54~Lagerhalle

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Mitten im Wald machten wir Rast. Es war bereits schon ein Tag vergangen und als die Sonne wieder viel zu schnell unterging, hielten wir an. Ich habe Historia mit mir mitgezogen, mit der Begründung, dass wir die Gegend absichern wollten. 

,,Was ist denn los?" Ich seufzte, ehe ich mich an einen Baum anlehnte. ,,Wie soll ich den anderen sagen, dass ich bald nicht mehr bei ihnen sein werde? Ich kann das nicht." Eine kleine Träne bahnte sich den Weg über meine Wange. ,,Vorallem Levi. Er hat schon so viele Leute verloren, die ihm wichtig waren und kaum öffnet er sich mir gegenüber mache ich den nächsten Abgang." 

Meine kleine Schwester schwieg und drückte mich nur an sie. ,,Ich will doch auf dich aufpassen. Ich will sichergehen, dass es dir gut geht." Ich schniefte leicht. ,,Früher hätte ich keine Probleme damit gehabt zu gehen. Jetzt habe ich ja dich, euch alle. Ich muss euch doch beschützen." Mein Wimmern wurde durch einen plötzlich auftretenden Reizhusten unterbrochen. 

An meiner Armbeuge erkannte ich wieder Blut. Der eiserne Geschmack in meinem Mund, ließ mich kurz den Rest auf den Boden spucken. ,,Mir geht es echt miserabel." Lachte ich rau. ,,Aber ich werde dich bis zum Rest meines Lebens beschützen." Versprach ich ihr. 

,,Du solltest dich lieber ausruhen. Nicht, dass es was schlimmes ist." Ich kicherte. ,,Ich sterbe doch sowieso. Da kann ich auch ein paar Tage die Zähne zusammenbeißen." So ganz überzeugt habe ich sie anscheinend nicht. Dies verriet mir ihr besorgter Blick, der den restlichen Abend auf mir haften blieb. 

Selbst als wir wieder bei den anderen ankamen, wandte sie meinen Blick nicht mehr von mir ab. ,,Jean und Armin werden sich als Christa und Eren verkleiden. Sasha, du wirst Y/n-" Ich unterbrach Levi. ,,Ich werde mich selber spielen." Bevor mir jemand widersprechen konnte, sprach ich weiter. ,,Wenn eine Truppe aus 9 auf einmal nur noch 6 wird, fällt das auf. Außerdem sind wir uns gar nicht sicher, ob sie mich überhaupt auch wollen." 

Mein Blick galt nun nur noch Levi. Es war ein angespanntes Argumentieren nur anhand unserer Blicke. So schnell werde ich aber nicht nachgeben.

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,,Eren, Historia und Y/n. Ihr bleibt nah bei uns." Wies uns Levi an. Das ich wohl die Einzige war, die wirklich ich war, hätte ich nicht gedacht. Levi hatte tatsächlich nachgegeben. Somit konnten wir durch die überfüllten Straßen laufen, während Historia mit Eren in Sicherheit war. 

Gerade als wir an der Verteilung des Königs vorbeigegangen waren, blieb Levi stehen und drehte sich um. ,,Vorsicht!" Und schon war es um uns geschehen. Eine Kutsche preschte an uns vorbei, wobei Jean, Armin und tatsächlich auch ich auf den Wagen gehoben wurden.

Unsanft kam ich auf die harten Holzbretter auf. ,,Scheiße!" fluchte ich, als sich mein Bauch beschwerte. Unsere Hände wurden hinter unserem Rücken gebunden, während wir uns von unserer Einheit immer weiter entfernten.

Erst an einer alten Lagerhalle machten wir Halt und wurden unsanft in das Gebäude gezogen. Auf jeweils einen Stuhl gefesselt saßen wir uns gegenüber. Meine Augen analysierten die Umgebung. 

Als einer unserer Kidnapper zu uns kam und sich Armin gefährlich näherte um die vermeintliche Historia anzufassen, verzog ich das Gesicht. ,,Nimm die Finger von ihr du Bastard!" Schrie ich, womit ich seine Aufmerksamkeit auch sofort auf mich lenkte. ,,Wenn du willst kann ich auch bei dir weiter machen meine Süße." 

Vor Schreck weiteten sich Armins Augen, als von ihm abgelassen wurde und der Typ zu mir ging. Zappelnd versuchte ich mich irgendwie aus den Fesseln zu befreien, wobei sie sich einfach nur noch mehr in mein Fleisch schnitten. 

Die schmierigen Hände des Mannes hatten sofort Platz auf meiner Brust gefunden, die er fast schon sabbernd knetete. So sehr ich auch versuchte es zu unterdrücken, konnte ich meine Tränen nicht länger aufhalten.

Erst recht nicht, als seine Hand den Weg unter mein Hemd fand. Das ich meine letzten Tage mit sowas verbringen werde, hätte ich mir nicht erhofft. Jedoch war es um weiten besser, als würden es meine Freunde erleben. ,,Du bist ja auf einmal ganz leise. Lass mich dein Stimmchen hören." Lachte der Mann. 

Jean und Armin sahen beide zu Boden. Sie konnten es nicht länger mit ansehen. Auch ich musste kurz an die Zeit im Untergrund denken. Kurz bevor Kenny in mein Leben kam.

Meine Hoheit - Levi Ackerman x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt