Kapitel 43

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Freitag, 7. Dezember

Eine Woche ist nun vergangen, seitdem die Zusatztour in einigen deutschen Städten begonnen hat, die jetzt von einer kurzen Pause gefolgt wird.

Flamur und ich sind für diese Zeit wieder zurück nach Berlin gefahren, da wieder neue Projekte in der Firma anstehen, die erledigt werden müssen.

Gähnend sitze ich an meinem Computer und nippe an einer Wasserflasche, deren sprudelnder Inhalt meinen Rachen hinunterläuft.

Das Interagieren mit den zahlreichen Kunden Flamur's Firma macht mich so langsam aber sicher müde.

Ich lehne mich in den Stuhl zurück, lockere den festen Zopf, der meine Haare zusammenhält und schließe meine Augen.

Der Stress in den letzten Wochen setzt mir deutlich zu. Ich bekomme kaum mehr genügend Schlaf, was die dunklen Ringe, die ich täglich versuche mit Schminke zu überdecken, verdeutlichen.

Es ist schön ruhig in meinem Büro und ich versinke sogar fast schon in das Land der Träume, als mich das Klingeln des Telefones daran hindert.

„Herzlich Willkommen bei Berlivents. Sie sprechen mit Flora Gashi, was kann ich für Sie tun?", melde ich mich zu Wort und reibe mir die Augen.

„Hallo, Flora Gashi. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihren sexy Hintern in mein Büro schwingen würden."

Es ist kein geringerer als Flamur, der sich diesen Spruch erlaubt. Ich beiße mir lachend auf die Lippe und trenne die Leitung, in dem ich den Hörer wieder auf das jeweilige Teil lege.

Stumm melde ich mich von meinem E-Mail-Account ab, damit auch ja nichts in meiner Abwesenheit geschieht und spaziere die kurzen Schritte in das Zimmerchen meines Freundes.

Leise klopfe ich gegen die Tür und trete ein, ohne auf seine Antwort zu warten. Dort sitzt er. Lässig in seinem Sessel. Die Haare adrett zur Seite gekämmt.

Er lächelt mich an und haut mit seinen Händen auf seinen Schoß. Ich muss schmunzeln und komme seiner Aufforderung nach.

Gekonnt setze ich mich rittlings auf seine Beine und schlinge meine Hände um seinen Nacken. Seine Augen blitzen auf. Sie sind voller Verlangen.

Flamur umfasst meine Taille mit seinen starken Händen und zieht mich zu sich. Ohne ein Wort miteinander ausgewechselt zu haben, legen wir unsere Lippen aufeinander.

Der Kuss ist fordernd, jedoch auch mehr als nur zärtlich. Seine weichen Lippen verleihen meinem Körper eine Gänsehaut.

Ich ziehe etwas an seinen Haaren und beiße leicht auf seine Unterlippe, was ihm ein leises Stöhnen entlockt, weshalb ich in den Kuss hinein grinse.

„Du machst mich verrückt", keucht er und ringt nach Luft, die ich ihm mit einem erneuten Kuss abschneide.

Er erkundet meinen Körper. Fährt meinen Rücken rauf und runter und bleibt dann am Verschluss meines BH's stehen.

So sehr mir das hier gerade auch gefällt, doch ich werde meine Jungfräulichkeit definitiv nicht in einem Büro verlieren und schon gar nicht, vor meiner Hochzeit.

Deshalb lege ich meine Hände um seine und ziehe sie von meinem Rücken weg, um sie dann auf seine Brust zu legen, über die sich ein weißes Hemd spannt.

Er sieht so unwiderstehlich gut aus, dass es schon verboten sein sollte, so heiss zu sein.

Flamur gibt nach und beendet den langen Kuss. Wir beide hecheln laut und schnappen nach Luft, die uns dieser Kuss geraubt hat.

Oh Gott. Mir ist gerade so verdammt warm. Instinktiv wedele ich mir mit meiner Hand zu und setze mich aufrecht hin.

Flamur lacht leise. „Für eine, die noch nie einen Freund hatte, gehst du aber richtig ran." Verstört trifft mein Blick den seinen.

„Heul doch", nörgele ich und ziehe an seinem Ohrläppchen, um ihn zu nerven.

Schnalzend entfernt er das Haargummi aus meinem Haar und weiß, dass er mich damit total auf die Palme bringt, weil ich Stunden damit verbringe, den perfekten Zopf zu machen.

„So gefällst du mir besser", versucht er mich mit Honig zu besänftigen, damit ich ihm die Augen nicht auskratze.

Und der Typ gewinnt sogar. Murrend lege ich meinen Kopf auf seine Brust. Ich sitze immer noch rittlings auf seinen Beinen und er streicht mir durch mein langes braunes Haar.

Ich liebe es, wenn mir jemand den Kopf krault und neige dann immer dazu in einen Schlaf zu verfallen, doch natürlich lässt mein Freund sowas nicht zu. Blöder Arsch.

„Lass uns rausgehen." Stumm schüttele ich den Kopf. „Komm schon, Zemer. Deine Schicht ist doch sowieso in...", er wagt einen Blick auf die Uhr „fünfundzwanzig Minuten vorbei."

„Wohin willst du gehen?" Er zuckt mit den Schultern. „Ich muss kurz zu 'nem Kunden und dann gehört meine Zeit vollkommen dir."

Verlockend. „Okay." Ich richte mich auf und halte sofort inne, da ich etwas unter mir zu spüren vermag.

Verdächtig schaue ich nach unten, wo man eine kleine Wölbung vorfindet, die sich in Flamur's Hose breit macht.

Hastig stehe ich auf und klatsche ihm auf seinen Oberarm. „Du Perversling", quietsche ich und werde rot wie eine Tomate.

Ich hab gar nicht bemerkt, dass ich ihn so scharf auf mich gemacht habe. Verlegen streiche ich mir über meine warme Wange und starre durch das Fenster, was mir einen Blick auf die Innenstadt gewährt.

Er fängt an zu lachen, steht auf und zieht mich an meinem Handgelenk zu sich. Ich knalle lautlos gegen seinen Rumpf und gucke beschämt auf den Boden.

Auch wenn ich so ein lautes Mundwerk habe und total schlagfertig bin, ist mir sowas total unangenehm.

Zart legt er seine Finger um mein Kinn und hebt es nach oben an, um in meine Augen gucken zu können.

„Schäm dich doch nicht, Zemer. Seh es als Kompliment an. Du bist eine unfassbare atemberaubende Frau, die mich um den Verstand bringt. Nicht jede hat das geschafft."

Verärgert ziehe ich die Luft ein und trete gegen sein Schienbein, weshalb er kurz ächzen muss. „Schön, dass so viele zu dem Vergnügen mit dir gekommen sind."

Murrend stoße ich ihn von mir weg, laufe schnurstracks auf mein Büro und knalle die Tür laut hinter mir zu.

Ich weiß ja, dass ich nicht die Erste bin, die mit Flamur eine Beziehung hat, aber sowas von ihm hören zu müssen, tut im Herzen weh, auch wenn er es spaßeshalber meinte, um mich zu ärgern.

Glückwünsch, Flamur. Du hast es geschafft.

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SUPRISE BITCHESSSS🤪

btw wie gefällt euch eigentlich das neue cover?🤠

Jeten e la per tyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt