Kapitel 51

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Das Licht wird gedimmt und die Musik, die im Hintergrund lief, wird lauter, was die Fans nur noch mehr aufschreien lässt.

Meine Hand liegt fest umschlossen in der Hand meines Freundes und mein kleiner Bruder, Doni, zappelt wider Erwarten, total aufgeregt herum.

Ich muss mir das Lachen verkneifen und wende meinen Blick wieder nach unten zur Bühne.

Einige Sekunden später wird das Gegröle nur noch lauter, da die Rapper nacheinander auf die Bühne treten und ihren Fans zuwinken.

Meine Augen landen sofort auf Granit, der das Mikrofon in seiner Hand umschließt. „Eyo, Köln! Was geht ab!? KMN is in the house!" Er zieht die letzte Silbe in die Länge, was das Gejubel der jungen Leute nur noch mehr anheizt.

Sie starten mit dem ersten Song, die Menge tobt und singt, was das Zeug hält. Auch meine Brüder und Leonard singen lauthals mit. Laila ist währenddessen zu fixiert auf Zuna, weshalb ich schmunzeln muss. Was war da nochmal mit Samir?

Flamur reißt mich zurück ins Geschehen. Sein Atem kitzelt an meinem Ohr. „Komm kurz mit." Wie benebelt nicke ich und er mogelt uns unauffällig aus dem Tumult hinter die Bühne.

Er öffnet eine Tür und zieht mich in den leeren Raum hinein. Sobald die Tür ins Schloss fällt drückt er mich gegen diese und versperrt mir mit seinen Armen den Weg.

Déjà-vu.

Meine Gedanken wandern zu den haselnussbraunen Augen, mit denen ich genauso einen intimen Moment geteilt habe.

Fokus, Flora.

Ich schüttele mich kurz und starre Flamur direkt in seine hungrigen Augen. „Ich hab deine Nähe vermisst", schmollt er und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Sanft lächele ich ihn an und streiche über seinen stoppeligen Bart. „Das habe ich auch, Flamur." Er zieht mich näher an sich heran. Seine Lippen sind wenige Zentimeter von meinen entfernt. Sein warmer Atem prallt an meinem Gesicht ab.

Er schließt die kurze Distanz zwischen uns. Er entfacht ein Feuerwerk der Gefühle in mir.

Fordernd lege ich meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn in den Kuss hinein. Es dauert nicht lang, bis der Kuss immer leidenschaftlicher wird.

Doch bevor es brenzlig wird, lösen wir uns voneinander und ringen nach Atemluft.

Flamur legt seine Stirn an meine und lächelt mich an. „Ich liebe dich, Gashi", er schmunzelt. „Ah, Halt! Ich meinte: Mushkolaj."

Ich grinse ihn nur verliebt an und kichere leise. „Du lässt echt nicht locker, was?" Er schüttelt stolz den Kopf und zieht mich in eine innige Umarmung.

Mein Kopf liegt auf seiner Brust und ich lausche seinem stetigen Herzklopfen. Flamur streicht mir zärtlich durchs Haar, was mich wohlig seufzen lässt.

Erst jetzt dringt wieder die laute Musik in meine Ohren, die ich bis dato ausgeblendet hatte. Ich löse mich leicht aus Flamur's Fängen und gucke in sein ebenmäßiges Gesicht.

„Ich bin froh, wenn das alles endlich vorbei ist", sage ich wahrheitsgemäß. Er starrt mich verwirrt an. „Was meinst du?" Ich seufze. „Ich möchte Zeit allein mit dir verbringen. Irgendwo weit weg, wo uns keiner nervt."

Er lächelt und nickt. „Ist notiert, Zemer."

Flamur drückt mir noch einen kurzen Schmatzer auf die Stirn und wir gehen wieder zurück zu den anderen, die gar nicht bemerkt hatten, das wir weg waren.

Ich geselle mich neben Laila und stupse sie an. „Und, was sagst du?", versuche ich die Musik zu übertönen. Sie lächelt. „Echt hammer!", schreit sie mir entgegen, was mich lachen lässt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 15, 2024 ⏰

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