Kapitel 101

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Ich war verwirrt.

Was war das denn?

Ich hatte keine Ahnung.

Oh mein Gott.

Ich wusste nicht mehr wo mir der Kopf stand.

Mir schwirrten gerade tausende von Gedanken im Kopf herum, die ich nicht ordnen konnte und mein Kopf fing an zu pochen.

Ich war im Moment überhaupt nicht fähig klar zu denken - ich wusste weder was gerade passiert war, noch was ich jetzt tun oder denken sollte.

Komplett benebelt von meinen Gefühlen, die gerade in meinem Körper rauschten, lehnte ich mich erschöpft an die Wand und legte meinen Kopf in den Nacken, als ich meine Augen schloss und tief ein und ausatmete.

Ich wusste wirklich nicht mehr was ich denken sollte. Die Situation hatte sich von der einen auf die nächsten Sekunde so schlagartig geändert, dass ich mir nicht einmal sicher war, ob ich mir das eingebildet hatte oder nicht.

Doch mein klopfendes Herz und das Pochen meiner Lippen zeigte mir, dass ich mir das alles nicht eingebildet hatte.

Okay, ich musste mich erst einmal ordnen.

Ich öffnete meine Augen und ließ mich langsam auf den Boden sinken, streckte meine Beine von mir aus und starrte auf meine Füße, die ich hin und her schaukelte.

Was war jetzt gerade passiert?

Blake und ich haben gestritten.

Dann hab ich ihn umarmt - und dann sind wir total ausgeflippt.. und dann..

..dann haben wir uns geküsst.

Okay, eigentlich hatte ich ihn geküsst, aber er hatte den Kuss erwidert und mich danach erneut geküsst. Deswegen konnte man schon sagen, dass wir uns geküsst hatten.

Mein Herzschlag beschleunigte sich, als ich an die Küsse zurückdachte und wie krass die Gefühle in dem Moment in mir getobt hatten - beziehungweise, immer noch tobten.

Ich kam einfach nicht darauf klar, wie viel ein einziger Mensch soviel in mir auslösen konnte. Die Gefühle, die er allein durch eine Berührung auslösen konnte, waren so intensiv, dass mir das alles komplett surreal vorkam.

Ich fasste mir automatisch an die Lippen, die gerade wahrscheinlich komplett angeschwollen waren, und konnte seine warmen Lippen immer noch auf meinen spüren, sodass sich mein Herz erwärmte.

Ich verstand es einfach nicht.

Wir gingen uns seit zwei Wochen aus dem Weg, dann stritten wir uns und dann küssten wir uns, als würde unser Leben davon abhängen.

Ich pustete eine lose Haarsträhne aus meine Gesicht und lehnte meinen Kopf gegen die Wand.

Was meinte er mit es tut mir Leid?

Was tat ihm Leid? Die Tatsache, dass wir ohne jeglichen Grund auseinander gegangen sind? Oder doch die ganzen Worte, die er mir an den Kopf geworfen hat, von wegen ihm hätte das alles zwischen uns nichts bedeutet?

Vielleicht tat ihm ja Leid, dass wir uns gestritten haben und das er meine Hilfe nicht annahm?

Oder tat ihm der Kuss Leid?

Ich wusste es einfach nicht und ich hatte auch wirklich keine Ahnung, wie ich das alles aufnehmen sollte. Ich war in dem Moment überhaupt nicht in der Lage gewesen ihn zu fragen, weil ich benebelt von meinen ganzen Gefühlen war.

Und was bitte meinte er mit ich wünschte ich hätte eine andere Möglichkeit?

Eine andere Möglichkeit für was? War er gezwungen mir gegenüber scheiße zu sein - wenn ja, von wem? Von Gracie? Oder war das wirklich seine eigene Entscheidung?

BrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt