45 - das letzte Kriegslager

19 5 1
                                    

Das erste, was sie von den Truppen erspähten, waren die Leuchkegel der entzündeten Fackeln.

Es waren wenig große und viele kleine und sie sahen aus, wie träge Leuchtkäfer die sich auf einer Stelle niedergelassen die Nacht um die Ohren schlugen, und insgeheim wirkte das Ambiente seltsam...Rookėon seufzte nostalgisch. Friedlich. Es erinnerte ihn an das erste Mal, als er mit Taèlione Kuss und Leidenschaft geteilt hatte, umringt von Leuchtkäfern. Sein Instinkt täuschte ihn wie erwartet nicht, denn wie er einen verstohlenen Blick zum Elf hinüber warf, da lagen die grünen Augen bereits auf ihm und ihre dunklen Wangen bestätigten, dass beide gerade dieselbe schöne Erinnerung Revue passieren ließen.

Wortlos reichten sie einander die Hände. Rookėon hob sie und hauchte einen Kuss auf Taèlione's Handrücken, andächtig und in Ehre dessen, was sie ineinander finden durften. Partner.

Rookėon begutachtete die vor ihnen kampierenden Ferocez mit einem weitreichenden Blick, indem er die Augen zusammenkniff und das Tun der Späher reflektierte, um die Sicht bei Nacht zu verbessern. Mit einem Wiehern schüttelte Taèlione's Reittier die Mähne und rasch tätschelte er ihm den Hals, damit die Laute verstummten und niemand auf ihre Position aufmerksam wurde. Rookėon sah es in seiner Verantwortung als Anführer, dass er sich einen Überblick über die Lage verschaffte und er erachtete es als hilfreich, die Nacht für diese Prüfung zu seinem Vorteil zu nutzen. Kann ich die Zelte bei Dunkelheit nicht ausmachen, munkelte er und ließ sich geduldig Zeit, um die Schatten auf Zelte oder Bäume zu unterscheiden, so sind unsere Feinde ebenso verhindert mit den Sichtverhältnissen.

Verständnisvoll wartete Taèlione, bis Rookėon die Lage für gut befand ehe er sich zu der aus dem Nichts entstandenen Zeltlandschaft äußerte, die einen vagen Einblick in die Mobilität der Ferocezischen Truppen gewährte. „Die Dunkelheit schützt unsere Anwesenheit, und zum morgigen Tagesanbruch...", er wandte den Kopf und blickte in die Richtung, in der er sich um den weiteren Schutz kümmern würde wie er es mit Rookėon bereits besprochen hatte. „...kümmere ich mich darum, dass die elfischen Heere nicht auf uns aufmerksam werden"

Die beiden blickten sich an und vereinbarten, dass sie ab jetzt nicht mehr länger als Elfenprinz und Stammesoberhaupt miteinander sprechen würden. Ihre Pflichten galten hiermit als erfüllt und gegenwärtig gab es nichts mehr, was sie tun oder mit Anweisungen lenken konnten. Zu gern legten sie ihre Rollen in dieser Mission ab und traten sich als Liebende gegenüber. Die Pferde ließen sie in Frieden grasen, während sie sich an den Händen nahmen und zusammen in den Nachthimmel hinauf blickten. Sterne leuchteten über ihren Köpfen und wenn man genauer hinblickte, mochte man in ihren Konstallationen immerzu neue Bilder erahnen. Rookėon trat hinter Taèlione und zog ihn an seine Vorderseite, küsste ihn auf den Haarschopf und eng umschlungen standen sie da um zu genießen, wie sich das Leben anfühlte. Sie beobachteten die Sternbilder und flüsterten leise miteinander um sich die Verbindungen zu erklären, die sie nicht kannten. Scheinbar unbedeutende Momente, doch es waren solche Kleinigkeiten, die sie nur mit dem anderen teilen mochten und die sie enger zusammenschweißten.

Für die Freiheit bezahlte man einen hohen Preis, den sie bereit waren zu erbringen. Friedlich grasten die Pferde und mit dem Anblick des beleuchteten Stützpunkts in dem weitreichenden Tal, da war Taèlione ein bisschen zumute, als würde er ihnen tatsächlich als eine bestimmende Weisungsperson überstehen. Als wären die Ferocez seinem Titel zu Gehorsam verfallen und wohin er sich nicht ausmalen getraute, was dieser Respekt wohl für Schäden an Rookėon 's Ruf verursachte, da wusste Rookėon allein, dass die Ferocez sich seinem Befehl unterordneten. Keine Krone ziert dein Haupt, Elfenprinz, doch wir folgen dir weil du als einer von uns zu Ehre gelangt bist. Im Kampf, als auch wie du deine eigene Sicherheit ablehnst um die unsere zu schützen. Wie in Pendilór... philosophierte Rookėon wie in vielen schlaflosen Nächten und streichelte mit der Hand über Taèlione's Lederkutte, öffnete geschickt die vorderen Knöpfe und wie sich die Finger unter das Hemd vortasteten und die warme Haut berührten, atmete der Elf angetan auf. Zärtlich streichelte Rookėon über Taèlione's Vorderseite und begleitete dies mit angenehmen Küssen, die mit angetanen Seufzern genossen wurden.

The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt