„Ach, du Scheiße!", reißt mich eine schrille Stimme aus meinem wundervollen Schlaf. Ich reibe mir den Sand aus den Augen und öffne diese vorsichtig.
Das Sonnenlicht strahlt mir auf direkter Weise ins Gesicht, weshalb ich es zu einer Grimasse verziehe und die Augen zukneife.
Ich versuche aufzustehen, doch werde von zwei starken Armen, die um mich geschlungen sind, wieder zurückgezogen.
„Bleib", murrt Flamur mit seiner verschlafenen und rauen Stimme gegen meinen Nacken. Eine Gänsehaut bildet sich auf meinem ganzen Körper.
Wow, wo holt er diese geile Stimme her? Gott gab mir einen kompletten Segen als Mann, Alhamdulilah.
Ich drehe mich um und kuschele mich an ihn. Seine Augen sind geschlossen. Die Haare zerzaust.
Sanft streife ich mit meinen Fingern über seinen kratzigen Bart und umfasse dann seine Wange.
Er brummt.
Ein schriller Laut.
Rasch setze ich mich auf und schaue mich panisch um, doch beruhige mich daraufhin wieder.
Laila steht am Türrahmen mit offener Kinnlade und verschränkten Armen vor der Brust.
„Ist was, Hexe?!" Genervt seufzt er und richtet sich auf. Die blaue Tagesdecke rutscht runter. Oh, er hat nichts an. Ich schaue hastig an mir herunter. Puh.
Ich schaue zu Laila, die sich angeekelt die Hand vor das Gesicht hält und wieder wie ein Frosch herum quakt.
„Habt ihr etwa gefickt?!", kreischt sie „Während ich nicht mal fünf Meter von euch entfernt war!?", fügt sie fassungslos hinzu.
Leise lache ich. Flamur jedoch stöhnt sichtlich genervt auf. „Vielleicht hätten wir es lieber mal tun sollen, dann hätte ich dich auf Lebzeiten verstört und müsste mir dein irrelevantes Gelaber nicht mehr geben."
Sie reckt ihr Kinn verächtlich in die Höhe und schnaubt. „Mich interessiert nur meine Cousine - Was du machst, sofern du sie dabei nicht mit einbeziehst, ist mir kack egal!"
Süß.
Und schon hat sie die Tür mit einem lauten Knall zugezogen. Flamur schlägt sich leicht gegen die Stirn und schüttelt lachend mit dem Kopf.
„Die spinnt." Sein feuchtwarmer Atem kitzelt urplötzlich an meinem Ohrläppchen. Ich winde mich und drehe meinen Kopf dabei zu ihm.
„Lass sie."
Unsere Gesichter trennen wenige Zentimeter. Verträumt mustere ich ihn und wuschele ihm daraufhin durch die unordentlichen Haare, die ihm ins Gesicht ragen.
Er brummt. „Fass meine Haare nicht an." Seine Lippen zieht er zu einer Schnute. Aus Protest fahre ich nochmal durch seine dunkle Mähne.
Blitzschnell greift er nach meiner Hand und beißt in mein zartes Fleisch. Japsend reiße ich sie ihm aus der Hand und begutachte den Abruck seines Kiefers an meinem Handrücken.
„Flamur!", gebe ich aufgebracht von mir und schlage ihm gegen die nackte Brust. Gespielt wütend strecke ich mein Gesicht zur anderen Seite und verschränke die Arme vor meinem Busen.
„Ach, komm. Gib mir 'nen Kuss", quakt er und langt mit seiner Hand nach meinem Kinn. Er übt leichten Druck aus und versucht Blickkontakt zu schaffen.
„Vergiss es", murre ich und funkele ihn erbost an, als ihm dies gelungen ist. Er schmollt und schüttelt - mit der Hand an meinem Kinn - meinen Kopf hin und her.
„Bitte." Ich verneine. Wieder versucht Flamur mich zu einem Kuss umzustimmen, doch ich gebe nicht nach.
Ist mir doch egal, ob er mich küssen will oder nicht. Ich komm auch allzu gut ohne diese Zuneigung aus.
Okay, wen möchte ich hier bitte verarschen - ich liebe diese Art von Zuneigung. Ich liebe dieses Gefühl, wenn unsere Lippen miteinander melodisch spielen.
