5 - Jincher's Verrat

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⚠️ Gewalt ⚠️ Attentat ⚠️
-part 1-

So meine Lieben jetzt müssen wir 2 Kaps stark sein für unsere Tae 🥺😱😩





Die Nacht barg in ihrer Stille eine Verletzlichkeit, eine Verlockung um den dunkelsten Abgründen der Seele freien Lauf zu lassen. Ein wunder Punkt von Bösartigkeit der erblühte in der Finsternis, und in der Wärme des Tages schier verbrannte. Die Nacht gehörte den Betrügern und den Dieben. Jeder Elf und jeder Troll, jedes Fabelwesen, das zutags eine Maske aufsetzte, der ließ sie bei Anbruch der Dunkelheit fallen und entblößte die abscheulichsten Entgleisungen der Persönlichkeit.

Auf leisen Sohlen schlichen die fünf in Schatten gehüllte Gestalten durch die langen Gänge des Palastes, zielstrebig und unabbringlich von ihrem Weg als würden sie geleitet von einem unsichtbaren Faden herbeigezogen werden. Die Mäntel, die ihre Identität vor der Welt verbargen, flogen leicht und in kunstvollen Wellen durch die kühle Luft, deren Wärme von dem Mauerwerk aufgesogen und versiegt aufhörte zu existieren. Aus der Formation löste sich eine Gestalt, unauffällig wie deren übrigen Begleiter aber verbissener in ihrem Tun, und setzte sich mit einem großen Schritt an die Spitze, lenkte selbstbestimmt den Weg in den nächsten Gang ein. Vorbei an Skulpturen der elfischen Mythologie schlichen sie, achteten mit keinem Blick auf die Handwerkskunst denn sie waren selbst imbegriff, mit Händen eine grausame Kunst zu vollbringen. Der befehligende Schatten lenkte in den naheliegenden Flur ein, der auf geradem Weg hin in den Nordflügel des Palastes führte.

So rasch die Führungsposition in seiner Macht lag, umso zügiger verweilte er in dieser und erlaubte es den vier Gefährten, rings um ihn aufzuschließen um nun in einem Halbkreis versammelt, die letzten Schritte hin zum Ziel zu tun.

Langsam verebbte das kaum hörbare Echo ihrer Schuhsohlen, ihre in der Hast schwingenden Mäntel legten sich an die Rücken sinkend zur Ruhe und beinahe mochte man die fünf Schatten für Statuen missverstehen. Die Stille in ihren Haltungen, wie nicht einmal ihre Atemzüge sie als lebende Wesen von den prunkvollen Dekorationen unterschieden, diese Stille barg tödliche Fokussierung. Der Anführer blickte abwechselnd zu seinen Gefährten, als wolle er sich ihrer uneingeschränkten Loyalität versichern von der er längst wusste, dass sie ihm gehörte, denn andernfalls würden ihm die Schatten nicht treu ergeben bis hier hin gefolgt sein. Hier, an der Schwelle zur Tür des royalen Gemaches, legte ein jeder die geballte Faust auf seine breite Brust und gab mit einem Nicken zu verstehen, dass sie beabsichtigten ihrem Treueschwur Folge zu leisten. Ganz gleich, was von ihnen verlangt oder auf welcher Seite der moralischen Vertretbarkeit die Konsequenzen ausfallen würden. Sie standen hier, vor der Tür zum Schlafgemach des königlichen Prinzen, und keiner äußerte ein Wort des Bedachts oder der Besinnung, als der Anführer die Klinke umschloss und das einzige Hindernis öffnete, was noch ein letztes bisschen Sicherheit für den Prinzen bedeutete.

Verhüllt von der Maske nahm keiner wahr, wie sich mit öffnender Tür in gleichem Maß die Mundwinkel auseinander zogen. Zu einem grauenvollen Grinsen, das einem das Blut in den Adern stocken vermochte.

Lautlos schwang die Tür auf, kurz blitzte die helle Reflektion des Nachtmondes über die goldenen Zierwerke und Schnörkel hinweg, deren Portrait drei ineinander geschlungene Abbilder von Ahornblättern zeigte. Geschmeidig traten die Schattengestalten in das Schlafgemach, einer nach dem anderen drangen sie unerlaubt in den privatesten Rückzugsort des Prinzen ein und obgleich das Wappen der königlichen Garde auf ihren Brustmänteln prangte, umso weniger hatten sie in dieser Nacht mit den damit verbundenen guten Eigenschaften gemein. Sie huschten um das imposante Bett und stellten sich in einem Kreis auf, verweilten in ihrem Stand und überließen es dem führenden Schatten, die nächsten Schritte zu tun. Diese ließen nicht lange auf sich warten, denn in der vermeintlich unscheinbaren Figur tobten und brausten bittere Gefühlswallungen, deren jahrelange Unterdrückung nun unweigerlich in ihrer schlimmsten und grausamsten Form hervorbrechen würden.

The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt