50 - blutiger Kampf

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Hoėsidorr's Treffsicherheit hatte sich bewiesen, die metallene Spitze hatte ihr Ziel getroffen und sich in den sensibelsten Punkt des Mechanismus gestoßen, der für die Öffnung der Tore verantwortlich war. Flink fasste er nach dem Blashorn an seinem Gürtel und wie er mit vollen Lungen hineinblies, durchdrang der schrille Ton die Luft mit einem ohrenbetäubenden Schall.

Der Wind trug diesen Schall hinaus über die Palastmauern.

Nichts passierte. Noch.

„Ergreift sie!", kommandierte Jincher lautstark und deutete auf die beiden Eindringlinge, die ihre Tarnung vollends verloren hatten und nun den Wachen schutzlos ausgeliefert waren. „Sie trachten dem König nach dem Leben! Ergreift sie und schneidet ihnen die Arme ab!"

Nichts passierte.

Wütend raufte sich Jincher das edle Gewand und eilte hin zu dem Punkt, auf den die Soldaten starrten und er setzte an einen grauenvollen Befehl zum Gemetzel zu brüllen. Hätte es ihm nicht die Sprache kurzzeitig verschlagen. Keiner der Soldaten folgte einem geschmetterten Befehl, zu entsetzt waren sie von dem, was sich vor ihren Augen abspielte und selbst Jincher war anzusehen, dass er mit dieser Infanterie wie vor den Kopf gestoßen war.

Hoėsidorr und Taèlione teilten einen kurzen Seitenblick. Beide grinsten erleichtert. Geschafft.

Am anderen Ende der Brücke erstreckten sich grüne Grasflächen mit vereinzelten Siedlungen, deren Dächer in der Ferne als kleine Punkte zu erkennen waren. „Seht, den Nebel", flüsterte ein Bogenschütze zu seinem Nebenmann und deutete mit zittriger Hand ans Ende des Horizonts, wo die Nebelmasse sich veränderte. Ihm weiteten sich angstvoll die Augen: „Welche Hexe ist dort am Werk?"

Keine Hexe, dachte Hoėsidorr mit Wohlgefallen und beäugte die verunsicherten Mannsbilder, die befremdlich unsicher an ihren Lanzen und Schwertern festhielten. Es ist euer Prinz, der die Untoten befehligt.

Der Nebel stellte sich mitnichten als schlechtes Wetter heraus, viel grausamer wurde den Palastbewohnern klar, was sich hinter dem undurchsichtigen Nebelschwaden verbarg

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Der Nebel stellte sich mitnichten als schlechtes Wetter heraus, viel grausamer wurde den Palastbewohnern klar, was sich hinter dem undurchsichtigen Nebelschwaden verbarg. Es war nicht einmal realer Nebel, der sich bis hoch auftürmte, diesen Anschein hatten sie allesamt geglaubt. Die Masse verflüchtigte sich mit jedem Geist, der sich durch Taèlione's Befehl vom Dienst entlassen fühlen durfte und mit einem grauenvollen Schrei vermischten sich die Stimmen zu einem ohrenbetäubenden Lärm, der die Stille vor dem Sturm hinfort raubte. Die Geister lösten ihren Schutz auf und wie sie sich zurück in ihre Gräber ins Erdreich zerstoben, so gab der entschwindende Nebel die wartende Armee der Ferocez preis.

Der Sturm zieht auf und wird über Therondia einfallen. Taèlione schmunzelte beflügelt durch die mächtige Position, die er sich in diesem Kampf soeben verschafft hatte. Ich habe ihn heraufbeschworen.

Obwohl es die Sichtverhältnisse nicht zuließen, so war er gewiss, dass sich in diesem Moment ein verheerendes Grinsen auf Rookėon 's kriegsbemaltem Gesicht ausbreitete. Er wusste es schlichtweg, weil er Rookėon kannte und ein jeder Ferocez würde nicht davor zurückschrecken, mit einem Lächeln in den Tod zu gehen. Ein Tod auf dem Kampffeld war ein Tod mit Ehre und Freiheit.

The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt