2 - zwei Prinzen und eine Krone

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Langsam schlenderten die beiden den Flur weiter, ein bisschen Bewegung tat gut in den versteiften Gliedmaßen, und für einen kurzen Moment war Taèlione versucht, das Gespräch mit seinem Vater zu ersuchen. Um den Geistern auf den Grund zu gehen, die ihm nachspukten. Widerwillig schüttelte er den Kopf, diesen Vorschlag verwarf er jäh, denn sein Vater kämpfte mit einer Krankheit die keine Ablenkung erlaubte. Taèlione würde mit diesen lächerlichen Fragen nur unnötige Strapazen bescheren und die wollte er keinesfalls zumuten. Also hütete er sich weitere Überlegungen anzustellen von Dingen, die ihm eben so unnahbar waren wie die Vorstellung von ihm in einer feinen Festtagsrobe.

Gemächlich führte sie der Weg tiefer in den Palast, vorbei an blank polierten Marmorstatuen der großen Elfenkönige aus vergangenen Epochen. Namadur sprach Taèlione nicht an, als dieser just den Kopf abwandte und die Augen über die Kristallleuchter schweifen ließ. Er schenkt der Ahnenreihe seiner Vorfahren keine Audienz, weil hinzublicken mit Traurer einhergeht, dachte er aufrichtig mitfühlend und verschränkte die Arme auf dem Rücken. Beim nächsten Mal wenn von ihm erwartet wird, hinzublicken und Ehrerbietung zu zollen, wird sich die Statue seines Vaters anreihen. König Cahir der helle Stern, liegt im Sterben.

Inmitten der Gänge und Flure eilten in hastigem Schritttempo allerlei Diener und bedienstetes Elfenvolk herum, in hektischer Aufruhr trugen sie allerlei Dekorationen und polierte Kristallleuchten in den pompösen Festtagssaal

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Inmitten der Gänge und Flure eilten in hastigem Schritttempo allerlei Diener und bedienstetes Elfenvolk herum, in hektischer Aufruhr trugen sie allerlei Dekorationen und polierte Kristallleuchten in den pompösen Festtagssaal. An den Wänden erstreckten sich bereits feingliedrige Ketten gewoben aus Tauseide und bunten Blütenblättern der exotischen Pflanzenwelt, verschönerten das Ambiete des Schlosses und benetzten die Luft mit einem lieblichen Aroma. Zwei Elfen mit geflochtenen Bastkörben gefüllt mit herrlich duftendem Gebäck wichen den beiden Kämpfern in engen Kurven aus und wären Taèlione's Gedanken nicht haltlos von einem Punkt zum anderen abgedriftet, so hätte er sich in das rege Treiben gemischt und sich an den Vorbereitungen beteiligt. Das pflegte er zu tun seitdem er denken konnte, denn dieser Palast war sein Zuhause und ein jeder Elf der ihm hier begegnete, den zählte er zu seiner Familie. Seine Hilfsbereitschaft war im Lande bekannt, wenn er sie auch bislang nicht offen unter Beweis stellen durfte.

„Gebt Acht, so gebt doch Acht!", wurde das harmonische Treiben von einer keifenden, viel zu aufgelösten Stimme gestört. „Das darf doch nicht wahr sein! Wirst du wohl anhalten!"

Taèlione suchte den vor sich liegenden Gang nach dem Auslöser diesen Zwischenfalls ab, inspizierte die fleißig beschäftigten Elfen eingehend und da erkannte er den Störenfried. Endlich durften sich seine Mundwinkel wieder in einem ehrlichen Lächeln recken und ein amüsiertes Lachen erklang aus seiner Brust. So heiter lachte er, dass ihm der silberne Panzer klackerte. Namadur zu seiner Rechten zügelte sich bemüht unauffällig, doch aus den Augenwinkeln blieb Taèlione das nur schwer unterdrückte Schmunzeln nicht verborgen. Vor ihnen aus einer Masse Dienstelfen löste sich ein kleines Elfenkind und nahm breit strahlend reißaus vor einem hochgewachsenen Mann, dessen Stirn in solch tiefen Falten lag, dass sie wellige Schatten warf. Offenbar wütete er hinter dem Kind her um es für etwas zu maßregeln, hatte allerdings nicht bedacht, dass er damit vielmehr den Eindruck erweckte, mit ihm Fangen spielen zu wollen. Glucksend eilte das junge Mädchen mit dem lockigen Haar weiter und ihre hellgrünen Augen begannen zu leuchten, als sie auf den Prinzen trafen. Jauchzend schlug sie einen Haken, entkam dabei nur knapp der nach ihr ausgestreckten Hand und warf sich übermütig in Taèlione's ausgebreitete Arme, der die Kleine behutsam auffing und um sich wirbelte. Lachend tobten die beiden und Taèlione gab Acht, dass die Rüstung das Kind nicht versehentlich kratzte oder verletzte.

The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt