42 - der silberne Soldat

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Erschöpft setzte sich Taèlione auf die Bettkante und beugte sich auf die Ellbogen gestützt vor.

Mit dem Gesicht in den Händen vergraben und ausgesetzt all der rasenden Gedanken, bemerkte er Rookėon erst, als er vor ihm knieend die Hände an seine Knie legte. Die dunklen Augen lugten sanft in die grünen Ebenbilder, versicherten sich ihrem Befinden und wie er Traurigkeit in ihnen erhaschte, da war ihm zumute, als läge auf ihm dieselbe Trauer. Stumm streichelte er über das Knie und wartete darauf, ob Taèlione ansetzte, sich mitzuteilen. Er wollte ihn keines Falls drängen, doch die Belastung stand ihm im Antlitz und dieselbe Last legte sich auf ihm ab.

Taèlione holte tief Luft und teilte die Hände an seine Gesichtshälften, schob sich die Haarsträhnen aus der Stirn und wirkte selten so ausgelaugt wie in diesem Moment. Er haderte mit sich, doch schließlich obsiegte seine Sehnsucht nach dem Ferocez und er berührte Rookėon 's Wange als wäre es das erste Mal, das er es tat. Beklommen lächelte er, mit schimmernden Augen die seine aufgewühlten Gefühle bekundete. „Zwei Leben vereinen sich in mir und keines war mir möglich, als gänzlich meines anzusehen. Das beste an beiden...", flüsterte er und schluckte mit schimmernden Augen in denen die Wahrheit nicht deutlicher ablesbar sein mochte. „...das bist du"

Mit einem gerührten Lächeln hauchte Rookėon einen Kuss an Taèlione's Handfläche, verband ihre Finger zu einer untrennbaren Verbindung und setzte sich neben ihm. Diese Nähe fühlte sich vertraut an und in keinster Weise so, als würde ein anderer vor ihm sitzen. Es entsprach der Wahrheit, kein Name bildete eine fixe Zuordnung zum Wesenskern einer Person, und Rookėon empfand es als leicht, das Wesen mit den grünen Augen zu lieben. Zuneigung erblühte selten im passenden Moment. Weder vermag man sie zu erzwingen, noch zu kontrollieren. Sie entsteht ohne dich darüber in Kenntnis zu setzen und verändert alles.

Für Rookėon veränderte sich alles, als er sich der Liebe zu Taèlione bewusst wurde.

Taèlione wirkte mitgenommen.

„Ich muss dir etwas anvertrauen, bitte höre zu und lass mich ausreden. Es kann nicht warten", drückte er seine Hand und wusste nicht wie er sich am besten ausdrücken sollte, denn es war eine äußerst brisante Information die ihm eingefallen war und sie durfte unter keinen Umständen an die falschen Ohren dringen. Der Elf hob den Kopf und wie er vorsichtig zu Rookėon lugte, da wartete der bereits geduldig auf die Erklärung und strich Taèlione eine Haarsträhne aus dem Antlitz. Sie betrachteten sich innig, denn was Taèlione im Begriff war auszusprechen, das würde alles zwischen ihnen verändern. Sie würden sich verändern. Vielleicht würden sich ihre Gefühle zueinander ändern doch Taèlione war fest entschlossen, keinen weiteren Moment diese Bürde für sich zu behalten.

Er räusperte sich und gestand die eine Sache, weswegen er vielleicht vom Tod verschont worden war. Weil ich meinen Zweck noch nicht erfüllt habe.

„Das Geheimnis um den Nachfahren des silbernen Soldat...", begann er und biss sich auf die Lippe, sein Herzschlag donnerte ihm gegen die Rippen als wolle er ihn davon abhalten sein Volk zu verraten, doch wie er in die dunklen Augen seines Liebsten blickte, da vertraute er ihm bedingungslos. „...ich kenne es. Mein Vater gab die Information über seinen Namen an mich weiter, bevor er starb. Verstehst du?", wisperte er und blickte Rookėon eindringlich an, sprach zu dem Ferocez in ihm mit der Bitte, dieses Geheimnis für glaubwürdig zu betrachten: „Ich kann dir helfen, dein Schicksal zu erfüllen und dich von dieser Verpflichtung zu befreien. Es -"

„Dem bin ich mir bewusst. Du bist der Elfenprinz. Der König würde nicht riskieren, aus dieser Welt zu scheiden, ohne den Namen jemanden anzuvertrauen. Wem vertraut man mehr, als der eigenen Familie?", fiel ihm der Ferocez ins Wort und brachte ihn zum Schweigen auf eine verständnisvolle Weise, denn er war schlau und hatte die vielen Hinweise taktisch kombiniert und sich das Muster erarbeitet, das ihm im Schweigen von Taèlione als bestätigt galt. Rookėon täuschte sich selten. Seine Miene wirkte entspannt und mitnichten so, als habe er den Ernst dieser Offenbarung verstanden. Wie sehr es Taèlione nur bewegte, den wahren Beweggrund für Rookėon 's Gelassenheit zu erhalten. Mit schimmernden Augen durfte er sich gewiss sein, dass ihn dieses Wissen mitnichten in seiner Wertigkeit als Geliebten übertrumpfte: „Nenne mir den Namen später, denn mein Schicksal verfolgt mich schon seit meiner Geburt, es kann noch ein bisschen länger auf mich warten. Jetzt gerade...", er beugte sich näher und flüsterte mit sich schließenden Lidern, aus denen die Sehnsucht sprach: „...möchte ich dir nah sein. Taèlione...ich liebe dich und ich verlor dich zu oft, um dich ein weiteres Mal zu verlieren. Bleib"

The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt