Kapitel 61

2.7K 121 2
                                    

Er war anders als die anderen.

Blake ist gut aussehend, keine Frage. Die eisblauen Augen, die es nicht überall zu sehen gibt, die versteckten Grübchen, die nur selten zum Vorschein kommen. Seine markanten Gesichtszüge und seine breit gebaute Figur. Die braunen verwuschelten Haare, die ihm einen unschuldigen und süßen Eindruck verleihen. Die Wangenknochen die man sieht wenn er wütend wird.

Er war mysteriös, geheimnisvoll, kalt.

Doch wenn man ihn ein bisschen besser kennt, wenn er einem die Chance gibt sich ihm zu nähern, weiß man das er nicht so ist. Es ist nur eine Schutzmauer, die er sich erbaut hat, nichts weiter. Er hat Liebe in sich, wenn er will zeigt er es auch. Vielleicht zeigt er es nicht oft, aber wenn er es macht dann spürt man sie wirklich. Man merkt das sie nicht vorgespielt ist. Und genau diese Liebe habe ich einpaar mal gespürt. Er braucht jemanden an seiner Seite, hat selber Macken und ist nicht perfekt. Hat wie jeder Probleme in seinem Leben, die er versucht zu überwinden.

Ich kenne ihn noch nicht so lange um wirklich alles über ihn zu erfahren, aber ich würde mir die Mühe machen ihn kennen zulernen. Es würde sich lohnen. Allein schon das er mysteriös ist, weckt Interesse in jemanden auf.

Die intensiven, geheimnisvollen Blicke die er einem zuwirft, machen einen neugierig.

Man will den Hintergrund wissen, fragt sich warum er so geworden ist.

Genau das macht ihn anders.

Und ich bereue es nicht das ich Gefühle für ihn entwickelt habe.

Er ist kompliziert, man weiß nicht warum er so handelt. Man hat keine Chance etwas über ihn herauszufinden wenn er es nicht will. Auch wenn er mich mit seinem Handeln verletzt werden meine Gefühle für ihn nicht weniger. Denn das was er mir gestern Abend gesagt hatte, bedeutete ihm viel. Ich habe es an seiner Stimme bemerkt. Sie klang zerbrechlich, hilflos.

Als wäre ich sein Anker.

Ich würde ihn nicht verlassen.

Ich wollte ihm helfen.

Ich kann verstehen warum er sich diese Schutzmauer erbaut hatte. Blake wollte nicht verletzt werden. Er hatte schon viel durchmachen müssen, ich an seiner Stelle hätte wahrscheinlich auch so gehandelt.

Ich wollte ihm von ganzem Herzen helfen. Der Grund sein warum er lächeln muss, sodass man seine Grübchen sehen konnte. Ich wollte das er lacht und nicht mehr so kalt ist. Ich wusste das er im Inneren nicht herzlos war.

Man musste nur mutig genug sein daran zu glauben.

Und das tat ich.

Erst als mir jemand in die Seite pikste bemerkte ich das ich ihn angestarrt hatte.

Blakes Blick jedoch war immer noch auf seinen Freund geheftet. Ich wusste nicht ob er mein Starren gemerkt hatte oder spürte das jemand ihn beobachtete, aber ehrlich gesagt war es mir egal.

Er sollte merken das er mich verletzt hatte heute Morgen.

Ich wendete schwer meinen Blick von ihm ab und schaute zu Diana die neben mir saß.

''Du starrst'', flüsterte sie und schmunzelte. ''Pass auf das dich niemand beim starren beobachtet.''

Ich brachte ein leichtes Lächeln hervor. Schon wieder ließ ich mir von ihm meine Laune verderben. Er verwirrt mich. Zum gefühlten tausendsten mal.

''Wir wollen später noch einen Film schauen, wollt ihr mit?'', fragte Luke, nach einigen Minuten, lächelnd in die Runde.

Am liebsten würde ich mit den Jungs gehen, aber ich war einfach zu müde, obwohl ich heute schon mal geschlafen hatte. ''Ich passe, ich gehe lieber schlafen.'', sprach Abi meine Gedanken aus und gähnte zeitgleich. ''Wieso muss mich Essen auch immer so müde machen. Naja, euch viel Spaß ich gehe schonmal auf mein Zimmer. Madi kommst du mit?''

BrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt