27 - Krieg den Elfen!

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Yoontos, mit verschränkten Armen und einem Brustkorb der einer unbezwingbaren Mauer glich, lachte schallend und das Echo wurde von den Bäumen hallend weitergetragen, bahnte sich den Weg in die Tiefen von Kestramoré bis es im grünen Nichts erstarb. Wie Váelerio's Zuversicht drohte zu ersticken unter all der ungerechtfertigten Demütigung, doch etwas veränderte sich in ihm. Etwas Mächtiges. Je lauter Yoontos prustete und sich über ihn stellte, desto wuchtiger erklomm die Rage sein Gemüt und die Augenbrauen drückten sich schwer herab, bis ihm die Sichtfenster auf Yoontos allein fokussiert waren.

„Dich mit falschen Schmeichelheiten bei mir gut stellen funktioniert nicht. Ein schwaches Opfer bist du, Elfenbalg, und meine kostbare Zeit nicht wert", stellte er klar fest und dem folgte eine nachdrückliche Schweigesekunde, nur eine einzige, ehe er furchtbar gemein die Mundwinkel zu einer Fratze empor zog und das Gesicht in dunklen Falten mehr einer Hyäne ähnelte. Gefährlich leise knurrte er mit gefletschten Zähnen: „Für mich und meine Männer bist du nichts weiter, als Rookėon 's persönlicher Lustknabe. Ein Zeitvertreib, bis der nächste Kriegszug ihn ruft. Würde mich deine widerliche Natur bezirzen, womöglich würde ich dir auch erlauben mein Bett aufzusuchen um es mir in der Abwesenheit zu wärmen"

Chimiras entglitten die Gesichtszüge zu einer entgeisterten Miene. Seitdem Abend an welchem Yoontos ihm vorwarf, er würde sich nicht davor scheuen sich jemandem aufzuzwingen, da war er enthoben vom Status einer Respektsperson und diese Ansicht ließ Chimiras ihn wissen. Widerlicher kranker Bastard.

Váelerio hingegen spürte Ekel und Wut. Es kostete ihn starke Beherrschung, das Schwert in der Hülle zu belassen, doch so wie ihm der Leib in gewaltiger Erregung begann zu zittern, würde er diesen Vorsatz nicht lange wahren imstande sein. Wütend verengten sich die grünen Augen zu einer bedrohlichen Kampfansage. Ich bin mehr als das, was du glaubst zu sehen, kündigte er brodelnd an und um seinen Standpunkt zu untermauern, trat er demonstrativ einen großen Schritt zurück. Mit einer eleganten Bewegung fasste er sich den Gürtel, zückte das Schwert und forderte Yoontos auf Augenhöhe heraus. Überzeuge dich selbst, Yoontos.

Gekonnt wirbelte er die Waffe im Handgelenk in einer tödlichen Rotation, die Bewegungen fühlten sich vertraut an und mitnichten als führe er sie eben zum ersten Mal aus. So schnell sauste die Klinge durch die Luft dass es einem geisterhaften Zauberwerk zum Verwechseln ähnlich sah und er fühlte sich losgelöst von dem schwachen Elf, als den man ihn immerzu verspottet hatte. Der war er nicht mehr. Jetzt gerade war er Váelerio, die Verkörperung eines aufziehenden Sturmes der gefangen im Körper eines Sterblichen aufbrauste und eine zerstörerische Gewalt freisetzte.

„Seht ihm zu", staunte ein Krieger und bedeutete das elfische Geschick, ungläubig weitete er die Augen und die Männer zu seiner Seite verfielen in selbige Ehrfurcht. „Seht. Wegen solchen Lebewesen werden Stürme mit Namen benannt. Er ist...", hob er die Faust in den Himmel und stieß einen durchdringenden Kriegsruf aus, der wiederhallend von den Bäumen bis in die Tiefen der Wälder vordrang und der stürmischen Gewalt eine Identität vermachte. „...Váelerio der Stürmische!"

Dem Elf zog es die Mundwinkel empor. Ein Sturm bahnt sich an, und er kennt sein Ziel. Das Grinsen lud ein sich darauf einzulassen, der Aufforderung nachzukommen und Yoontos sah sich genötigt, auf diese List einzugehen. Vergrämt strotzte er den breiten Brustkorb zum Schild und klopfte mit der Faust dagegen, wiederholte es und die Ferocez führten diese Geste fort. Umringt von dem dumpfen Klopfen hunderter präsentierte Yoontos das Langschwert und verengte die Augen, ging in die Knie und wie sich sein Gewicht nach vorne verlagerte, so tat es Váelerio ihm nach. Das Herz klopfte ihm in der Brust, die Erregung des Kampfes erhitzte ihm das Blut und in den Fingerspitzen kribbelte es vorfreudig darauf, das versteckte Talent freizugeben und zu kämpfen. Bereuen wirst du's, was deine vorlaute Zunge so dreist sprach.

The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt