziehen konnte.
Vielleicht sollte ich mal mit ihm klar und deutlich reden um endlich Klarheit zu bekommen. Ich hatte auf dieses ganze Hin und Her keine Lust mehr. Ich war kein Spielzeug und das sollte ihm mal klar werden.
Seufzend schüttelte ich leicht meinen Kopf, um die Gedanken an ihn zu verdrängen und stand von meinem Bett auf.
Nachdem ich mein Gesicht gewaschen hatte um wieder etwas wacher zu werden, ging ich zurück zu meinem Kleiderschrank und kramte ganz hinten nach einem bestimmten Hoodie.
Nicht nur weil mir kalt war, sondern auch weil ich das Bedürfnis hatte es anzuziehen.
Als ich den weichen Stoff unter meinen Fingern spürte, griff ich nach dem Hoodie und zog in mir schnell über.
Sofort stieg mir der leichte Duft von Blake in die Nase. Da sein Hoodie schon seit mehreren Wochen in meinem Schrank lag, war sein Geruch zum Teil verschwunden, dennoch konnte man ihn riechen.
Als ich an den Tag zurückdachte, wo wir mit dem Biokurs im Wald waren und ich mich verlaufen hatte und er mitten in der Nacht nach mir gesucht und mich gerettet hatte, wurde mir ganz warm ums Herz.
Schon damals hatte er liebevolle Gesten, hatte sie dennoch immer wieder abgeblockt.
Mit einem letzten Blick in den Spiegel an meinem Schrank und einpaar Versuchen einen lockeren Dutt zu machen, fand ich das ich nicht zu verheult aussah und ging aus meinem Zimmer.
Ich hatte keine Ahnung wo Abi war, weswegen ich ohne ein bestimmtes Ziel durch das Internat lief.
Auf dem Weg begegnete ich Johnny, der neben einem mir fremden Jungen stand.
Johnny fuhr sich mit der Hand durch seine schwarzen Haare und überflog mit einem raschen Blick den Flur indem wir uns befanden.
Als er mich entdeckte fing er sofort an zu grinsen und winkte mir zu. Ich ging lächelnd zu ihm hin und begrüßte die beiden.
Ich wusste nicht wie er hieß, aber ich kannte ihn vom sehen aus meinen Kursen.
Er erinnerte mich ein wenig an Ryan, nur das er anstelle von braunen Augen einen Misch aus hell und dunkel grau hatte.
Da ich so fasziniert von seinen Augen war, da sie das auffälligste an seinem Gesicht waren, hatte ich überhaupt nicht mitbekommen was Johnny neben mir gesagt hatte.
''Krass hast du schöne Augen.'', rutschte es aus mir raus und sofort schlug ich meine Hand auf meinen Mund.
Der Junge guckte erst verdutzt, bevor er leicht anfing zu schmunzeln und ein 'Danke' hervorbrachte.
''Ehm, ich meine... hey.., ich bin Madison.''
Ich versuchte meine Peinlichkeit zu überspielen, indem ich mich einmal räusperte, einpaar lose Strähnen, mit der Hand die ich auf meinen Mund geschlagen hatte, hinter mein Ohr strich und ihm entgegen streckte.
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Broken
RomantikMein Leben war bis vor einem halben Jahr noch sorgenfrei. Ich hatte eine problemlose Familie, die besten Freunde und war nahezu immer gut gelaunt... ...bis meine Mutter an einem Autounfall starb. Seitdem änderte sich mein Leben um 180°. Wie würdet i...