Kapitel 14

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Ich riss meine Augen auf und kratzte mich. Ich warf die Bettdecke zur Seite und versuchte das Jucken unter Kontrolle zu bekommen und wälzte mich im Bett hin und her.

Ohne Erfolg.

''Madi, warum wälzt du dich so?'', stöhnte Abi genervt auf. ''Ich weiß es nicht, es kratzt mich überall.'', rief ich ihr verzweifelt zu. ''Warum, hast du Juckreiz?'', fragte sie mich und ich wusste das sie grad ein breites Grinsen im Gesicht hatte. Ich stand von meinem Bett auf, machte das Licht an und ging wieder zurück. Abi stand auch auf und stellte sich neben mich.

''Was zum-.'' ''Ich glaub da hat dir jemand Juckpulver ins Bett geschmuggelt.'', sagte sie und fing lauthals an zu lachen. Ich sah sie verzweifelt an und kratzte wieder an meinen Armen, in meinem Gesicht und an meinem Hals rum. ''Wer macht sowas?'' ''Keine Ahnung, aber die Person muss wohl etwas gegen dich haben.'' Wir blickten uns gleichzeitig an. ''Gracie.''

''Geh duschen, bevor du es mit dem kratzen noch schlimmer machst.'' Ich nickte eifrig, holte mir frische Unterwäsche und neue Klamotten und flitze in das Badezimmer. Ich entledigte mich so schnell es geht meinen Klamotten, band meine Haare zu einem Dutt und stieg in die Dusche.

Das kalte Wasser prasselte auf meine Haut und ich reinigte sie gründlich, bis ich das Wasser wieder abstellte und aus der Dusche raus ging. Ich zog mich an und ging wieder in das Zimmer.

''Und was mach ich jetzt?'', fragte ich sie verzweifelt. ''Wir gehen dir morgen neue Bettwäsche holen. Du kannst diese Nacht ja bei mir schlafen.'' Ich nickte und legte mich sofort in ihr Bett. Sie machte lachend das Licht aus und versuchte in der Dunkelheit das Bett zu finden. Ich spürte wie die andere Hälfte des Bettes sich senkte und sich jemand hinlegte. ''Gute Nacht Abi und danke.'' ''Kein Problem.''

~*~*~*~

''Mommy?'' ''Ja mein Schatz?'' Ich blickte sie mit großen Augen an und schob meine Unterlippe nach vorne. ''Kannst du mir noch eine Barbie kaufen?'' ''Du hast doch schon genug.'', sagt Sie und streichelte mir über die Haare. ''Aber meine Barbie braucht neue Freunde.'' Sie lachte und schüttelte den Kopf. ''Das nächste mal. Solange kannst du ja mit deinen anderen Barbies spielen.'' Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. ''Aber Mommy.'' Ich blickte zu ihr hoch. Sie seufzte mit einem lächeln im Gesicht. ''Nagut, wir gehen jetzt erstmal die nötigsten Sachen kaufen, dann kannst du dir ja eine schöne Barbie aussuchen.'' Ich sprang auf und umarmte das Bein meiner Mutter. ''Danke, Mommy.'' Ich ließ sie los und hüpfte fröhlich im Kreis herum.., als ich mit einem lauten Knall auf den Boden fiel.

Stöhnend öffnete ich meine Augen und rieb mir über meinen Kopf.

Ich hielt mich an der Bettkannte fest und versuchte aufzustehen, was mir nach paar Versuchen dann auch gelang. Ich sah auf den Wecker von Abigail, welches auf ihrem Nachttisch stand und sah das es kurz vor 9 war.

Ich blickte zu Abigail und sah das ihre Beine angezogen waren. Sie war also der Grund warum ich vom Bett gefallen bin.

Na vielen Dank auch.

Ich schüttelte an ihrer Schulter um sie aufzuwecken, doch nichts geschah.

Ich schüttelte noch einmal.

Wieder nichts.

Na dann eben anders.

Ich ging auf die andere Seite des Bettes und schubste Abi mit meiner ganzen Kraft vom Bett.

Sie fiel mit einem dumpfen Knall auf den Boden und schrie auf. ''Au, verdammt. Warum machst du das immer?'', fuhr sie mich wütend an. ''Du warst doch die jenige die mich vom Bett geschubst hat.'' ''Ups?'', entgegnete sie und hob ihre Schultern. ''Ja. Ups. Hättest du mich vorher gewarnt das du nicht wie ein Mensch schlafen kannst, hätte ich doch lieber auf der Fensterbank geschlafen.'', antwortete ich ihr mit einem leichten Grinsen im Gesicht. '''tschuldigung.''

Nachdem Abi und ich uns was gemütliches angezogen und uns im Bad frisch gemacht hatten, gingen wir zusammen runter in die Kantine.

Als wir die Kantine betraten erblickte ich Ryan, Blake, Tom und einen weiteren Jungen an einem Tisch in der Mitte des Raumes sitzen. Gracie stöckelte auf den Tisch von den Jungs zu, flüsterte was in Blakes Ohr und beide blickten in meine Richtung. Ich zog nur meine Augenbrauen hoch und folgte Abi, die grade dabei war sich ein Tablett zu nehmen.

Da ich keinen Hunger hatte wartete ich darauf das Abigail ihr Essen genommen hatte und setzte mich dann mit ihr an einen Tisch weit von den fünf entfernt.

Ich erzählte Abigail von meinem Traum und sie lächelte mich warm an.

''Ich freu mich so das du so eine schöne Zeit mit deiner Mutter hattest.'' Ihr warmes lächeln wurde zu einem traurigen. ''Hätte ich nur auch eine Mutter gehabt, die immer für mich da wäre und mir alles kaufen würde.'' Ich blickte sie traurig an. ''Deine Mutter hatte bestimmt einen sinvollen Grund euch zu verlassen. Sei gücklich darüber, was du grade besitzt und wer alles für dich da ist.'' Sie blinzelte einmal und lächelte mich leicht an. ''Ja, du hast wahrscheinlich Recht.''

Nachdem Abi aufgegessen hatte, wollten wir aufstehen, als Mrs. Smith und ein paar weitere Lehrer in die Kantine kamen. Sie klatsche mehrmals in die Hände um die anderen ruhiger zu bekommen.

''Erstmal einen schönen guten Morgen. Ich wollte euch nur sagen das ihr alle um Punk 11 Uhr bitte in die Aula kommen sollt. Wir haben euch etwas wichtiges zu sagen.'' Es wurde überall wieder gemurmelt und Mrs. Smith und die anderen Lehrer verschwanden wieder.

''Was denkst du was sie uns sagen will?'' Ich zuckte nur mit meinen Schultern.

Wir standen auf und verließen die Kantine. Ich stieg grade die Treppe hoch als mich jemand rief.

Nicht die warme Stimme von Ryan die ich erwartet hätte, sondern die kalte Stimme von Blake.

Ich drehte mich augenverdrehend um und sah das er am schmunzeln war. Etwas verwirrt hob ich meine Augenbrauen.

''Was?'', meinte ich kalt.

Ich deutete mit einem Handzeichen das Abi schonmal nach oben gehen soll und sie nickte mir zu, bevor sie die Treppen hoch flitzte und verschwand.

Er trug ein schwarzes Oberteil mit einer schwarzen Lederjacke und eine dunkel blauen Jeans.

Er steckte seine Hände in seine Hosentasche. ''Alsooo.'', sagte er und zog das 'o' extra lang. ''Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.'' Ich verdehte meine Augen.

''Ich glaube das gehört dir.'', meinte er mit einem schiefen Grinsen im Gesicht und zog eine Karte aus seiner Hosentasche. Er wedelte vor seinem Gesicht langsam damit hin und her. Verwirrt und geschockt zugleich entriss ich ihm die Karte. ''Woher hast du-." Ich stoppte. "Du warst das mit dem Juckpulver?'', zischte ich ihn wütend an und verengte meine Augen zu Schlitzen.

Er vergrub seine Hände wieder in den Hosentaschen und wippte auf seinen Beinen hin und her. ''Richtig erkannt. Ich hoffe du hattest eine angenehme Nacht.'' Er schenkte mir ein Grinsen. ''Ja, danke. Ich hoffe du kannst die nächsten Tage gut schlafen.'' ''Ich hab ja solche Angst.'' Ich funkelte ihn ein letztes mal wütend an und stampfte dann sauer die Treppen hoch.

Gott, wie mich dieser Junge aufregt.

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