Das Gefühl, dass er mir die Luft durch seine Küsse nimmt. Diese Sucht, die sie bei einem hinterlassen. Das ständige Verlangen danach - Es macht einen verrückt.
Ich reiße meine Augen auf, als ein zarter Kuss mich wieder ins Hier und Jetzt reißt. Spitzbübisch lächelt er mich an und beißt sich verführerisch auf die Unterlippe.
„Ich könnte jeden Morgen so aufwachen", murmelt er leise. Diese Stimme. Ich komme immer noch nicht auf sie klar.
Flamur's Stimme ist generell sehr dunkel, rau und einfach wunderschön. Doch ihn am frühen Morgen - mit so einer tiefen und kratzigen Stimme zu hören ist unfassbar.
„Tja, wenn da ein Ring sein würde, würdest du dazu auch kommen." Trotzig strecke ich ihm meine Hand entgegen und deute lächelnd auf den Ringfinger.
Er seufzt und greift nach meiner Hand. „Bald", flüstert er und setzt einen kurzen Kuss auf sie. Seine Berührungen kitzeln auf meiner weichen Haut.
Um nicht über ihn herzufallen, schlage ich die Decke von meinem Leib und hieve mich von dem geräumigen Sofa.
Flamur brummt. „Warum gehst du?" Ich schlüpfe in königsblaue Schlappen, die vom Hotel zur Verfügung gestellt werden und richte meine Kleidung.
„Weil ich mich waschen möchte und dann frühstücken gehe?" Es folgt keine Antwort mehr, weshalb ich die Tür zum Nebenzimmer öffne und Laila mit zusammengekniffenen Augen auf dem Bett liegend an ihrem Handy sehe.
Sie späht kurz zu mir herüber, als ich die Tür wieder schließe und widmet sich wieder direkt ihrem Handy.
Seufzend laufe ich auf das Bett zu und lasse mich neben ihr im Schneidersitz fallen. „Nimm dir seine Worte nicht zu Herzen", breche ich das lästige Schweigen.
Sie starrt weiterhin stur auf das Gerät in ihrer Hand und wagt es gar nicht in meine Augen zu sehen.
„Lail?" Keine Reaktion.
Augenverdrehend reiße ich ihr das Ding aus der Hand und zwinge sie somit mich anzugucken.
Sie stöhnt wütend auf und funkelt mich mit gekreuzten Armen an. „Gib mir mein Handy wieder!", zischt sie.
Verwirrt blicke ich sie an. „Was hast du?" Wieder antwortet sie mir nicht, sondern versucht sich ihr Handy zurückzuholen, das ich hinter meinem Rücken habe.
„Laila!", presse ich hervor und schubse sie zurück. „Was ist los, man?!" Sie verdreht ihre dunklen Augen und klatscht mit der Hand auf das gemachte Bett.
„Nix!", gibt sie schnippisch hervor. Tief atme ich aus und schnalze dann mit der Zunge. „Du hast doch was, oğlum."
Genervt seufzt sie aus und rauft sich die dunklen langen Haare. „So ein kack Typ schreibt mir nicht zurück!", brüllt sie in den Raum.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen gucke ich sie an und bin überrascht, da ich dachte, dass Flamur Schuld an ihrer Laune seie.
„Uh, welcher Typ?" Ich tippe auf ihrem Handy herum und scrolle durch ihre Chats. „Lass das!", keift sie und versucht es mir wieder aus der Hand zu reißen.
Doch ich blocke erneut ab. Stattdessen drücke ich auf das Profilbild ihres Herzbubens, der das feurige Temperament in ihr entfacht.
„Nicht schlecht", gebe ich beeindruckt zu und bekomme einen Schlag in die Seite. „Dein Freund findet ihn bestimmt auch nicht schlecht."
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Jeten e la per ty
Fanfiction🦋Attention🦋 Diese Geschichte soll so realistisch wie möglich sein, weshalb der Rapper am Anfang auch nicht so sehr präsent sein wird! Es soll eine fiktive Geschichte sein, in die sich der Leser hineinversetzen kann und die Er auch nachvollziehen k...