Kapitel 11

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„Was geht hier ab?"

Augenverdrehend drehe ich mich um und schaue geradewegs in Granit's fragenden Augen.

Er steht einige Meter hinter mir und mustert Halil und mich nacheinander.

Muss er genau jetzt auftauchen???

Kurz blicke ich mich um und sehe Albion den Wagen von Granit tanken. Also ist es ein reiner Zufall, dass er hier auftaucht.

„Nichts. Er wollte gerade gehen."

Halil schenkt mir einen undefinierbaren Blick und verschwindet dann schon hinter mir.

Das dumpfe Geräusch, des Schließens seiner Tür ertönt und einige Sekunden später heult auch schon sein Motor auf und er fährt weg. 

Ich setze einen Fuß in den Wagen und sitze dann auch schon mit meinem Popöchen im Stuhl.

Die Tür schlage ich zu und stecke den Schlüssel ins Zündloch, um endlich wegzufahren.

Doch natürlich werde ich daran gehindert. Granit's Gesicht taucht vor meiner Fensterscheibe auf und er klopft ununterbrochen gegen sie.

Deja-vu.

Seufzend lasse ich die Scheibe herunterfahren und blaffe ihn an. Meine linke Hand lege ich derweil an das Lenkrad, während meine rechte Hand die Klimaanlage einstellt.

„Ist alles okay?", fragt er mich und schaut sich kurz im Innenraum meines Autos um, bis sein Blick dann wieder mir gilt.

Kurz und bündig nicke ich einfach nur und will nur noch losfahren. „Alles super, danke."

Auch er nickt und greift in die Jackentasche seines Trainingsanzuges. Er holt eine Packung Zigaretten heraus, was mich ekelerregend mein Gesicht verziehen lässt.

Lässig steckt er sich eine Zigarette in den Mund und sucht in seiner Hose nach einem Feuerzeug.

Doch als ich realisiere, wo wir uns gerade befinden, reiße ich ihm direkt dieses tödliche Ding aus dem Mund und breche es einmal in der Mitte durch.

„Sag mal spinnst du?! Willst du uns in die Luft jagen oder was!?", brülle ich ihn an und werfe dieses ekelhafte Zeug aus dem Fenster.

Überrascht von meiner Reaktion zieht er seine Augenbrauen zusammen und mustert mich verblüfft.

Seufzend steckt er seine Packung mit Zigaretten zurück in die Tasche und lehnt sich auf die Armstütze.

„Warte auf uns, dann kannst du uns hinterherfahren", meint er, was ich mit einem stummen Nicken hinnehme.

Denn zuerst: habe ich jetzt keine Lust mehr auf eine Diskussion und zweitens: möchte ich mich nicht am Ende verfahren und in Leipzig rauskommen.

Granit klopft kurz auf mein Auto und verschwindet dann auch von seinem, denn Albion kommt gerade vom Bezahlen zurück.

Ich fahre mein Fenster hoch und starte endlich meinen Motor. Eine angenehme Brise kommt auf der Lüftung des Autos.

Mit einem Schalter, lasse ich meine Lichter erleuchten, drücke aufs Gaspedal und fahre dann aus der Tankstelle raus und hinter Granit her.

Es dauert nicht lange, bis wir bei ihm zuhause ankommen und unsere Autos zum Stehen kommen.

Ich atme einmal tief ein, bevor ich dann aussteige und mit schlaffen Schultern auf die Haustür zu laufe, die bereits geöffnet wurde.

Langsam stolziere ich durch sie hindurch und lasse sie hinter mir ins Schloss fallen.

Ich stülpe mir meine Schuhe aus und trotte ins Wohnzimmer, wo ich bereits sehnlichst erwartet werde.

Jeten e la per tyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt