„Wieso bleibt ihr denn nicht noch ein wenig?", schmollt Aferdita Teze und hält eine Tupperdose in der Hand.
Flamur lacht. „Weil irgendeiner ja das Geld nachhause bringen muss." Keck zwinkert er seinem Vater zu, der ihn nur kritisch beäugt.
„Ah, vergisst du etwa, wer dir das alles aufgebaut hat?", flötet er und klopft seinem Sohn auf die Schulter.
Ein Lächeln liegt auf meinen Lippen. „Ach, Xhaxha. Mach dir nichts draus - der Junge ist größenwahnsinnig."
Ich zucke auf, als Flamur mir in die Seite kneift und mich anfunkelt. „Größenwahnsinnig, also. Ich glaube, dass ich das von deinem Gehalt abziehen werde."
Schmunzelnd verdrehe ich meine Augen und werfe mir meinen Mantel über die Schultern. „Zieh das vom Gehalt deiner Sekretärin ab, Herr Mushkolaj."
Unsere Mütter kichern leise. „Hajde, djali jeme. Geh arbeiten." Empört öffnet dieser seinen Mund.
„Ich dachte wir sollen noch bleiben?", grummelt er und schlüpft in seine Schuhe. „Dein Gesicht sehe ich jeden Tag, also kann ich auch gern darauf verzichten", schmunzelt sie auf albanisch.
Ihr Sohn guckt sie ungläubig an, doch ich bin völlig fasziniert. „Gib ihm, Teze", lache ich. Ich halte ihr meine Hand zum Einschlag hin und sie klatscht ein.
Flamur steht dort immer noch an der selben Stelle und guckt zwischen uns hin und her. „Das wird auch von deinem Gehalt abgezogen, Gashi. Non, wie kannst du dich einfach mit ihr gegen mich verbünden?"
Seine Mutter lacht. „Hajde, jetzt geh endlich!" Sie huscht ihn aus der Tür und drückt mir die Tupperdose in die Hand.
Flüchtig gibt sie mir einen Kuss auf die Wange. „Hajde, qika jeme, pass auf dich auf und komm uns mal öfters besuchen!"
Lachend nicke ich. „Ani, Teze, werd ich demnächst machen." Kurz winke ich noch meinen Eltern und Adem Xhaxha zu, bevor ich aus der Tür verschwinde und Flamur am Auto antreffe.
„Falls du denkst, dass ich spaße, dann vergiss es. Das wird wirklich von deinem Gehalt abgezogen", murrt er.
Kopfschüttelnd lache ich und setze mich auf die Beifahrerseite. „Halt's maul, Flamur. Oder willst du etwa deine beste Angestellte verlieren?"
Er zieht hörbar die Luft ein. „Wie kannst du mir so ein Ultimatum stellen?"
Sein Motor heult auf und wir beginnen zu lachen. „Also ich kenne genug Firmenchefe, die mich gerne als Veranstaltungskauffrau hätten."
Er legt den Gang ein und fährt auf die Hauptstraße. „Ach ja? Sind die denn etwa auch so heiß wie ich?" Ich lache.
„Noch heißer sogar! Cetin's Sohn ist echt sexy", grinse ich und wechsele den Gang, als wir einen Berg hochfahren.
Flamur räuspert sich und zieht scharf die Luft ein. „Cetin's Sohn also", murmelt er leise und biegt rechts ab.
Wild nicke ich. „Ja! Wie heißt er noch gleich? Enes? Oder Emir? Hm", grübele ich und provoziere ihn so langsam, aber sicher.
Kurz hustet er. „Weißt du wie er heißt? - Hier!" Grimmig hält er seinen Mittelfinger in die Höhe und bringt mich damit zum Lachen.
„Halt's maul, Gashi." Schnalzend rümpfe ich mir die Nase und kreuze meine Arme vor der Brust.
„Du weißt schon, dass ich auch einen Vornamen habe, oder?" Er schnalzt mit der Zunge und hält an einer Ampel. Leicht dreht er sich zu mir und legt seinen Arm auf der Lehne ab.
„Ich nenn dich so lange Gashi, bis du keinen Bock mehr auf deinen Namen hast und den nicht mehr hören kannst und dann endlich Mushkolaj heißen willst." Mit einem großen Grinsen auf den Lippen zwinkert er mir zu.
Laut ziehe ich die Luft ein und klatsche ihm auf die Schulter. „Shuj, budall!" Er beginnt zu lachen, als ich ihn darum bete die Fresse zu halten.
„Hat dir jemand erlaubt zu lachen?", murre ich. Er drückt auf das Gaspedal und biegt an der Ampel links ab.
„Ist das nicht eigentlich die Aufgabe des Mannes, die Frau in ihre Schranken zu weisen?"
Auf seinen voluminösen Lippen liegt ein großes Schmunzeln, das ich ihm gerne aus dem Gesicht prügeln würde.
„Fick dich, Flamur!" Ich verdrehe meine Augen und richte meinen Blick auf die rechte Straßenseite.
„Oh, komm schon", schmollt er und langt nach meinem Gesicht. „Ich würde viel lieber dich unter mir haben."
Wütend schlage ich seine Hand weg, was ihn zischen lässt.
Ich hasse es, wenn Männer so mit einer Frau umgehen. Auch wenn Flamur gerade etwas mit mir spaßt, geht das wirklich zu weit.
„Es reicht, Flamur!" Plötzlich bremst er scharf ab, weshalb ich mit meinem Oberkörper leicht nach vorne gehe.
Direkt hält er seinen Arm als Schutz vor meine Brust. „Es tut mir leid", murmelt er und nimmt seinen Griffel von meinen Körper.
Ich beachte ihn nicht weiter und richte meine Augen wieder auf die Straße. Wenige Minuten später halten wir vor unserer Arbeitsstelle an.
Sein Motor läuft noch. „Willst du noch mit in die Parkgarage?", fragt er mich vorsichtig. Ich schüttele mit meinem Kopf.
„Ich gehe wieder arbeiten." Die Tür drücke ich auf, steige grummelnd aus dem Wagen und lasse sie daraufhin mit einem lauten Schlag ins Schloss fallen.
Meine Schuhe klacken auf dem Teer, bis ich dann im Foyer angekommen bin und sie dort im lauten Gemurmel untergehen.
Schnurstracks laufe ich auf den Aufzug zu, betrete diesen und drücke auf die Taste meiner Etage.
Derweil starre ich die silberne Metalltür an, bis sie sich mit einem Ding öffnet. Mit zügigen Schritten gehe ich auf mein Büro zu und öffne die weiße Tür.
„Huch!", erschrecke ich mich, als ich den Mann im Alter von etwa zwanzig Jahren in meinem Büro sehe.
Rasch steht er auf und knöpft sein Jackett zu.
„Herr Celik! Ich habe Sie nicht erwartet." Ich schließe die Distanz zwischen uns und lege meine Hand in seine, die er mir gereicht hatte.
Er setzt einen federleichten Kuss auf diese, was mich verlegen macht.
„Frau Gashi. Tut mir leid für mein unangekündigtes, spontanes Kommen, aber es gibt einiges zu besprechen und die Empfangsdame meinte, ich solle hier auf Sie warten."
Ich nicke ihm zu. „Natürlich! Setzen Sie sich doch!" Dankend setzt er sich wieder in den Stuhl vor meinem Schreibtisch und schließt seinen Sakko wieder.
Hastig setze ich mich auf meinen Stuhl, fahre meinen Laptop hoch und gucke ihn abwartend an.
Er lächelt. „Mein Vater schafft es nun leider doch nicht den morgigen Termin wahrzunehmen, deshalb soll ich mich in seinem Namen entschuldigen und Sie und Herr Mushkolaj zum gemeinsamen Abendessen einladen! Wenn's geht, dann bitte heute Abend."
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Jeten e la per ty
Fanfiction🦋Attention🦋 Diese Geschichte soll so realistisch wie möglich sein, weshalb der Rapper am Anfang auch nicht so sehr präsent sein wird! Es soll eine fiktive Geschichte sein, in die sich der Leser hineinversetzen kann und die Er auch nachvollziehen k...