10 - die Gemeinschaft der Ferocez

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Es war der erste Atemzug den er tat, in dem sich die Luft mit einer süßen Note an Beeren vermischte.

Fühlt sich so der Tod an?

Die Luft fühlte er in sich strömen. Langsam und zärtlich, als liebkose sie den schwachen Leib nach einem langen Schlaf und flöße ihm Leben ein. Getaucht in absoluter Dunkelheit nahm er das Umfeld nicht wahr das ihn umgab, vermochte keine Rückschlüsse ziehen wo er sich befand und wie spät es wohl sein mochte. Erwachend aus einer schwarzen Dunkelheit machte sich als erstes der trockene Mund bemerkbar, wie es ihn nach Wasser dürstete.

Blinzelnd öffneten sich die Lider. Schwerfällig hoben sie sich, es kostete eine Menge Kraft und noch mehr verlangte es ihm ab, die flimmernde Sicht zu fokussieren und sich versuchen zu konzentrieren, auf die Umrisse die immer wieder in-und übereinander glitten und kein Bild formten. Trügerisch gaukelten sie ihm Illusionen von allerlei Räumlichkeiten vor, machten ihm weis die eingeschnörkelten Linien mögen das Pflanzengestrüpp einer ihm unbekannten Art sein, nur um im Bruchteil einer Sekunde an Silhouette zu verlieren und sich im Nichts zu zerstäuben. Erschöpft nahm er einen tiefen Atemzug und spürte dabei, wie sich ein Druck um seinen Oberkörper bemerkbar machte, ihn eingrenzte und weil er so ergiebig gegen diese Barrikade einatmete, begann ihm der Kopf fürchterlich zu schmerzen. Ein dumpfes Pochen durchzog ihn und je mehr er aus der Bewusstlosigkeit erwachte und in seinen Körper zurückfand, umso intensiver begann er es zu spüren, so arg, dass sich seine Mimik verzerrte und zu einer Maske des Schmerzes wurde. Vorsichtig hob er erst einen Arm, dann den zweiten. Beide bewegten sich und wie er so an sich hinabblickte, da erkannte er dicke weiße Verbände an seinen Gliedmaßen und auch die Decke, die über ihn gebreitet die kühle Luft abschirmte, vermochte ihm nicht verhüllen, dass darunter weitere Verbände waren.

Ausgelaugt stieß er ein Stöhnen aus, zumindest dachte er sich zu äußern wie ihm der Mund auffiel, doch die Ohren nahmen kein Geräusch wahr. Verwirrt wollte er sich wiederholen und die aufgeraute Kehle zu einem Ton drängen, doch es strengte den Körper zu sehr an und so sank er zurück auf den weichen Untergrund. Er resignierte. Die Gedanken in seinem Kopf wirbelten so hektisch umeinander, dass er keinen davon fassen konnte und sich wie erschlagen von ihnen fühlte. Die Fingerspitzen zuckten, sie befanden sich offenbar in intaktem Zustand und alle zehn ließen sich heben und anwinkeln, selbiges mit den Zehen die die Decke von der Unterseite berührten.

Die Müdigkeit verhinderte weitere Bewegungen, noch war es zu früh um das Bett zu verlassen und sich an diesem befremdlichen Ort umzusehen, doch es brauchte nur einen der unzähligen Gedanken um die bandagierte Gestalt mit einem heftigen Zucken in die Gegenwart zu katapulierten. Wo befinde ich mich hier, was ist das für ein Ort? Ruckartig richtete er sich auf und die verschwundenen Kräfte stürmten allesamt zurück in seinen Leib, er stützte sich an der Matratze ab und fasste sich an den dröhnenden Kopf der ihm die Wahrnehmung durcheinanderbrachte. Verwundert zog er die Hand zurück, führte sie abermals an die Stirn und dies bestätigte den verdächtigen Eindruck, denn anstelle von glatter Haut strichen die Fingerkuppen über aufgerauten Stoff, der ihm eng gebunden die Haare eindrückte. Was...was ist geschehen? Weitere Mutmaßungen blieben ihm verwährt und unfähig anzustellen, denn der Herzschlag verschnellerte sich im Zuge der auf ihn einbrechenden Erkenntis dieses bizarren Erwachens.

Wo bin ich? Wie geriet ich in diese missliche Lage und... ihm setzte urplötzlich der Herzschlag aus und Schock erlähmte ihm die Gliedmaßen, als ihm das wohl schlimmste Übel klar wurde. ...wie lautet mein Name? Mein Name....ich kann mich nicht an meinen Namen erinnern. Wie von Sinnen verlangte es ihm danach, die Hände an den Kopf zu führen um nach ihnen zu suchen, um sie hervorzulocken aus den Tiefen seines Bewusstseins denn sie mussten zum Greifen nahe sein. Sie mussten. Alles Mühen und Flehen und Suchen verlief erfolglos, die stummen Gebete prallten an dem Verstand ab und fanden kein Durchdringen. Dem Elf wurde elend zumute.

The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt