29 - von Geistern und Folkloren

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Die schroffen Gebirgsketten der Schattenberge verschwanden vor einem Tag aus der Ferne, die das bloße Augen erkennen konnte

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Die schroffen Gebirgsketten der Schattenberge verschwanden vor einem Tag aus der Ferne, die das bloße Augen erkennen konnte. Nun gab es kein Zurück mehr und hinter sich lassend schaute keiner mehr zurück, wo die Heimat hinterm Horizont auf sie warten würde. Tief in den unergründeten Wäldern von Kestramoré lag ihre Heimat verwurzelt, eingebettet zwischen unbewohnten Kliffen und vor neugierigen Augen getarnt durch immerwährenden Nebel, in dem die schlimmsten Bestien hausten um wagemutige Abenteurer vom Angesicht der Welt zu fressen. Was sie übrig ließen, beanspruchten die leichenfressenden Geisterwesen.

Váelerio hatte dutzende der Erzählungen gehört, in denen Abenteurer und allerlei überhebliches Diebesgesindel grauenvolle Tode starben und weil die Náæta in ihrem unsättlichen Gelüst bis auf die Knochen alles verschlangen, so thronten die Ferocez in Kestramoré auf einem Gebilde von Knochenbergen. Verlorene und geraubte Identitäten all jener, die angezogen vom Mythos der Ferocez ihre Vernunft vergaßen und dafür mit dem einzigen Leben bezahlten, was sie besaßen.

Die alte Welt liegt im Sterben, und die neue Welt wird mühsam aus der Vergangenheit geboren. Gefangen im Zwiespalt gehört diese Ära den Monstern und Geistern, überlegte Váelerio weil er in diesen vier Tagen des ununterbrochenen Reisens nicht sonderlich viel Möglichkeiten fand, sich die Zeit zu vertreiben. Also dachte er nach und wie er sich somit Klarheit über einige Zusämmenhänge verschaffte, verband ihn dies tiefer mit dem, wofür die Ferocez standen. In ihm fühlte er eine Veränderung, die anfängliche Furcht vor dem größeren Zweck der Gemeinschaft verfloss und rückbleibend verfestigte sich sein Standpunkt.

Ein Schnalzen bedeutete dem Pferd, es möge um eine Senke herum traben und Váelerio wiegte sich instinktiv in dem Sattel, passte sich dem Ryhtmus des Trabens an und lobend tätschelte er die lange Mähne.

Nebelschwaden krochen aus den Tiefen der Wälder hervor, zeigten sich in ihrer gespenstischen Schaurigkeit und wie sie sich in schlangenartiger Eleganz über den unsteten Pfad ergossen, so verschluckten sie die Hufe der Reittiere und auch das Stapfen der Ferocez vermochte sie nicht zu zerstäuben. Die Truppen ließen sich davon nicht beirren und setzten den Marsch fort. Schwer und dumpf hallten ihre Schritte vom Boden wieder, der sich begann von Moosflechten und Tannennadeln zu wandeln hin in kahle Kiesflächen, die selbst unter den sorgsamsten Bewegungen klackten und die Ferocez in ihrer Anwesenheit verriet.

Die wenigen, die auf Reittieren saßen und die Augen über das weitflächige Terrain gleiten ließen um nach potentiellen Feinden Ausschau zu halten, die verständigten sich über die Länge der Truppe verteilt mit Handzeichen. An der Zahl waren es lediglich zwei Handvoll Ferocez, die der Zeichensprache mächtig waren und die Kommunikation stillschweigend aufrecht erhielten, und davon behielt Protheus stets eine angemessene Nähe zu Váelerio. Kein hinterhältiger Gedanke trieb ihn dazu, und auch sah er ab sich ihm als falscher Freund zu präsentieren um das Vertrauen zu erschwindeln. Protheus vertrat aufrichtige Werte der höchsten Moral und womöglich war er aufgrund seines ihm zuvorkommenden Rufes dazu berufen, sich dem Elf anzunehmen. Nebst der gewieften Darbietung im Kampf besaß er einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, er stellte zur Nachtruhe sicher, dass Váelerio nicht zu weit am Rande des Lagers einen Schlafplatz aufschlug und wohin Yoontos sich kein einziges Mal von der Spitze der Formation absetzte um sich seines Wohlbefindens zu erkundigen, da bot Protheus sich ihm als stummer Weggefährte an.

The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt