Kapitel 7

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Seine eisblauen Augen durchborten meine und er kniff seine Augen zu schlitzen zusammen.

''Kannst du nicht aufpassen? Jetzt ist mein ganzes Oberteil nass, vielen Dank-''

''Mach doch kein Drama daraus, das Oberteil ist eh hässlich. Außerdem bist du gegen mich gelaufen, nicht ich.'', sagte er genervt und verdrehte seine Augen.

Ich öffnete meinen Mund um zu wiedersprechen, als er mich wieder unterbrach. ''Mund zu.''

Er drehte sich um, legte sein leeres Glas auf einen Tisch und verschwand aus der Kantine.

Wütend ging ich mit Abigail aus der Kantine, hoch in unser Zimmer.

Oben angekommen holte ich meine graue Jogginghose und ein einfaches schwarzes T-Shirt aus dem Schrank und zog mich im Badezimmer um.

Nachdem ich damit fertig war putzte ich meine Zähne, band meine Haare zu einem lockeren Dutt und ging wieder in das Zimmer.

Ich setzte mich auf die Fensterbank und schaute raus. Abigail setzte sich neben mich und legte ihre Hand auf meine Schulter.

''Ist alles okay?'', fragte sie mich.

Ich schüttelte kaum merkbar meinen Kopf. ''Ich will hier einfach nur noch weg.''

''Wegen dem Typen von vorhin?''

''Nein. Doch... keine Ahnung. Eigentlich wollte ich nichtmal hier in das Internat. Ich wurde gezwungen. Von meinem Dad.''

''Willst du vielleicht erzählen warum?'' Ich schüttelte meinen Kopf.

''Reden kann aber helfen. Man wird das los was einem auf dem Herzen liegt oder bedrückt. Vielleicht kann ich das nicht nachvollziehen, aber wenigstens bist du es dann los.''

Ich presste meine Lippen aufeinander.

''M-Meine Mum.'', ich stoppte. Ich hatte es lange nicht mehr laut ausgesprochen.

Abigail wartete geduldig auf meine Antwort.

''Meine Mum ist vor einem halben Jahr gestorben. An einem Autounfall. Wir waren auf dem Weg nach Hause und hatten gestritten.''

Ich senkte meinen Blick auf meine Finger und spielte mit ihnen. ''Wir wurden immer lauter und haben uns gegenseitig angeschrien. Mein Vater verlor dann langsam auch die Geduld und hat sich eingemischt, was dafür sorgte das er sich nicht mehr konzentrieren konnte. Das letzte was ich zu ihr sagte war 'Ich hasse dich' bis wir einen Unfall bauten.''

Ich schloss meine Augen und fing an zu weinen. Der Kloß in meinem Hals hinderte mich am sprechen.

Abigail legte ihre Arme um meinen Nacken und drückte mich in eine Umarmung.

''Psscht, nicht weinen. Du kannst zwar nicht mehr ändern was passiert ist, aber du weißt das deine Mutter dich liebt egal was du ihr als letztes gesagt hast. Sie ist immer in deinem Herzen und wird es auch immer sein.'' Sie strich mir über die Haare, während ich versuchte meine Tränen zu stoppen.

''Du weißt das du nie alleine bis, egal ob deine Mutter tot ist oder nicht. Dein Vater, deine Freunde und ich sind immer für dich da. Wenn noch irgendwas sein sollte kannst du mich gerne ansprechen, ich höre dir gerne zu.''

Sie schenkte mir ein warmes Lächeln. Ich nickte und wischte mir meine Tränen mit meinem Handrücken weg.

''Und warum bist du auf dem Internat?''

''Mein Dad ist auf einer ein Monatige Geschäftsreise und wollte nicht das ich so lange alleine zu Hause bleibe.'' Sie nickte. ''Du?''

''Meine Mutter hat mich, meinen Bruder und meinen Vater verlassen als ich 5 war. Mein Bruder ist heute verheiratet und wohnt nicht mehr zu Hause und da mein Dad nicht mehr soviel Zeit für mich hatte hat er mich auf das Internat geschickt, weil hier Leute in meinem Alter sind.''

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