Kapitel 12

1.6K 76 22
                                    

Freitag

Mit dröhnender Musik in meinen Ohren, packe ich singend meinen kleinen Koffer und werfe dann ein Kissen auf meine schlafende Cousine, die sich trotz der lauten Musik weigert aufzustehen.

„Qu, du Lappen", summe ich und fordere sie dazu auf, aufzustehen.

Sie gibt nur ein genervtes Brummen von sich und wirft daraufhin ihr Gesicht stöhnend ins Kissen.

„Lass mich schlafen, du Piçko!", ruft sie mit einer heiseren Stimme und wälzt sich im Bett.

Ich lache nur und schalte als Antwort die Musik lauter, was sie kreischen lässt.

Schlagartig steht sie irgendwie aus dem Bett auf, greift nach der Box, schaltet das Ding aus und wirft es mit voller Wucht brüllend aufs Bett.

„Fick dich, Flora!"

Sie rauft sich die Haare und gibt dann einen grummelnden Laut von sich, woraufhin sie ihre Hände in die Hüfte stammt.

„Scheint so, als ob du jetzt wirklich wach bist", zwinkere ich ihr mit einem belustigten Grinsen zu.

Kurz verdreht sie ihre Augen und greift dann nach dem weißen Kissen auf dem Bett.

In ihrem Gesicht bildet sich ein böses Grinsen, was mich schmunzeln lässt.

Sie hält das große Kissen in die Höh, holt kräftig aus und wirft es mit vollem Karacho auf mich, doch ich weiche gekonnt aus.

„Knapp daneben ist auch vorbei", ärgere ich sie und widme mich dann wieder meinem Koffer, der fast fertig gepackt ist.

Laila quietscht nur und wirft sich dann wieder in das Bett. Sie zieht ihr Handy unter dem kleineren Kissen hervor und hält sich eine Hand an ihre Stirn.

„Qu, Lail. Wir müssen uns anziehen, dann schnell frühstücken und ab nach Berlin fahren, also krieg jetzt deinen fetten Göt endlich aus dem Bett.

Ich will nämlich nicht spät in der Nacht zuhause ankommen", seufze ich und schnappe mir einen grau-melierten Rollkragen Pulli und eine schwarze Hose aus dem Koffer.

Genervt stöhnt Laila auf und schlägt die Decke weg, während ich mir meine Pyjamahose ausziehe und in die enganliegende Jeans schlüpfe.

„Ist ja gut", brummt sie und streicht sich die Haare aus ihrem Gesicht.

Sie öffnet das Fenster, um Stoß zu lüften, greift dann nach einem Haargummi und bindet ihre langen, dunkelbraunen Haare zu einem chaotischen Dutt.

„Ich geh kurz duschen", murmelt sie verschlafen, nimmt sich Klamotten und ihre Kulturtasche mit und verschwindet dann mit einem Knall aus dem Zimmer.

Fertig angezogen, schließe ich meinen Koffer und widme mich dem unordentlichen Bett. Ich greife nach den Kissen, entferne den Bezug und schüttele sie danach in der frischen Luft aus.

Dasselbe mache ich auch bei den Decken und falte sie dann akkurat zusammen und lege sie auf das Bett.

Tanzend ziehe ich das Spannbettlacken ab und werfe es zu den restlichen Bettbezügen auf den Boden.

Erneut koppele ich nun mein Handy mit der Box und die laute Musik ertönt wieder aus ihr.

„Baby, sag mir: warum lässt du mich allein? Ich bin laut, geh dir fremd und trinke viel - aber baby bitte du musst mir verzeihn' - in mein'm Kopf war'n wieder diese Melodien nanana", singe ich leise zu der Stimme von Capital mit und benutze derweil die Bürste, mit der ich eigentlich meine Haare kämmen sollte, als Mikrofon.

Jeten e la per tyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt