Kapitel 3

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Mittwoch

Summend packe ich mir eine kleine Tasche zusammen und laufe angezogen und gewaschen die Treppe hinunter.

Meine Tante mit ihrer Familie sitzt bereits bei uns im Wohnzimmer und trinkt Kaffee während sie sich mit meinen Eltern unterhalten.

„Selam aleykum", spreche ich laut und deutlich und gebe meiner Tante und ihren Mann einen Kuss auf die Wange. Laila's Vater ist wie mein Vater. Quietschend umarme ich meine Cousine und flüstere ihr ins Ohr, dass ich mich auf die nächsten Tage, die wir gemeinsam verbringen werden, sehr freue.

Zustimmend nickt sie mir zu und Leonard - mein älterer Cousin - streckt mir seine Faust zum Einschlag aus. Ich gebe ihm die Brofist und lasse mich neben ihm nieder. „Kommst du auch?" Er nickt. „Ja, hab Sefa echt lange nicht mehr gesehen."

Er scrollt durch Instagram und zeigt mir das Profil seines Cousins. „Er ist Eventmanager, genauso wie du." Beeindruckt zücke ich nach meinem Telefon und gebe seinen Namen in die Suchleiste bei Instagram ein.

Ich stöbere ein wenig durch sein Profil und bin erstaunt, als ich sehe, mit welchen Künstlern er bereits zusammengearbeitet hat.

„Azet und Dhurata Dora, wow", murmele ich mehr als nur beeindruckt und lehne meinen Kopf gegen Leonard's Schulter, der mit irgendeiner seiner vielen Eroberungen schreibt.

Augenverdrehend schalte ich mein Handy aus und sehe, dass meine Tante und ihr Mann ansetzten sich auf den Weg zu machen.

Auch meine Cousins und ich erheben uns, laufen in die kleine Eingangshalle und verabschieden uns so langsam von meinen Eltern.

Ich husche kurz in die Garderobe, lange nach einer Jacke - falls es mal kühler werden sollte - und ziehe mir schwarze Vans Oldskool an, da man sie zu allem kombinieren kann.

„Hajde me Bismillah. In shaa Allah kommt ihr gut an", haucht mir meine Mutter ins Ohr, als sie mich in ihre Arme zieht.

Meine Arme schlinge ich um sie und fahre behutsam über ihren Rücken. „Amin, in shaa Allah", flüstere ich.

Sie löst sich langsam aus der Umarmung und sagt mir noch, dass ich sie anrufen soll, wenn wir angekommen sind.

„Das wird das Erste sein, was ich tun werde, Mom", lache ich und gebe meinem Vater einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Hajde Tung", verabschieden sie sich von uns und wir treten aus der Tür hinaus.

Laila und ich fahren mit meinem Auto, da wir uns entschieden haben, das Wochenende dort in einem Hotel zu verbringen, weil mein reizender Chef mir ja frei gegeben hat.

Leonard und seine Eltern kommen Morgen früh wieder zurück, weshalb sie gemeinsam mit seinem Wagen fahren.

„Fahr immer hinter mir her, ani?", weist mir mein Cousin an, was ich nickend hinnehme und die Fahrertür öffne.

Wir steigen in mein Auto und schnallen uns an. „Ich verbinde mich, ani?" Während ich meine Spiegel richte, nicke ich Laila zu, die dann auf dem Display herumtippt, ihr Handy mit dem Wagen koppelt und nebenbei die Route berechnen lässt.

„Was willst du hören?" Ich starte meinen Motor, löse meine Füße von der Kupplung und der Bremse und fahre aus der Ausfahrt.

„Mach an was du willst", winke ich ab und fahre hinter Leonard her, der seinen Wagen auf die Autobahn lenkt.

„Bonu ti romantik si mu kan n'Paris." „Çomi do lule sa m'çon drinks", stimme ich mit ein. „Bonu djalë i mirë e mos u bo pis" Laila hebt ihre Hände in die Luft und schwenkt sie hin und her „S'ki ça ofron se vet jom rich."

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