49 - eine neue Hoffnung für Therondia

8 5 0
                                    

Angekommen im Schlosshof standen die Wachen still und wie sie die Lanzen auf den Boden klopften, wurden die Doppeltüren zum Eingangssaal mit einem Schwung geöffnet. Hoėsidorr hob eine Braue um sich auf das einzustellen, was im Begriff war diese Türen zu verlassen. Gemessen an den Verwüstungen in Therondia, und was er von Taèlione erfahren hatte, musste es sich um ein barbarisches Monster handeln, das sich mit Gold und Silber in der Öffentlichkeit tarnte. Zofen und Elfen sämtlicher Berufungen strömten aus dem Palast und sie versammelten sich in dem zentralen Schlosshof, säumten die Brüstungsgeländer bis sie Schulter an Schulter gedrängt standen. Keiner wollte versäumen, sich das Spektakel anzusehen. Die Augen wurden ihnen weit und unter ihnen entstanden Tuscheleien, ob sie zu viel Wein getrunken hatten oder ob es die Wahrheit war. Letzter erwies sich als zutreffend. Sie erblickten tatsächlich den einzig wahren Elfenprinzen unter sich, zurückgekehrt von wo auch immer er zubrachte. Zwar hing ein unförmiger Gewandsfetzen an ihm und die Haare waren seltsam verflochten und beraubt ihrer Freiheit, doch es war ohne jeden Zweifel der einzig wahre Prinz Taèlione, der heimgekehrt war. Die jugendlichen Gesichtszüge hatten sich zu denen eines jungen Mannes geformt und mit dem Alter war auch sein Auftreten gereift.

Mitgenommen von dieser Erkenntnis schlugen sich die Elfinnen die Hände auf die Münder, wohin die Elfen mit einem wortlosen Starren versuchten zu begreifen, dass es sich hierbei um keinen Spuk handelte.

„Es ist der Prinz", flüsterten die Mägde und damit verbreitete sich die Wahrheit in kaum hörbarer Lautstärke. Jeder wusste davon und in Windeseile schwollen die Flüsterungen zu geräuschvollen Stimmengewirr an, die sich in der Luft bündelten wie tausend Bienenschwärme.

Hoėsidorr schluckte und nahm das Ausmaß von Taèlione's Rückkehr in sich auf, ließ die eindrucksvolle Macht seiner bloßen Präsenz auf sich wirken und wie er ihm von der Seite einen verstohlenen Blick zuwarf, da erkannte er absolut keine Ähnlichkeit zu dem Häufchen Elend, das er einst aus dem Dreck geborgen hatte. Das ist nicht nur die Auferstehung eines Toten, wurde ihm klar und unter dem Einfluss seiner königlichen Abstammung bekämpfte Hoėsidorr den Drang, sich wie die Elfenmägde vor ihm auf die Knie zu senken und ehrfürchtig zu schweigen. Das ist die Rückkehr von Hoffnung, die bereits aufgegeben war. Hier stehst du Taèlione, und es genügt um dein Volk mit neuem Mut zu inspirieren.

Die Flüsterungen und das Surren der vielen Stimmen verblasste in dem Moment, in dem sich eine Gestalt aus der Tür zeigte und Taèlione war zumute, als erkalte die Luft ein wenig mehr. Diese Symptome waren ihm durchaus vertraut und sie weckten ungute Erinnerungen, von passiv aggressiven Gesprächen und der Verwirrung, ob ihre Bruderschaft tatsächlich emotional bestand oder sie lediglich auf Dokumenten existierte.

 Diese Symptome waren ihm durchaus vertraut und sie weckten ungute Erinnerungen, von passiv aggressiven Gesprächen und der Verwirrung, ob ihre Bruderschaft tatsächlich emotional bestand oder sie lediglich auf Dokumenten existierte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Jincher, empfing er die Gestalt seines Bruders mit einem brodelnden Zorn und wären ihm die Freiheiten erlaubt, er würde all die angestauten Rachegelüste ausleben und seine Fäuste einsetzen, wie es ihm die Ferocez beibrachten.

Sein Gesichtsmimik verhärtete sich und unwillkürlich spannten sich seine Muskeln an. Es wäre ein Leichtes, die Kordel zu lösen und nach dem Dolch unter seinem Mantel zu greifen, doch er musste sich gedulden. Meine Zeit wird kommen, und sie nähert sich unaufhörlich. Er musste hier stehen und sich den Gefühlen aussetzen, die allesamt auf ihn einwirkten und ihn unter sich begraben mochten mit einer Wucht, die einer Flutwelle gleichkam.

The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt